Am: Di, 13. Juli 2021
Die 10 Gebote stehen unter Christen hoch im Kurs. Sie sind doch ein wunderbarer Wertekompass - für Führungskräfte, für Christen, für Gemeinden, für Politik, für Wirtschaft. Oder?
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(00:00:00)
Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast zu einem aktuellen Thema.
Das Thema lautet dieses Mal 10 Gebote als Wertekompass.
Hintergrund dieses Themas ist, dass die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Nicola Beer von
der FDP, den Freien Demokraten, das auf dem Kongress christlicher Führungskräfte vertreten
hat.
Nach Ansicht von Beer, das ist eine bekennende Protestantin, bilden die biblischen 10 Gebote
trotz oder gerade wegen aller Vielfalt in Europa die ethische Basis des christlich-jüdischen
Abendlandes.
Das sei unsere kulturelle Wurzel.
Das ist interessant, weil in diesen 10 Geboten ja auch zu dem Thema Ehe und Ehebruch und
so weiter Stellung bezogen wird, zum Thema Hurerei und gerade die FDP als eine sogenannt
freiheitsliebende Partei will ja auch jede Freiheit für jede Art von Beziehung und Beziehungsmöglichkeiten (00:01:04)
schaffen, inklusive Transgender und so weiter.
Aber mal unabhängig davon, obwohl es natürlich nicht wundert, dass wenn man diese Überzeugungen
hat, man vielleicht einen Wertekompass hat, der so nicht mit Gottes Wort übereinstimmt,
fragen wir uns, sind die 10 Gebote wirklich die Grundlage des christlichen Lebens, des
Lebens von Menschen?
Da stellt sich zunächst mal die Frage, an wen wendet sich denn das Gesetz?
Und die Antwort ist, das Gesetz hatte sich damals an das Volk Israel gewendet.
Das heißt, nur diesem Volk hatte Gott das Gesetz gegeben.
Das muss man heute denjenigen immer wieder sagen, die das Gesetz hochhalten als die Lebensregel
von allen Menschen.
Dieses Gesetz, die 10 Gebote und auch die vielen anderen Gebote sind mit dem Volk Israel
vereinbart worden.
Dieses Volk hat sich unter diesen Bund gestellt und hat diesen Bund Gottes angenommen.
Das ist also nie ein Gesetz gewesen, das sich an alle Menschen richtet.
Zweitens kann man hinzufügen, dass das Gesetz sich an den natürlichen Menschen richtete. (00:02:06)
Das heißt, Gott wollte dem Menschen dieses Gebot geben, weil er ihm deutlich machen wollte,
dass er nicht dazu in der Lage ist, das Gesetz zu halten.
3. Mose 18 macht deutlich, dass wenn jemand in der Lage gewesen wäre, dieses Gesetz zu
halten, er ewig hätte leben können.
Nun, welcher Mensch hat ewig gelebt?
Keiner.
Gott hat in seiner unumschränkten Gnade einen einzigen Mann, Elia, aus diesem Leben heraus
in den Himmel geholt, der also nicht sterben musste.
Aber das sind besondere Umstände, nicht weil Elia nicht dagegen gesündigt hätte, sondern
weil Gott in seinem Fall eine Ausnahme gemacht hat.
Ansonsten zeigt die Tatsache, dass jeder Mensch gestorben ist, dass keiner das Gesetz gehalten
hat, kein einziger Israelit.
Also offensichtlich ist niemand gewesen, der dieses Gesetz halten konnte.
Sonst, sagt der Apostel Paulus, den Galatern, wäre Christus umsonst gekommen. (00:03:01)
Wenn man tatsächlich das Gesetz hätte halten können, wenn also die zehn Gebote wirklich
der werte Kompass im absoluten Sinne von Menschen hätten sein können, dann wäre Christus
umsonst gekommen.
Aber Christus ist gekommen, weil kein Mensch in der Lage war, die Gebote zu halten.
Und deshalb hat er dann die Gebote, und zwar allesamt, unumschränkt und ausnahmslos erfüllt.
