In einer Umfrage wurden Menschen gefragt, war für ein Wert ihnen am wichtigsten sei. 35 % antworteten Gerechtigkeit, 25 % Toleranz, 18 % Freiheit, 11 % Nächstenliebe, 7 % Disziplin, 2 % Demut.
Gerechtigkeit - das hört sich gut an. Die Frage ist nur, an was für eine Art von Gerechtigkeit die Menschen denken. Wir alle kennen das aus unserer Kindheit: Gerechtigkeit war aus unserer Sicht ein höchst wichtiger Wert. Gemeint war, dass wir jedenfalls nicht strenger behandelt werden und mindestens so viel Taschengeld erhalten wollten wie unsere Geschwister und Mitschüler. Diese Art von Gerechtigkeit ist sehr subjektiv. Ist es gerecht, dass ich meinen Arbeitsplatz verliere, ein anderer (vielleicht aus unserer Sicht unfähigerer Kollege) dagegen nicht? Ist es gerecht, dass ich nicht so intelligent, schön, begabt bin wie ein anderer? Subjektiv mag manches ungerecht sein. Wir vergessen so leicht, dass nicht wir der Maßstab für Gerechtigkeit sind, sondern Gott und sein Wort. Und wir vergessen auch leicht, dass Gerechtigkeit und Gnade ein wunderbares Paar ist. Denn wir haben göttliche Gerechtigkeit geschenkt bekommen. Verdient hat das keiner von uns. Kein einziger ...
Interessant, dass Demut nicht hoch im Kurs steht. Sie fällt uns auch so schwer!
„Glückselig die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden" (Mt 5,6).
„Die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit. Die Zunge ist unter unseren Gliedern gesetzt als die den ganzen Leib befleckt und den Lauf der Natur anzündet und von der Hölle angezündet wird" (Jak 3,6).
„Zieht nun an, als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut" (Kol 3,12).
Quelle: bibelpraxis.de/a1817.html