Sucht im Alter

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Als Christen hat Gott uns nicht isoliert in die Landschaft gestellt. Auch an den einzelnen Orten sind wir „zusammengestellt": mit Jungen und Alten, mit Kindern und Erwachsenen, mit Frauen und Männern, mit Angestellten, Selbstständigen, Arbeitenden und Arbeitslosen, usw.

Wir haben Aufgaben aneinander: „Lasst uns aufeinander Acht haben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken" (Heb 10,24). Aufeinander Acht haben bedeutet nicht, als Detektive durch die Gegend zu marschieren. Aber diese Aufgabe der Fürsorge haben wir alle nötig - Brüder wie Schwestern, in der Öffentlichkeit stehende Gläubige und solche, die es nicht so sehr tun.

Gerade ältere Gläubige können bei uns leicht unter die Räder kommen. Nicht von ungefähr wissen wir, dass sie oft einsam sind. Und wie kann man sich die Einsamkeit erleichtern? Zum Beispiel durch Alkohol. Zum Beispiel durch Tabak und auch durch Tabletten. Oft hört man dann einen „Euphemismus" - eine Beschönigung der Situation. Ich rauche nur aus Genuss. Seltsam, dass es jeden Tag sein muss. Ich trinke nur ein Gläschen. Seltsam, dass es immer wieder eines ist. Ich nehme nur Tabletten, wenn es wirklich nötig ist. Seltsam, dass es täglich mehrfach nötig ist.

Haben wir ein gutes Auge für unsere alleinstehenden, älteren Geschwister? Kennen wir ihre Nöte und ihre Fragen? Besuchen wir sie, um ihnen die Möglichkeit zu geben, die Einsamkeit hinter sich zu lassen?

Wir brauchen uns nicht zu wundern, wenn es alten Geschwistern in den Versammlungen (Gemeinden) nicht gut geht. Wenn wir uns nicht um sie kümmern, werden sie leichter zu solchen Ersatz-Gemeinschafts-Drogen greifen. Wir können leicht sagen: Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich. Aber wir können uns aus unserer gemeinschaftlichen Verantwortung nicht herausstehlen. Niemand von uns.

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