Ein anderer Sachwalter (1) – der Herr und der Geist (Joh 14,16)

Lesezeit: 3 Min.

Einleitende Worte

  • In Johannes 14,3 haben wir das Wiederkommen des Herrn in persönlicher Gegenwart, um die Seinen zu sich zu nehmen: „Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so werde ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass, wo ich bin, auch ihr seid“ (Joh 14,3).
  • In Johannes 14,18 haben wir sein geistliches Kommen zu uns während dieser Zeit.
  • Noch vorher spricht Er vorbereitend von dem Kommen des Heiligen Geistes auf diese Erde (V. 16).

Der Herr ging, der Heilige Geist kam...

  • Der Herr würde von seinen Jüngern weggehen, und sie waren deshalb sehr traurig. Aber Er sagt ihnen hier, dass selbst Sein Weggehen ein Gewinn für sie sein würde – während seiner Abwesenheit würde Er beständiger bei ihnen sein als in den Tagen seines Fleisches (s. 16,7). Als Lazarus krank war, trauerten die Schwestern von Bethanien darüber, dass Jesus nicht da war; aber wir brauchen nie zu trauern, dass er in unserer Not nicht bei uns ist, denn er ist immer bei uns.
  • Nun sollte Seine persönliche Gegenwart von ihnen genommen werden, aber stattdessen verspricht Er, den Heiligen Geist zu senden: „Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben“, sind seine Worte an sie; so wird er zum Vorboten des Heiligen Geistes. Johannes der Täufer hatte das unmittelbare Kommen des Herrn Jesus vorausgesagt; Er selbst kündigt das Kommen des Heiligen Geistes an.
  • Das hier verwendete griechische Wort, das wörtlich übersetzt werden kann mit Sachwalter, Anwalt, Tröster bedeutet mehr als Tröster. Sicherlich brauchen wir Trost auf unserem Weg durch diese Welt, aber wir brauchen auch andere Dienste; alles, was wir brauchen, kann und wird der Sachwalter geben.
  • In den drei Jahren, die die Jünger beim Herrn waren, hatten sie gelernt, sich an Ihn zu wenden und sich in allem auf Ihn zu verlassen, in jeder Not zu Ihm zu kommen. Aber Er versprach, ihnen einen anderen Tröster zu senden, der für sie alles sein sollte, was Er gewesen war, und der bei ihnen bleiben würde, nicht nur für drei Jahre, sondern „für immer“ der Geist der Wahrheit. Die Welt wollte ihn nicht aufnehmen, denn „sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht“, aber wir kennen ihn, denn der Herr sagte: „Er bleibt bei euch und wird in euch sein“.
  • Nach der Auferstehung des Herrn erschien Er den Seinen, Maria am Grab, den Jüngern im Obersaal, den Beiden auf dem Weg nach Emmaus, den Jüngern auf dem Ölberg; aber die Welt wusste nichts von diesen Erscheinungen; so auch jetzt mit dem Heiligen Geist. „Er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ Er ist hier, um uns Christus zu offenbaren. Der Herr selbst wird in unserer Not zu uns kommen: „Ich lasse euch nicht verwaist zurück, ich komme zu euch“- aber es ist nur durch das Wirken des Heiligen Geistes, dass wir Seine Gegenwart erkennen. Wir können nicht sagen, wie der Herr zu uns kommt; wir können Sein Kommen anderen nicht erklären, aber wir wissen, dass Er es tut. Wir wissen, dass er kommt, denn wir haben es erfahren, und es ist der Heilige Geist, der uns Seine Gegenwart bewusst macht.
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