Frauen in der Gemeindeleitung

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Die Frage, ob Frauen in der Gemeindestunde reden dürfen, wird immer wieder heiß diskutiert. Ich frage mich aber: warum? Kaum eine Frage ist deutlicher in der Bibel beantwortet: "Die Frauen sollen schweigen in den Versammlungen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern sie sollen unterwürfig sein, wie auch das Gesetz sagt." (1.Korinther 14,34)

Eine deutlichere Antwort kann man auf diese Frage nicht geben. Es gibt viele Stellen in der Bibel, die man so oder so auslegen kann. Aber gerade diese Stelle ist so eindeutig, dass ich mich frage, wie man sie anders als wörtlich auslegen kann. Dennoch wird immer wieder daran herumgedeutet. Man sagt z.B., dass die Gemeindestunden in Korinth so unordentlich abgelaufen seien und die Frauen so geschwätzig waren, dass der Apostel Paulus solche Maßnahmen ergreifen und den Frauen das Wort verbieten musste. Dabei vergisst man oder lässt absichtlich außer acht, dass der 1.Brief an die Korinther an die Gemeinde/Versammlung in Korinth UND "an alle, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen" (1.Kor. 1,2) gerichtet war. Es sind also ausdrücklich alle Gemeinden an jedem Ort eingeschlossen. Dieses Gebot richtet sich demnach an alle diese Gemeinden.

Das Urteil, ob eine Gemeinde "gut" sein kann, wenn dort Frauen die Leitung haben oder predigen, möchte und kann ich nicht treffen. Aber eines scheint mir doch klar: weder soll nach der Bibel eine Gemeinde unter der Leitung von irgendeinem Menschen - ob Frau oder Mann - stehen (den Gedanken findet man nirgends in der Bibel - die Leitung gehört allein dem Herrn und dem Geist), noch soll eine Frau in den Gemeindestunden predigen.

Werden tatsächlich bei Missionarinnen Ausnahmen gemacht? Predigen Missionarinnen in den Gemeindestunden, oder reden sie nicht vielmehr zu Ungläubigen, um das Evangelium zu bringen und die Menschen vom dem Glauben an Jesus Christus zu überzeugen? Das Gebot des Apostel Paulus beschränkt sich deutlich nur auf Gemeindestunden, d.h. auf Stunden, wo die Geschwister an einem Ort als Gemeinde/Versammlung versammelt sind und zum Namen des Herrn (Mt. 18,20) zusammenkommen. Jedes lose Zusammenkommen in Häusern zu Gebetskreisen, Hauskreisen, Jugendstunden etc. sind nicht Gemeindestunden und demnach gilt dort das Gebot von 1. Korinther 14,34 auch nicht. Dennoch wird sich eine geistlich gesinnte, gläubige Frau dort zurückhaltend, entsprechend der ihr von Gott gegebenen Aufgabe verhalten. Denn über 1. Korinther 14 hinaus gibt es Hinweise im Neuen Testament für Frauen (vgl. z.B. 1. Tim 2,12), die auch außerhalb der Gemeindestunden gültig sind.

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