Vielleicht war es der letzte große Auftritt von Billy Graham. Vier Tage lang hat er noch einmal gepredigt, im Flushing Meadows Park im New Yorker Stadtteil Queens. Und hat noch einmal auf die Notwendigkeit der Bekehrung hingewiesen – auf den alleinigen Weg zu Gott über Jesus Christus. Uns geht es nicht um Billy Graham. Um seine Vorzüge oder seine Fehler – beides ist wahr. Uns geht es um die Frage: Sind wir Boten des Herrn?
Ein gewisses Vermächtnis von Billy Graham
In einer ganzen Reihe von Medien wurde in den letzten Tagen der vielleicht letzte Großauftritt des vielleicht bekanntesten amerikanischen Evangelisten, Billy Graham, kommentiert. Es geht uns dabei an dieser Stelle nicht um eine Kritik an seinem Ausdruck, wenn er von seinem „letzten Kreuzzug“ spricht.
Es geht uns auch nicht um die Frage, welche Rolle Billy Graham in der Ökumene und in den letzten Jahren in Bezug auf die Römisch-Katholische Kirche spielte. Sicher wäre hierzu einiges zu sagen, wenn man ein ausgewogenes Bild dieses Gläubigen malen wollte.
Gott hat seine Leute überall
Wir dürfen uns darüber freuen, dass Gott seine Leute überall hat. Er hat Gläubige am Königshof, ja sogar am Kaiserhof: „Es grüßen euch alle Heiligen, besonders aber die aus dem Haus des Kaisers“ (Philipperbrief, Kapitel 4, Vers 22). Wir wissen auch heute von Gläubigen, die an der Spitze von Regierungen stehen. Nicht, dass wir als „himmlische Christen“ (vgl. Philipperbrief, Kapitel 3, Vers 20) an ihrer Stelle sitzen oder stehen wollten! Aber wer sind wir, dass wir Gottes Souveränität in Frage stellen wollten?
Es gibt Diener, die das Evangelium aus Neid verkündigen (Philipperbrief, Kapitel 1, Vers 15). Es gibt solche, die Christus aus Streitsucht verkündigen (Vers 17) – aber sie verkündigen Christus, sie verkündigen das Evangelium. Aber der Apostel Paulus hatte ein sehr weites Herz, wenn es um das Evangelium ging: „Was denn? Wird doch auf alle Weise, sei es aus Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt, und darüber freue ich mich, ja, ich werde mich auch freuen“ (Philipperbrief, Kapitel 1, Vers 18). Ob wir auch immer ein solch weites Herz haben?
Gottes Gewehr – ein Ziel vor Augen
Wir alle sollten „Gottes Maschinengewehr“ sein. Nicht, dass Gott töten wollte. Das ist damit nicht gemeint. Aber haben wir das Ziel Gottes vor Augen, wenn wir Ihm dienen? Haben wir Gottes Ziel in unserem Leben vor Augen? Oder laufen wir daran vorbei? Es geht jetzt nicht darum, das Ziel an sich zu erreichen, indem wir uns bekehrt haben und unser Lebensziel – Christus – verfolgen (Philipperbrief, Kapitel 3, Verse 12 und 14.15). Auch das ist nötig.
Aber sind wir diejenigen, die Gott benutzt, um andere Menschen „zu treffen“, das heißt zu erreichen? Seine Aufforderung gilt uns bis heute: „Predige das Wort, halte darauf zu gelegener und ungelegener Zeit“ (2. Timotheusbrief, Kapitel 4, Vers 2). Nicht jeder ist ein (feuriger) Evangelist. Aber jeder von uns hat die Aufgabe, Zeuge von Jesus Christus zu sein. Dafür muss unser Gewehr „geladen“ sein – wir müssen die Worte Gottes kennen, um sie den Menschen weitergeben zu können.
Gott hat ein Ziel mit uns. Ist das nicht Motivation genug?
Quelle: bibelpraxis.de/a894.html