Die Ehe für alle – die CDU fällt um

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Jetzt also auch die CDU, die ein „christlich“ in ihrem Namen trägt, was nicht nur trügerisch, sondern geradezu heuchlerisch ist. Unter dem Deckmantel, dass die Entscheidung für oder gegen die „Ehe für alle“ eine Gewissensentscheidung sei, hat die Bundeskanzlerin Angela Merkel offenbar einen Hinweis ihres Herausforderers Martin Schulz aufgenommen, der ihr deutlich machte, dass die SPD noch in dieser Woche vor der Sommerpause 2017 einen Gesetzesentwurf in den Bundestag für die Ehe für alle einbringen werde.

Um nicht das gesamte Wählerklientel auf der konservativen Seite zu verlieren, hat sie sich kurzerhand entschlossen, die Wahl vom Fraktionszwang zu befreien. So fällt die Partei nicht um – scheinbar. Und sie hat einen Gegenwind wieder eingefangen. So, wie sie bei der Atomfrage von heute auf morgen umschwenkte. Und auch bei anderen Themen.

Die Ehe ist ja nicht im Wesen „christlich“. Denn es gab sie vorher, Gott hat sie mit der Erschaffung des Menschen eingeführt: „Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; Mann und Frau schuf er sie“ (1. Mo 1,27). In Verbindung mit der Erschaffung der Frau, die Gott aus dem Mann erschaffen hat, sagt Er: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlasen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein“ (1. Mo 2,24). Ein Fleisch – das gibt es nur in der Ehe, die Gott nur im Blick auf die Verbindung seines Mannes mit einer Frau gegeben hat. Alles andere nennt Gott: Hurerei (1. Kor 6,15-18).

Wie Gott praktizierte Homosexualität beurteilt, hat Er uns in seinem Wort deutlich aufgeschrieben, aufschreiben lassen. Im Gesetz Moses findet sich mehrfach das Verbot, dass Mann mit Mann oder Frau mit Frau Intimverkehr haben: „Und wenn ein Mann bei einem Mann liegt, wie man bei einer Frau liegt, so haben beide einen Gräuel verübt; sie sollen gewiss getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen“ (3. Mo 20,13; 18,22; usw.).

Nun mag man einwenden: Wir leben aber als Christen nicht unter Gesetz. Das ist wahr. Dennoch haben sich die moralischen Wertgrundsätze Gottes, die schon vor der Zeit des Gesetzes in der Schöpfung verankert wurden, bis heute nicht geändert! Daher finden wir Gottes Urteil über homosexuelles Verhalten auch im Neuen Testament wieder: „Gott hat sie hingegeben in schändliche Leidenschaften; denn sowohl ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen vertauscht, als auch ebenso die Männer, den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassend, in ihrer Wollust zueinander entbrannt sind, indem sie, Männer mit Männern, Schande trieben“ (Röm 1,26.27). Gottes Urteil darüber ist also: Es ist eine Schande.

Nun bezieht sich Römer 1 besonders auf heidnische Menschen. An einer anderen Stelle sind wir jedoch mitten in der Christenheit. Paulus schreibt an die Korinther: „Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch … Ehebrecher noch Weichlinge noch Knabenschänder “ werden das Reich Gottes erben“ (1. Kor 6,9.10). Und in seinem letzten Brief, an Timotheus, spricht Paulus noch einmal davon, dass Christen „ohne natürliche Liebe“ sein würden.

Was für ein Elend und was für katastrophale Folgen für Kinder, die in solchen Beziehungen – künftig: Ehen – leben müssen. Sie sind die dauerhaft Geschädigten. Sie müssen ausbaden, was Politiker meinen, Menschen auferlegen zu sollen. Solche Kinder brauchen unsere besondere Fürsorge und unsere Hilfe. Wer, wenn nicht wahre, entschiedene Christen haben eine Botschaft für sie, Hilfe und das, was man wirklich „Liebe“ nennen kann?

In diesem Artikel geht es nicht um die Seelsorge an solchen, die homosexuell empfinden und zugleich ein Leben mit Gott führen möchten. Darauf gehen wir an anderer Stelle ein. Es gibt einen Weg, auch dann rein für Gott zu leben, wenn man solche gleichgeschlechtlichen Gefühle hat. Das ist alles andere als leicht, aber möglich. Dieses Mal geht es darum, dass eine Partei behauptet, christlich zu sein, hier jedoch das Gegenteil davon praktiziert. Dadurch sollte jedem Christen deutlich sein, dass er diese Partei jedenfalls nicht mehr wählen kann (die anderen sowieso nicht, weil sie diese Überzeugung schon lange haben). Leider sind auch die sogenannten Kirchen in dieser Frage alles andere als klar (bzw. klar gegen Gottes Wort gerichtet).

Wir leben in dieser Zeit, in der biblische Werte vom Tisch gefegt werden. Dadurch stehen auch wir in Gefahr, nach und nach diese Werte aufzugeben, weil wir ständig mit dem Zeitgeist konfrontiert werden. Daher ist es so wichtig, sich durch Gottes Wort und seine Gedanken zu „nähren“. Nur dadurch und durch Gebet werden wir Gottes Beurteilung auch zu unserer machen. Je mehr wir uns durch Konsumprodukte dieser Welt wie Filme, Romane usw. nähren, desto weniger werden uns die biblischen Werte bekannt sein, und desto weniger werden wir sie verinnerlichen.

Gott bewahre uns auf einem Weg, der sein Weg ist und Ihm gegenüber durch Gehorsam und Hingabe geprägt ist.

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