Und dadurch, dass er das getan hat und dann für andere gestorben ist, kann der Apostel
Paulus in Römer 10 Vers 4 sagen, denn Christus ist das Ende des Gesetzes jedem Glaubenden
zur Gerechtigkeit.
Christus ist das Ende des Gesetzes, weil er gestorben ist, weil er das Gericht Gottes
für alle diejenigen getragen hat, die eben nicht in der Lage waren, das Gesetz zu halten.
Deshalb konnte er das Ende des Gesetzes sein.
Nicht nur das, an anderer Stelle macht der Apostel deutlich, dass durch Gesetzeswerke (00:04:01)
keine Möglichkeit ist, irgendwie zu Gott zu kommen.
Galater 3 Vers 5, der euch nun den Geist darreicht und Wunderwerke unter euch wirkt,
ist es aus Gesetzeswerken oder aus der Kunde des Glaubens?
Es ist durch Glauben, nicht durch Werke, nicht auf der Grundlage der Gebote vom Sinai.
In Kapitel 5, Galater 5 Vers 9, nennt der Apostel sogar die Lehre, dass wir Christen
jetzt das Gesetz tun, halten sollten, dass wir uns unter das Gesetz stellen sollen, Sauerteig.
Und er sagt, ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.
Das heißt, das ist etwas ganz Böses in den Augen Gottes.
Wir halten also fest, kein Mensch ist in der Lage, das Gesetz zu halten, auch kein Christ.
In dem Moment, wo ich mich unter das Gesetz stelle, stelle ich mich auch unter den Fluch
des Gesetzes, denn wenn ich nicht alle Gebote tue, das sagt zum Beispiel Jakobus, dann bin
ich schuldig und stehe unter dem Fluch, den das Gesetz sagt, du musst sterben. (00:05:03)
Gott sei Dank, wenn ich als Erlöster das tue, dann bleibt trotzdem das Erlösungswerk
des Herrn für mich gültig, aber meine Stellung ist die, dass ich mich unter das Gesetz und
damit auch den Fluch stelle und damit eigentlich mich unter den Tod stelle.
Dann, nächster Punkt, habe ich schon gesagt, das Gesetz richtet sich an den natürlichen
Menschen.
Als Christen, die wir an den Herrn Jesus glauben, die wir unsere Sünden bekannt haben, sind
wir nicht mehr natürliche Menschen, sondern von neuem geborene Menschen.
Menschen, die das neue Leben, die neue Natur geschenkt bekommen haben, an uns richtet sich
in dieser Hinsicht das Gesetz nicht mehr.
Dabei, wenn wir dieses Gesetz nicht zu halten brauchen, wenn sich dieses Gesetz nicht an
uns wendet, heißt das natürlich nicht, dass das Gesetz verkehrt oder böse oder dergleichen
wäre.
In Römer 7 lesen wir, dass der Apostel Paulus sagt in Vers 12, also ist das Gesetz heilig
und das Gebot heilig und gerecht und gut. (00:06:01)
Nicht das Gesetz ist das Problem, sondern meine alte Natur, mein alter Mensch, das ist
das Problem, der eben nicht in der Lage ist, das Gesetz zu tun.
Was war also das Ziel des Gesetzes?
Römer 7 Vers 13, die Sünde reichte mir zum Tod, damit sie als Sünde erschiene, indem
sie mir durch das Gute den Tod bewirkte, damit die Sünde überaus sündig würde durch
das Gebot.
Das heißt, die Gebote haben deutlich gemacht, dass wir Sünder sind.
Sehr ähnlich drückt der Apostel das in Römer 3 Vers 20 aus.
Darum aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm, vor Gott gerechtfertigt werden, denn
durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.
Wenn ich mich unter ein Gebot stelle, dann führt das wozu?
Du darfst nicht, du musst das tun, du darfst nicht, man muss mir nur sagen, du darfst nicht
in diesen Raum gehen.
Dann wird umso stärker der Drang, in diesen Raum gehen zu wollen.
Wenn Gott mir etwas verbietet, dann wird umso stärker der Drang, das zu tun. (00:07:03)
Das heißt, das Gesetz offenbart meine Begierden, offenbart meine bösen Haltungen in meinem
Herzen.
