Der erste Teil der Glückseligpreisungen wird mit diesem Segen abgeschlossen. Es geht in diesen ersten vier Segnungen darum, praktische Gerechtigkeit zu offenbaren. Der Herr hatte das in vollkommener Herablassung getan, indem Er sich taufen ließ. Die Jünger sollten das auch tun, ja sie sollten nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten. Diese Gerechtigkeit finden sie nicht in der Welt - es geht um eine himmlische Gerechtigkeit, die sie aber auf der Erde zu zeigen berufen werden.
Geistlicher Hunger und Durst strecken sich nach dem aus, was gottgemäß ist und den Willen Gottes auf dieser Erde bewahrt. Auch hier geht es, wenn man die jüdische Seite besonders bedenkt, darum, was Gott den Juden im Alten Testament über seinen göttlichen Willen offenbart hat.
Bei dieser Gerechtigkeit ist nicht, wie man heutzutage schon einmal liest, eine soziale Gerechtigkeit, Gerechtigkeit zwischen Generationen etc. gemeint. Nein, dieser Ausdruck zielt darauf ab, Gott als Ausgangspunkt und Ziel alles Handelns zu haben. Bis heute wird das Recht oft gebeugt. Aber im 1000-jährigen Königreich wird Christus als König in Gerechtigkeit regieren und herrschen (Jes 32,1). „Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zum Senkblei" (Jes 28,17).
Wenn diese Verse im 1000-jährigen Königreich erfüllt sein werden, wird auch der Hunger der Jünger nach wahrer Gerechtigkeit gestillt sein. Wir Christen haben eine viel höhere Hoffnung. Denn wir warten nach 1. Thessalonicher 4 auf die Wiederkunft des Herrn Jesus zur Entrückung. Dennoch sollten auch wir diese Kennzeichen wahrer Jüngerschaft tragen.
Quelle: bibelpraxis.de/a1804.html