
Russland
Zweifellos wird der Herrscher über Europa erkennen, dass Russland hinter dem Assyrer steht und daher schon den Anfängen seiner Machtausweitung entgegentreten wollen. Das aber wird ohne Erfolg sein. Denn der Römische Kaiser wird ohne Kampf durch das Kommen des Herrn vernichtend geschlagen (Off 19,20).
Aber dann gibt es noch immer diesen Feind, der hinter Assur steht: Russland. Nach Hesekiel 38,14 wird diese Macht aus dem äußersten Norden mit einem großen Heer kommen gegen Israel. Wann wird das sein? Der Prophet Hesekiel macht das deutlich: „Am Ende der Jahre sollst du in das Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt ist, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, die beständig verödet waren; und es ist herausgeführt aus den Völkern, und sie wohnen in Sicherheit allesamt“ (Hes 38,8). Mit anderen Worten: Der Herr hat sein Volk, das Volk der Juden, befreit. Vermutlich sind auch die übrigen Stämme inzwischen alle nach Israel zurückgekehrt (Mt 24,31). Und das Land wohnt in Sicherheit, weil das Friedensreich begonnen hat. In Hesekiel 38,11 ist von „offenen Städten“ die Rede. Man ist so sicher, dass es keiner Stadtmauern und Verteidigungseinrichtungen mehr bedarf.
Und genau in dieser Situation kommt dann noch Russland, um einen letzten Kampf gegen Israel und seinen König, den Messias, den Herrn Jesus, zu führen. Aber sie werden keinen Erfolg haben. Im Gegenteil! Sie werden unter ein furchtbares Gericht kommen: „Und ich werde nach allen meinen Bergen hin das Schwert über ihn herbeirufen, spricht der Herr, HERR; das Schwert des einen wird gegen den anderen sein. Und ich werde Gericht an ihm üben ...“ (Hes 38,21).
Dann wird der Herr Jesus im 1.000-jährigen Friedensreich in Gerechtigkeit regieren und einen herrlichen Frieden bewirken. Er allein ist dazu in der Lage: Es wird das erste vollkommen gerechte Königreich sein. Und es wird ein Frieden sein, den diese Erde seit dem Sündenfall nicht gekannt hat.
Ukraine und Russland
Was heißt das für heute? Die Antwort lautet schlicht: Gar nichts! Es kann sein, dass der Ukraine-Konflikt als Vorbereitung dieser finalen Weltkriege dient. Es kann sein, dass nach Gottes Vorsehung die Ukraine eingenommen wird.
Aber es kann genauso sein, dass es sich nur um ein Abtasten handelt zwischen Russland und dem aktuellen Gegenspieler, den USA. Wir wissen es schlicht nicht. Und da die genannten Bibelstellen in Jesaja und Offenbarung keinen Bezug zur heutigen Zeit haben sondern sich auf die Zukunft beziehen, ist es müßig, darüber zu diskutieren oder zu streiten.
Vorsicht!
Im Rückblick werden wir einmal sagen können: Es hat alles wunderbar zusammengepasst. Aber heute müssen wir äußerst vorsichtig sein, politische Vorhersagen zu machen. Die USA kommen in der Endzeitprophetie nicht vor. Das hat manche dazu verleitet, jedes Anzeichen einer Schwäche von US-Präsidenten sowie den sichtbaren moralischen Verfall im Volk und unter seinen Anführern sofort zu deuten. Das müsse der erste Schritt des Verschwindens der USA von der Landkarte der Herrscher im Sinne der biblischen Prophetie sein. Wir müssen jedoch aufpassen, dass wir uns als Christen, die bibeltreu sein wollen, nicht der Lächerlichkeit hingeben. Natürlich kann es so kommen, wie gerade angedeutet. Es kann allerdings auch ganz anders und zu einer anderen Zeit so passieren.
So müssen wir uns ebenfalls hüten, die letzten zwei Jahre als ein klares Indiz zu deuten: Jetzt muss der Herr aber wirklich kommen. Wer sich womöglich zudem zu Zeitangaben hinreißen lässt, wird dem Herrn und dem Christentum spätestens dann einen Bärendienst erwiesen haben, wenn der Zeitraum verstrichen ist. Die Gottlosigkeit, in der wir heute leben, ist weder neu noch einzigartig. Das sollte die erste Weissagung der Schrift jedem klar machen. In der frühen Menschheitsgeschichte musste Henoch von genau der Gottlosigkeit zeugen, die in seiner Zeit genauso wahr war, wie sie in der Gegenwart anzutreffen ist (Jud 14.15).
Der Herr Jesus Christus kommt bald. Das hat Er zugesagt. Es kann heute sein; dann beginnt das, was in diesem Artikel Thema ist. Aber wenn es nicht heute ist, läuft die Weltgeschichte weiter. Und wir zeugen hoffentlich weithin von Hoffnung und Gericht, von Christus und der Hölle. Vor allem sollten wir jeden Tag nutzen, um für unseren Herrn, in aktiver Gemeinschaft mit Ihm und zum Wohl unserer gläubigen und ungläubigen Mitmenschen zu leben. Bis Er kommt!
Quelle: bibelpraxis.de/a5925.html