Es macht die Sünde offenbar.
Dafür war das Gesetz gegeben.
Es ist ein Maßstab, der mir zeigt, wie so eine Wasserwaage, ob die Wand gerade ist oder
nicht und von uns ist sie alle krumm.
Aber eine Wasserwaage ist nicht in der Lage, die Wand gerade zu machen.
Dafür braucht es eine Kraft von außerhalb von uns und die gibt das Gesetz nicht.
Das Gesetz kann mir nur entlarven, was ich Böses tue.
Es kann mir aber keine neue Kraft geben.
Im Gegenteil, das Gesetz führt dazu, dass ich Sklave bin, dass ich Sklave werde und
eben gar nicht frei bin, wie der Herr Jesus uns durch sein Werk auf Golgatha frei gemacht
hat.
Wir haben schon gesehen, dass das Gesetz sich an den natürlichen Menschen richtet.
Das ist das Gesetz, das Gott in seiner Offenbarung dem Volk Israel gegenüber gegeben hat.
Und wer ist dieser Gott?
Es ist Yahweh. (00:08:02)
Es ist Jehova.
Es ist der Gott Israels und dieser Gott ist eben in dem Volk Israel Yahweh gewesen.
Das ist kein anderer Gott als den Gott, den wir kennen.
Aber wie kennen wir diesen Gott?
Es ist der Vater.
Für uns hat sich Gott nicht in dieser Weise offenbart, als Yahweh, der ich bin, sondern
uns gegenüber ist er der Vater, der seine ganze Liebe in der Person des Herrn Jesus
offenbart hat.
Nochmal, das ist kein anderer Gott, aber es ist eine viel umfangreichere Offenbarung.
Es ist die Offenbarung, in der Gott sein ganzes Herz uns gegenüber offenbart hat.
So führt dieser Vater uns in die christliche Freiheit und nicht in das Gesetz.
Natürlich hat Gott im Alten Testament seine Regierung gezeigt, wie er mit Menschen, auch
mit Gläubigen handelt und die Prinzipien seiner Regierung, die bleiben dieselben.
Das, was er in dem Gesetz ausgedrückt hat, ist durchaus das, was auch heute Gültigkeit (00:09:02)
hat, aber eben nicht in jedem Punkt.
Denn das Gesetz enthält auch Vorschriften, die nicht nur die Moral betreffen, sondern
einfach sagen wir, der Salten eines Sabbats und so weiter.
Und damit haben wir als Christen einfach nichts zu tun.
Insofern kann das Gesetz, können die Gebote auch nicht der Wertekompass für unser Leben
sein.
Für uns ist das das ganze Wort Gottes und das Neue Testament offenbart uns Gottes Gedanken
im Blick auf unser persönliches und gemeinschaftliches Glaubensleben.
Wir sollen uns also bewahren lassen davor zu denken, durch das Gesetz kommen wir auf eine
gute Spur.
Das Gesetz offenbart, dass ich Sünder bin.
Aber wir, die wir keine Sünder mehr sind, weil wir den Herrn Jesus als Retter angenommen
haben, für uns ist nicht das Gesetz oder die Bergpredigt unsere Lebensregel, sondern
Gott hat uns ein neues Leben gegeben.
Er hat den Geist Gottes uns geschenkt, der in uns wohnt.
Er hat uns sein Wort gegeben, das Leitmaßstab und Leiter in unserem Leben ist. (00:10:05)
Und er gibt uns die Kraft, wenn wir zu dem Verherrlichten Christus sehen.
Das ist unser Wertekompass, so wie Gott sich in der Person des Herrn Jesus und besonders
in dem Neuen Testament offenbart hat.
Lasst uns nicht zurückkehren zu dem Gesetz, lasst uns das Gesetz nicht zu unserer Lebensregel
machen.
Dann werden wir in die Irre gehen, werden verlieren und werden versagen.
Nein, wir wollen Christus vor Augen haben, wir wollen unser Leben für ihn führen in
christlicher Freiheit, in der Freude das neue Leben wirken zu lassen zu seiner Verherrlichung.