In Deutschland bekommt jede Frau im gebärfähigen Alter statistisch gesehen 1,47 Kinder. Im Vergleich zu anderen Ländern Europas liegt Deutschland damit auf Platz 17 – deutlich hinter Ländern wie Frankreich, Großbritannien oder Schweden. Eine repräsentative Untersuchung der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hat ergeben, dass die Hauptgründe dafür in den hohen Kosten für den Nachwuchs (63%) liegen und darin, dass Kinder der eigenen Freiheit im Wege stehen. Vielen ist zudem ihre Karriere wichtiger (55%). 51% glauben, dass der berufliche Erfolg schlecht mit der Familie vereinbar ist. Das meinen übrigens mehr Frauen (53%) als Männer (48%). Bemerkenswert ist auch, das für 23% Kinder keinen erfüllenden Lebensinhalt bedeuten.
Das ist die Meinung von (im Allgemeinen) Ungläubigen. Wie sieht das im Bereich praktizierender Christen aus? Es bringt nichts, darüber zu spekulieren. Klar ist jedenfalls, dass die Zahl der Kinder auch bei Gläubigen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich abgenommen hat. Könnte es sein, dass die oben genannten Gründe auch bei uns vorhanden sind?
Keine Frage – man hat weniger „Freiheit“, wenn man kleine Kinder zu versorgen hat. Der berufliche Werdegang für Frauen ist zu Ende, jedenfalls für etliche Jahre gestoppt, wenn man sich, wie Gott das wünscht, dann wirklich vollumfänglich um die Kinder kümmert. Und Kinder „kosten“ Geld.
Aber ist das alles negativ? Ist es nicht schön, herausfordernd und glücklich machend, wenn man sich um Kinder kümmert? Keine Frage, um diesen Ausdruck noch einmal zu benutzen, dieser „Job“ ist oft nervend, oft anstrengend, oft auch eintönig, oft stressig. Er bringt vor allem die Mütter, die sich ja mehr um die Kinder kümmern als wir Väter, die wir nach Gottes Gedanken einer bezahlten Arbeit nachgehen, an die Grenze der Belastbarkeit.
Wiegt das alles aber schwerer als der Segen, den Gott mit Kindern verbindet? „Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde“ (1. Mo 1,27). Diesen Segen gibt es bis heute! Und wie großartig ist es, das erste Lächeln der Kinder zu erleben, das erste Mal, dass sie mit den Augen nach einem schauen, wenn man zu ihnen kommt oder weggeht, das erste Mal, dass sie auf unserem Schoß sitzen und unsere Hand ergreifen (und auch die vielen weiteren Male!), das erste Mal (und …), wenn sie uns umarmen, mit uns lachen (und weinen), wenn sie sich bekehren, wenn sie …
Einerseits haben wir also einen Auftrag, uns zu mehren. Das heißt, Kinder in einer Ehe zu zeugen (soweit Gott diesen Segen schenkt) ist Gehorsam. Andererseits ist es für ein Ehepaar eine Freude, wenn Gott ihnen Kinder schenkt. Wenn Er einen anderen Weg hat, wollen wir auch das aus seiner Hand annehmen. Was aber uns betrifft, freuen wir uns über Kinder: „Kindeskinder sind die Krone der Alten, und der Kinder Schmuck sind ihre Väter“ (Spr 17,6). Das gilt auch heute noch.
Quelle: bibelpraxis.de/a3036.html