
Mit diesen Worten verdeutlicht der Herr Jesus, wer der Nächste eines Jüngers ist. Die Juden hatten das auf ihre Brüder, ihr Volk, beschränkt. Jesus zeigt seinen Jüngern, dass jeder Mensch zum Nächsten werden kann. Er mag sogar ein persönlicher Feind sein. Wenn er mir begegnet - dann soll ich ihn behandeln wie meinen Nächsten.
Wie aber ist es möglich, dass man nicht nur seinen Nächsten, sondern sogar seinen Feind lieben soll? Wenn sich jemand mir gegenüber als ein persönlicher Feind entpuppt, soll ich ihm gegenüber Liebe erweisen. Das zu tun ist dem natürlichen Menschen unmöglich. Er ist nicht in der Lage, seinen Feind zu lieben. Auch hier wird deutlich, dass sich der Herr Jesus an wahre Jünger wendet. Sie haben ein neues Leben, das sogar imstande ist, die Feinde zu lieben. Um das aber verwirklichen zu können, müssen sie diese neue Natur auch wirken lassen und sich selbst verleugnen. Mit anderen Worten: Sie verwirklichen, mit Christus gestorben zu sein. Denn Er hat in einzigartiger Weise seine Liebe zu Feinden offenbart, als Er für diese sogar gebetet hat, als Er am Schandpfahl in Golgatha hing.
So offenbaren wir in unserem praktischen Leben die Kennzeichen des Vaters und werden seine Söhne. Denn die hier bezeugte Sohnschaft meint nicht die Stellung eines Christen, sondern unser praktisches Verhalten, das etwas von der Art des Vaters offenbart. Was für eine Würde, so handeln zu dürfen und zu können wie unser himmlischer Vater.
Quelle: bibelpraxis.de/a1883.html
