Der Herr hatte seine Jünger in die Städte Israels ausgesandt. Er lässt sie nicht im Unklaren darüber, dass sie es mit „Wölfen" zu tun haben würden. Gerade die Führer des Volkes würden sich in einer Weise verhalten, die mit Wölfen vergleichbar sind. Waren es nicht die Führer, die den Herrn ans Kreuz gebracht hatten? Waren es nicht die Führer wie Saulus, die Stephanus ermordeten? Es waren Raubtiere wie Wölfe, die ihre Beute nicht verschonen würden. Die Apostel waren dagegen wie Schafe, die scheinbar wehrlos diesen Wölfen gegenüber standen.
Wir lesen nichts davon, dass sich die Jünger, die „Schafe", wehren sollten. Sie sollten sich bewusst sein, dass sie menschlich gesprochen gar nicht in der Lage waren, Gegenwehr zu leisten. Stattdessen sollten sie einfach ihrem Herrn vertrauen, der ihnen helfen würde. Das sehen wir später. Sie sollten in derselben Stellung sein wie ihr Meister und daher dieselben Charakterzüge wie Er offenbaren: Klugheit und Transparenz.
Was ihre eigene Haltung betrifft, sollten sie klug sein wie die Schlangen. Der Herr hebt hier nicht die Verschlagenheit, sondern die Klugheit der Schlange hervor. Die Apostel sollten also nicht verschlagen überlegen, wie sie mit menschlichen Mitteln den Führern des Volkes eins auswischen könnten. Aber sie sollten auch nicht töricht agieren und sich von vornherein den bösen Menschen ausliefern. Das gilt auch uns heute. Wir kommen immer wieder, sowohl im Dienst für den Herrn als auch in unserem täglichen Leben, mit schwierigen Situationen in Berührung. In diesen sollen wir nicht blind und töricht handeln, sondern den Verstand, den Gott uns gegeben hat, auch benutzen. Vor allem dürfen wir auf Ihn vertrauen, der uns seine Hilfe zugesagt hat. Er wird uns nie im Stich lassen.
Quelle: bibelpraxis.de/a2397.html