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Lernen aus dem Kölner Missbrauchsskandal der katholischen Kirche. Das heißt
konsequent sein. Das, was in dem Erzbistum Köln passiert,
was jetzt der Kardinal Rainer Maria Woelke da ans Licht gebracht hat oder
besser gesagt, was andere ans Licht gebracht haben und er dann irgendwie
durch Gutachten eingeräumt hat, muss für uns als Gläubige, als Christen eine
Warnung sein. Es geht also in keiner Hinsicht darum,
irgendwie von oben auf das hinab zu schauen, etwa durch Hochmut geprägt zu
sein, was wir da lesen zum Teil und gesehen haben, sondern es geht darum, dass
es eine Warnung ist. Wenn wo immer Sünde sichtbar wird, ist das an Gläubige, ist
das an die Menschen überhaupt eine Warnung und wir wollen solche Warnungen
ernst nehmen. Lasst uns dabei nicht vergessen, dass
Sünde immer noch Sünde bleiben muss, dass Gott Sünde, Sünde nennt und dass
für ihn ein Gräuel darin besteht, wenn man Sünde nicht mehr Sünde nennt.
Ich denke an einen Vers wie zum Beispiel Jesaja 5 Vers 20.
Wehe denen, die das böse Gut nennen und das gute Böse, die Finsternis zu Licht
machen und Licht zu Finsternis, die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu
Bitterem. Das ist in Gottes Augen etwas ganz Schlimmes, wenn man Sünde nicht
mehr Sünde nennt, wenn man das irgendwie verniedlicht, wenn man das
herunterspielt. Nein, wir müssen ein Bewusstsein haben, dass Sünde in den
Augen Gottes immer noch Sünde bleibt. Nun, wenn Sünde in unserem Leben
vorkommt, obwohl wir jetzt gewarnt worden sind, obwohl Gottes Wort uns so oft
warnt, ist dann alles vorbei. Nein, natürlich nicht. Ich bin dann
zunächst einmal persönlich verantwortlich dafür, dass Gott das dem
Herrn Jesus zu bekennen. Wir denken an Bibelferse wie erst Johannes 1 Vers 9.
Dieser Grundsatz, der zunächst mal bei der Bekehrung deutlich wird und im Blick
auf die Bekehrung auch von Johannes hier gesagt wird, ist aber ein Grundsatz, der
grundsätzlich gilt. Wo immer wir bereit sind zu bekennen, vergibt Gott. Das ist
ein großartiges Geschenk Gottes. Eigentlich hat er das Recht, dass wir
ein Leben führen zu seiner Verherrlichung, ohne dass wir sündigen.
Er hat so viel für uns getan. Er hat uns neues Leben gegeben und doch ist er bereit,
uns immer wieder zu vergeben. Und wo immer wir aufrichtig wirklich im
Bekenntnis zu ihm kommen, vergibt er. Für uns als Gläubige macht Johannes das in
Kapitel 2 Vers 1 auch weiter deutlich.
Ja, das ist einfach ein Gnadengeschenk, dass der Jesus jetzt als Sachwalter, als
Anwalt für uns im Himmel ist. Und wenn wir gesündigt haben, dann macht er uns
überhaupt aufmerksam darauf, dass wir gesündigt haben. Und er führt uns dazu,
dass wir bekennen und dass er uns, dass Gott uns dann vergibt. Wir brauchen dann
natürlich, wenn wir bekehrt sind, keine Vergebung mehr für die Ewigkeit. Das ist
ein für allemal, wie wir an verschiedenen Stellen im Neuen Testament finden. Aber
wir brauchen doch, um wieder in praktischer Gemeinschaft mit Gott, mit
dem Herrn Jesus leben zu können, diese Vergebung für unser Leben auf der Erde.
