Das Gleichnis vom verirrten Schaf

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In den Versen 12 und 13 erzählt der Herr seinen Jüngern zur weiteren Erläuterung ein Gleichnis, das wir in Lukas 15,3-7 viel ausführlicher finden. Dort ist das verlorene Schaf ein Bild von uns, die wir alle Sünder waren. Hier in Matthäus 19 ist der Ausgangspunkt der Belehrungen des Herrn dagegen die Rettung der Kinder. Der Herr möchte durch dieses Gleichnis noch einmal zeigen, was für eine Energie und Liebe der Vater für die Kleinen einsetzt und besitzt. Wenn ein Mensch 100 Schafe hätte, von denen sich nur ein einziges verirrte, würde er sich gerade um dieses eine kümmern und es suchen, um es zurückzuführen.

Natürlich geht es nicht darum, dass dem Hirten die anderen 99 Schafe gleichgültig wären. Diese 99 Schafe sind hier einfach nicht im Blickfeld. Sie stehen an dieser Stelle noch nicht einmal für die Selbstgerechten, für die Pharisäer und Schriftgelehrten. Der Fokus des Herrn liegt einfach auf dem einen Schaf. Für dieses ist der Hirte bereit, alles aufzuwenden. Und wenn er es gerettet hat, freut er sich mit großer Freude.

Man könnte die Frage stellen, warum in dem Gleichnis nun doch von „suchen“ die Rede ist, während der Herr in Vers 11 im Blick auf die Kinder nur von „erretten“ spricht. Zunächst einmal muss man zwischen der direkten Belehrung und einem Gleichnis unterscheiden. In diesem kann man nicht alles eins zu eins auslegen. Darüber hinaus verallgemeinert der Herr in dem Gleichnis seine vorherige Belehrung, die sich auf Kinder und Kleine bezieht. Denn tatsächlich zeigt Lukas 15, dass diese Belehrung nicht nur Bezug hat zu Kindern. Allerdings kommt der Herr in Matthäus 18,14 wieder auf die Kinder und Kleinen zurück, so dass deutlich wird, dass Er sich in diesem Evangelium besonders auf diese Gruppe von Menschen bezieht.

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