Wir wissen, dass früher die Sterblichkeitsrate von Babys und kleinen Kindern sehr hoch war. Das konnte in Eltern die Frage aufkommen lassen: Wo sind sie? – Zudem wurden Kinder leicht verachtet. Der Herr zeigt, dass dies völlig zu Unrecht geschah. Denn wenn diese Kleinen auch schnell auf der Erde vergessen sein mögen, so sind sie im Himmel nicht vergessen. Sie sind noch nicht auferstanden, sondern ihre Seele ist im Paradies (vgl. Lk 16,22). Und dort sehen sie – die "Engel" stehen hier für den Geist, die Seele dieser Kleinen – allezeit das Angesicht des Vaters des Herrn. Kann es für sie etwas Großartigeres geben?
Dies ist eine Ermunterung für Mütter und Väter, die früh ihre Kinder durch Tod verloren haben, vielleicht sogar als Fehlgeburt. Sie dürfen wissen, wie gut es diese Kinder haben. Sie sind im Himmel und genießen die glückselige Freude, den Vater zu sehen. „Aus dem Mund der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet" (Mt 21,16). Und das trifft auch auf die Millionen abgetriebenen Kinder zu.
Fast möchte man da an das Volk Israel denken: Es waren die Kinder, von denen man dachte, dass sie die Wüstenreise nicht überleben würden, die in das Land kamen. Die „Eltern“, die sich wieder zurück nach Ägypten sehnten, kamen nicht im Land an. So auch heute: Viele der Menschen, die meinen, Kinder gefährdeten den eigenen Luxus, so dass sie diese abgetrieben haben, werden das Angesicht des Vaters nie sehen, weil sie sich nicht bekehrt haben. Aber diese kleinen Menschen, die nie das Licht der Erde gesehen haben, sehen schon jetzt das Angesicht ihres Vaters. So sehr ist unserem Vater an unseren Kleinen gelegen!
Quelle: bibelpraxis.de/a3389.html