Kirchliche Verantwortung nur mit Theologiestudium?

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In dem Interview mit dem Verantwortlichen einer christlichen Gemeinderichtung sagte der Interviewer, ein gläubiger Christ: „Was mich verblüfft: Ich habe noch nie einen Kirchenleiter ohne klassisches Theologiestudium erlebt.“

Das erinnert an das, was jüdische Führer über Petrus und Johannes spottete: „Als sie aber die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen und merkten, dass es ungelehrte und ungebildete Leute waren, verwunderten sie sich; und sie erkannten sie, dass sie mit Jesus gewesen waren“ (Apg 4,13).

In den Augen dieser Welt zählt nur weltliche Weisheit. In den Augen der Führer religiöser Systeme zählen offenbar ebenfalls nur menschliche Ausbildungsabschlüsse wie die der Theologie. Bei dem Herrn ist es genau umgekehrt. Bei Ihm zählt die Schule Gottes! Ja, wir dürfen das Verständnis von Texten in Schulen lernen. Aber das Verstehen dessen, was Gott uns lehrt – die Bibel – bedarf keiner Bibelschule. So etwas wird in der Schrift auch an keiner Stelle „positiv bewertet“ – im Gegenteil“.

Schade, wenn wir auch als Christen meinen, weltliche Ausbildungen, selbst wenn sie in Bibelschulen vorangetrieben werden, seien nötig, um beim Herrn angestellt zu sein. Nein, Er möchte, dass wir uns in dem beruflichen und schulischen, haushaltsmäßigen und nachbarschaftlichen Alltag bewähren. Wir sollen Gottes Wort lesen, unter Gebet und unter der Führung des Heiligen Geistes. Aber Schulen dieser Erde brauchen wir dafür nicht.

Vergessen wir nicht, was sogar über unseren Herrn, den allein weisen Gott (!!!), gesagt wurde: „Da verwunderten sich die Juden und sagten: Wie besitzt dieser Gelehrsamkeit, da er doch nicht gelernt hat? Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat“ (Joh 7,15-16). Wir sind nicht wie Er, denn Er ist der ewige Sohn Gottes. Aber wir dürfen von Ihm lernen und sein Handeln und Lehren als Vorbild nehmen.

Eine Schlussbemerkung: Ein Bekannter von mir, der von einer gläubigen Mutter erzogen wurde, wollte den Glauben vertiefen. Daher studierte er evangelische Theologie. Die dort „empfangenen“ Unterrichtungen haben ihn so erschüttert und vom Glauben weggebracht, dass er am Ende Suizid beging. Er kam mit diesem Spannungsfeld nicht mehr zurecht. Zum Glück, das sind Ausnahmefälle. Aber sie zeigen, wohin uns menschliche Schulen bringen können, gerade in der Theologie ...

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