Das tun wir also, wenn wir gesündigt haben, einen Fehltritt begangen haben, wenn
wir gelogen haben oder was auch immer uns leider durch Sünde passiert ist. Dann
gibt es nach 1. Korinther 5 aber einen sündigen Zustand. Den muss man unbedingt
unterscheiden von einem Fehltritt, Galater 6, oder von einer Sünde, die wir leider
begangen haben. Bei einem sündigen Zustand geht es darum, dass die Sünde
unser Leben prägt. Das ist nicht nur der Fall, wenn wir etwas immer wieder getan
haben, sondern wenn eine Tat, wenn eine Sünde so gravierend ist, dass sie unser
Leben bestimmt. Paulus spricht da von einem Hurer, von einem Habsüchtigen, von
einem Götzendiener oder einem Schmäher, einem Trunkenbold oder einem Räuber. Das
sind in Gottes Augen so schwerwiegende Sünden, dass sie, ich sage mal vorsichtig
im Allgemeinen, einen sündigen Zustand in unserem Leben offenbaren. Da kann ich
da nicht mehr alleine einfach ein Bekenntnis ablegen vor dem Herrn. Das
muss ich natürlich als erstes, wenn ich das erkenne, sondern das muss ich der
Versammlung bekennen. Das heißt, ich sage das einem verantwortlichen gläubigen
Bruder in der örtlichen Versammlung, Gemeinde, damit die Versammlung
entsprechend handeln kann. So etwas kann ich nicht mehr für mich allein
entscheiden. Das ist, wenn so etwas geschieht in meinem Leben, so weitreichend,
so gravierend, dass da die Verantwortlichen der örtlichen Versammlung,
Gemeinde eingezogen werden müssen und die Versammlung letztlich entscheiden
muss. Vielleicht denkst du, naja, das hat ja
keiner mitbekommen. Das kann sein, dass es kein Mensch mitbekommen hat. Aber Gott
sieht alles, der Jesus sieht alles. Ihm kannst du nichts verheimlichen. Und haben
wir nicht oft erlebt, dass er Dinge offenbar gemacht hat, im Guten, genauso
wie wenn es um Böses, um Sünde geht. Ihm kannst du nichts verheimlichen. Wie willst
du vor den Richterstuhl des Christus, 2. Korinther 5 Vers 10 einmal treten und die
Dinge hier verheimlicht haben? Das ist viel schwerwiegender, wenn du das heute
nicht in Ordnung bringst, bekennst und auch den Brüdern bekennst, als wenn das,
wenn das dann am Richterstuhl vor dich kommt, als wenn du das heute tätest.
Natürlich fällt es uns schwer, vor Menschen das zu bekennen. Aber es ist der
einzige Weg, den Gott gut heißt. Umgekehrt, die Versammlung Gottes, wenn
sie so etwas mitbekommt, sind wir noch solche, die Böses richten, die Hurerei,
falsche Lehre, falsche Moral, einen solchen sündigen Zustand richten? In
Offenbarung 2, in diesem Kapitel, Offenbarung 2 und 3, Kirchengeschichte,
die uns da vorgestellt wird, finden wir, dass in Ephesus das Böse noch gerichtet
wurde, noch draußen gehalten wurde. In Thyratira fand das nicht mehr statt und
in Laodicea war alles egal. Sind wir noch örtliche Versammlungen, die
wirklich Zucht üben? Wenn da Menschen unverheiratet zusammenleben, ob sie alt
sind und aus steuerlichen Gründen das tun und dann ist das nur ein Feigenblatt,
1. Mose 3, wenn man irgendwie so eine kirchliche Hochzeit macht, damit sie
diese steuerlichen Vorteile behalten können und aber nicht vor dem
Standesamt. Vor Gott zählt in dem Punkt nur das Standesamt. Oder wenn junge Leute
zusammenleben, sind wir noch solche, die wirklich dieses Urteil, das nach 1.
Korinther 5 notwendig ist, auch fällen? Sonst haben wir aus diesem Missbrauchskandal,
da geht es natürlich um eine ganz gravierende, ein ganz besonders schlimme
Sünde. Und das ist leider etwas, was unter Gläubigen geschehen ist und
geschehen kann, was zunächst mal außer den Betroffenen auch niemand mitbekommt.
