Urnen zu Hause

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Es ist nicht zu fassen. Kinder sind nicht oder kaum gewollte. Sie kommen möglichst früh in die Kitas. Alte Menschen werden oft in Altenheimen oder per Sterbehilfe „entsorgt" [Wir reden hier nicht von Fällen, wo man zu Hause keine Möglichkeit der Versorgung hat oder aus anderen triftigen Gründen keine andere Möglichkeit sieht, als Eltern/Verwandte in ein Altenheim zu geben!]. Aber ihr Andenken will man bewahren. Eine Novelle des Bestattungsrechts soll es in Bremen (und dann vermutlich woanders ebenfalls) erlauben, Urnen auch zu Hause aufzubewahren. Das ist natürlich einerseits billiger. Andererseits kann man so einen Kult um Personen mit emotionaler Note bewirken.

Was sagte der Herr Jesus einst über die Pharisäer? „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr baut die Gräber der Propheten und schmückt die Grabmäler der Gerechten und sagt: Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, so würden wir nicht ihre Teilhaber an dem Blut der Propheten gewesen sein. Also gebt ihr euch selbst Zeugnis, dass ihr Söhne derer seid, die die Propheten ermordet haben" (Mt 23,29-32). Erst vertrieben und ermordeten sie die Propheten, dann aber schmückten sie sich mit deren Grabmälern. Was für eine Heuchelei und was für ein Widerspruch!

Heute „entsorgt" man die Menschen, um dann, wenn sei sterben, sich mit ihnen zu schmücken. Künftig möglichst noch zu Hause. Man hätte diesen Personen viel mehr Dienste erweisen können, wenn man sich um sie gekümmert hätte. Kinder, indem man sie nicht möglichst früh weggibt, sondern für sie sorgt. Alte Menschen, indem man sie - wenn sie es akzeptieren und möglich ist, was nicht immer der Fall ist - zu Hause pflegt. Unsere Welt ist verdreht. Hoffentlich lassen wir Christen uns nicht auch noch verdrehen ...

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