Die Volksmengen
Es waren in erster Linie die Wunder, welche die Volksmenge anzogen, dem Herrn Jesus nachzufolgen. Die Zeichen, die der Herr tat, lösten sicher bei vielen eine Begeisterungswelle aus, ohne dass man wirklich Buße tat und an Christus als den Sohn Gottes glaubte (vgl. Mt 21,46). Für die meisten Menschen stand die Heilung von ihren körperlichen Gebrechen und Krankheiten im Vordergrund. Aber unser Herr hat andere Prioritäten für seinen Dienst. Ihm geht es nicht in erster Linie darum, dass wir von Krankheiten geheilt werden. Ihm ist wichtig, dass wir verstehen, wer er ist. Er ist nicht gekommen, um alle Menschen gesund zu machen (so sehr sich der einzelne Kranke das auch wünscht). Ihm liegt daran, dass Gott und sein Rettungsplan in dem Herrn Jesus erkannt wird und Menschen ewig gerettet werden. Jemand schreibt: Das Heilwerden an unserer Seele ist wichtiger als das Heilwerden am Körper!"
Die Bedingung der Jüngerschaft
Die Volksmengen waren beeindruckt von dem, was sie sahen. Sie folgten Jesus aufgrund der Zeichen und Wunder, die Er tat. Er muss sie darüber aufklären, was es wirklich bedeutete, Ihm nachzufolgen.
Die Bedingung, die der Herr an jemanden stellt, der sein Jünger sein will, ist sehr hoch. Er sagt, dass - wer nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau, seine Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben hasst - nicht sein Jünger sein kann. Bedeutet das, dass wir unsere Angehörigen hassen sollen, wenn wir dem Herrn Jesus wirklich bedingungslos nachfolgen wollen? Mit Sicherheit nicht! Der Herr will damit deutlich machen, dass Er den ersten Platz in unserem Leben haben muss, dass Er an erster Stelle steht. Das ist gemeint wenn er sagt, dass wir unsere Eltern, unsere Frau usw. hassen sollen.
Es geht darum, dass der Herr den ersten Platz hat in unserem Leben - selbst wenn wir mit Widerständen und Zerwürfnissen in der eigenen Familie rechnen müssen.
Sein Kreuz aufnehmen
„Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach" (Mt 16,24). „Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein" (Lk 14,27).
Was bedeutet es, wenn der Herr sagt, dass wir täglich unser Kreuz aufnehmen müssen, um sein Jünger sein zu können?
- Mit dem Kreuz sind nicht die individuellen Umstände oder Schwierigkeiten gemeint, die ein jeder von uns - der eine mehr, der andere weniger - zu tragen hat. Es geht nicht um das sogenannte „Päckchen", das jeder von uns zu tragen hat!
- Täglich sein Kreuz aufzunehmen bedeutet, uns auf die Seite des verachteten Jesus von Nazareth zu stellen! Es bedeutet, seinen Platz - den Platz des Herrn Jesus in dieser Welt - einzunehmen und seine Verwerfung zu teilen.
- Ein Gekreuzigter hat von der Welt nichts mehr zu erwarten. Er hat keine Pläne, Wünsche oder Ziele mehr, die er in seinem Leben noch erreichen oder verwirklichen will. Er hat mit dem Leben abgeschlossen. Das einzige, was er noch zu erwarten hat, ist der Tod. Indem wir täglich unser Kreuz aufnehmen, nehmen wir entsprechend dem Beispiel unseres Heilands die Haltung eines Gekreuzigten ein. Diese Welt bedeutet uns nichts mehr, Wir haben mit ihr abgeschlossen. In Galater 6,14 steht: „Von mir aber sei es fern, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt."
Allem entsagen
„So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein" (Lk 14,33).
Der Herr stellt eine klare Bedingung an jemanden, der den Wunsch hat, sein Jünger zu sein. Er sagt, dass jemand, der nicht allem entsagt, was er hat, nicht sein Jünger sein kann. Bedeutet das, dass wir alles, was wir haben, nicht für uns behalten, sondern dem Herrn zur Verfügung stellen müssen?
Die Bedeutung dieser Aussage ist folgende: Wir sollten bereit sein, alles, was wir in dieser Welt besitzen (Hobbys, berufliche Pläne, materieller Besitz) aufzugeben, um des Herrn willen. Es muss nicht heißen, dass wir unser Haus und sämtlichen materiellen Besitz aufgeben und uns ganz dem Herrn zur Verfügung stellen müssen. Das kann es jedoch heißen. Ein Nachfolger Jesu hat keine eigenwilligen Pläne und Ziele mehr, die er verfolgt. Er ist mit sich selbst und mit dieser Welt zu Ende gekommen. Er hat keinen Eigenwillen mehr. Das ist gemeint, wenn der Herr Jesus sagt, dass „keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein kann." Bitten wir den Herrn, dass Er das in uns bewirkt.
Es bedeutet also nicht, dass wir keine Hobbys mehr haben dürfen oder dass wir keinem Beruf mehr nachgehen sollen. Entscheidend ist, ob wir daran hängen, ob wir wirklich bereit sind, diese Dinge aufzugeben, wenn der Herr Jesus es von uns verlangt. Wir müssen bedenken, dass alles, was uns gehört, nicht uns zusteht, sondern nur für eine Zeit geliehen ist und eigentlich unserem Herrn gehört.
Der Herr sagt: So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, mein Jünger sein. Hier steht nicht: Dem meisten oder dem wichtigsten. Wenn wir dem Herrn wirklich nachfolgen wollen, dann müssen wir wirklich alles hinter uns lassen bzw. bereit sei, es aufzugeben.
Quelle: bibelpraxis.de/a2362.html