So etwas zu vertuschen, so etwas nicht ernst zu nehmen, das ist etwas ganz, ganz
Furchtbares in den Augen Gottes, weil da auch noch ein Kind geschändet, geschädigt
wird. Ist es vielleicht so, dass in den örtlichen Versammlungen, Gemeinden
sündiger Zustand gar nicht mehr erkannt wird? Das ist alles so normal geworden.
Bei den Galatern war das im Blick auf falsche Lehre so, in den verschiedenen
Versammlungen in der galatischen Landschaft. Kann es bei uns auch sein,
dass wir gar kein Urteilsvermögen mehr nach der Schrift haben, was böse, was
Sünde ist und was nicht? Ja, dann kann es natürlich auch ein
Vertuschen als Versammlung geben. Ja, so wie David das als Einzelperson damals
als König, der Verantwortung hatte für ein Volk, seine eigene Sünde sogar einen
Mord vertuscht hat. Oder wie es bei den Korinthern war, wo alles egal war,
anscheinend, lasst uns bedenken, es kommt heraus. Hier in Köln sieht man das.
Diese schlimmen Sünden, diese grässlichen Dinge sind herausgekommen und
Gott kann und wird früher oder später, spätestens am Richterstuhl des Christus
und dann ist es am gravierendsten, weil dann unser Leben nicht in Ordnung
gekommen ist. Unser Leben belastet ist, das ganze Leben belastet ist durch eine
solche Sünde. Wie soll der Herr uns dafür dann Lohn geben, für diese Zeit, wo wir
die Sünde vertuscht haben, wo wir als verantwortliche Geschwister, die für die
örtliche Versammlung, örtliche Gemeinde Verantwortung tragen, wo wir die Dinge
einfach nicht behandelt haben? Wie soll der Herr uns dafür Lohn dann geben können?
Natürlich müssen wir bedenken, es müssen immer zwei Zeugen sein. Das ist ja gerade
beim Missbrauch eine große Schwierigkeit, dass es wirklich ein
ausreichendes Zeugnis gibt. Das müssen wir uns schon zu Herzen nehmen. Natürlich
mag es gewisse Indizien geben, sagen wir mal, wenn jemand ableugnet,
Geschlechtsverkehr gehabt zu haben, aber dann schwanger ist, dann ist ja
offensichtlich, dann brauche ich keinen zweiten Zeugen. Es gibt also auch Punkte,
die die Dinge offenbar machen, wie der Herr das dann führt. Aber die Dinge
müssen eindeutig sein. Sie müssen unabweisbar sein. Sie müssen wirklich so
klar sein, dass jeder sagen kann und jeder sagen wird, das ist geschehen und
dann hoffentlich nach der Schrift auch ein Urteil fällen wird.
Lasst uns noch mal bedenken, es reicht nicht, dann ein persönliches Bekenntnis
dem Herrn ausgesprochen zu haben. Bei solchen Dingen, bei Missbrauch, bei
Hurerei, Habsucht, Götzendienst und so weiter, Trunksucht, da ist ein persönliches
Bekenntnis vor dem Herrn nicht ausreichend. 1. Korinther 5 wird das
überhaupt nicht mal erwähnt, weil das die Beurteilung der Versammlung
offensichtlich nicht beeinflusst. Natürlich macht es einen Unterschied, ob
jemand bekennt oder nicht, weil es zeigt, dass ein Herzensveränderung vorgenommen
worden ist. Aber wie Jakobus uns das auch zeigt, es muss vor den Gläubigen
sichtbar sein und dafür bedarf es der Zeit, dass ein veränderter Lebenswandel
da ist. Es müssen Glaubenswerke dann sichtbar sein und deutlich sein, dass man
die Sünde meidet und dafür bedarf es einer gewissen Zeit und offensichtlich
nach 1. Korinther 5 auch einer Zucht. Es ist natürlich auch wahr, das finden wir
im 5. Buch Mose, dass die Dinge genau beurteilt werden müssen, genau
untersucht werden müssen. Es reicht nicht vom Hörensagen oder dass
eben einer sagt, ja ich habe das auch mitbekommen.
Nein, es muss genau untersucht werden, denn es gibt auch falsche Anschuldigungen.
Wie war das bei der Rotte Koras, die Mose und Aaron gegenüber böse, falsche
Anschuldigungen vorgenommen haben. Auch in 4. Mose 5, das ist ein
bemerkenswertes Kapitel, wo es tatsächlich darum geht, die Sünde in
gottgemäßer Weise zu behandeln und da war der Verdacht vorhanden, dass eine
Frau Hoherei begangen hat und dann musste das fluchbringende
Wasser der Bitterkeit von ihr getrunken werden.
Das heißt, es konnte sein, dass eine falsche Anschuldigung war und da sorgte
Gott dafür, dass sichtbar wurde, ob nun wirklich Böses vorhanden war oder nicht.
Und lasst uns nicht vergessen, wir haben leider auch mit falschen Anschuldigungen
zu tun heutzutage, mit bösem, falschem Zeugnis, dass es deutlich werden muss
nach 5. Mose 19, dass ein Zeugnis wahr ist, denn ein falscher Zeuge kommt unter
das Urteil, dass er denjenigen bringen wollte, den er unter ein
falsches Zeugnis, eine falsche Anschuldigung gestellt hat. 5. Mose 19,
Vers 18 und die Richter sollen genau nachforschen und siehe ist der Zeuge ein
falscher Zeuge, hat er Falsches gegen seinen Bruder bezeugt. So solltet ihr ihm
tun, wie er seinem Bruder zu tun beabsichtigte und du sollst das Böse aus
deiner Mitte weg schaffen. Das heißt, wenn ein falsches Zeugnis,
sagen wir Hoherei oder sagen wir auch Missbrauch, Kindesmissbrauch, ausgesprochen
worden ist, dann heißt das ganz klar, derjenige, der das falsche Zeugnis
ausgesprochen hat, der jemanden unter einen solch furchtbaren Verdacht
sündigen Zustands oder erst recht beim Missbrauch gestellt hat, dann muss er
selber unter die Folge dessen kommen, was er demjenigen auferlegt hat. Das heißt
nichts anderes als, so jemand muss ausgeschlossen werden, wer ein falsches
Zeugnis abgelegt hat. Wir sehen also, die Dinge sind ernst. Es gibt keinen Grund
für Hochmut oder Herabschauen auf die katholische Kirche, denn wo immer ein
System, ich meine das ganz wertneutral, also nicht als ein böses System, sondern
ein Zusammenkommen, ein System, wo Menschen zusammen sind, existiert, wo
Autorität ist. Da ist die Gefahr von Angst und Vertuschung. Da ist die Gefahr,
dass man die Dinge nicht mehr offen nennt. Da ist die Gefahr, dass man gerade
von denjenigen, die Autorität haben, die Autorität ausüben, die bösen, verkehrten
Dinge nicht mehr wirklich mit Namen nennt. Und lasst uns dabei auch nicht
vergessen, je höher das Bekenntnis, persönlich oder auch gemeinschaftlich,
desto höher der Anspruch Gottes, der Maßstab, den der Herr an uns legt, was unser
Handeln, was unser Leben betrifft. Wir wollen uns das also als Warnung nehmen
lassen, was da in Köln passiert ist, in der katholischen Kirche überhaupt. Und
wir haben noch mal keinen Anlass für Hochmut. Wir kennen solche Beispiele aus
unserem eigenen Leben, aus unserem eigenen Versammlungsgemeindeleben.
Lasst uns die Dinge ernst nehmen. Lasst uns sie bekennen. Lasst uns sie nach
Gottes Gedanken, nach Gottes Maßstab beurteilen, verurteilen und auch
behandeln. Aber lasst uns auch klar sein, es muss ein ausreichendes Zeugnis
vorhanden sein. Wir dürfen die Dinge nicht einfach durch Hören sagen oder
nach Meinung verurteilen. Es muss geprüft werden, ob die Zeugen echt sind,
wahr sind. Sonst kommen sie selbst unter dieses Urteil.
Quelle: bibelpraxis.de/a4598.html
Letzte Änderung: 29.09.2023 07:16
Di, 20. April 2021
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