Wenn es bei Evangelisationen um Zahlen geht (Franklin Graham auf dem "Festival of Hope")


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(00:00:00) Zahlen spielen im Leben von Menschen eine große Rolle und auch wir Christen können uns von dem Schauen geradezu Sterren auf Zahlen kaum lösen. Das ist mir jetzt wieder einmal aufgefallen, als es um eine Evangelisation geht. Da heißt es, 625 Menschen haben sich bei einer Großevangelisation mit dem US-Evangelisten Franklin Graham in Essen für ein Leben in Beziehung mit Jesus Christus entschieden. In der Gruger Halle fand unter dem Namen Festival of Hope eine Evangelisationsveranstaltung statt, an der anscheinend 6.900 Menschen teilgenommen haben. Man kann ja dankbar sein dafür, dass sich so viele Menschen aufmachen, um die gute Botschaft zu hören. Wie viele davon wirklich unbekehrt waren, wissen wir natürlich nicht. Es ist eine Veranstaltung, in der klar das Evangelium verkündigt worden ist. Graham hat zum Beispiel deutlich gemacht, wie groß der Wert einer Seele vor Gott ist. Er sagt, deine Seele ist mehr wert als der teuerste BMW, der jemals gebaut wurde. Er machte ganz klar, dass wir alle Sünder waren, dass jeder Mensch, der geboren wird, (00:01:04) ein Sünder ist und sprach auch über Sünde und was es für Sünden gibt. Es wurde also deutlich signalisiert, dass der Mensch sich wirklich bekehren musste. Dabei musste auch Widerstand erduldet werden. Vor der Gruger Halle gab es eine Gegendemonstration des Lesben- und Schwulenverbandes. Das ist ja heute kaum noch möglich, irgendwie die gute Botschaft weiterzugeben, ohne angegriffen zu werden. Aber das hat Herr Jesus uns ja auch vorhergesagt. Zurück zu den Zahlen, zu den kritischen Fragen, die wir stellen müssen, weil sie uns irgendwie doch betreffen. Man hat den Eindruck, man kann heute nur noch irgendwie etwas gelten, auch im christlichen Bereich, wenn man mit Zahlen aufwartet. Beispielsweise wird es auch gerne dann, wenn so jemand wie Franklin Graham, der Sohn von Billy Graham evangelisiert, dann muss man auch selber schon Zahlen bieten. Seit 1989 als Evangelist tätig, mehr als 325 evangelistische Einsätze in 25 verschiedenen (00:02:06) Ländern. Dann natürlich der Verweis auf seinen Vater, der vor 30 Jahren bereits in der Gruger Halle gewesen ist und diese Veranstaltung wurde damals in 59 Länder übertragen. Zahlen über Zahlen, warum hängen wir so an Zahlen? Es ist ganz klar jüdisch. Man kann sich zum Beispiel in der Apostelgeschichte einmal anschauen, wo davon Zahlen die Rede ist. Apostelgeschichte 2 Vers 41, die nun sein Wort aufnahmen, wurden getauft und sie wurden an jenem Tag, und so wurden an jenem Tag etwa 3000 Seelen hinzugetan. Das waren nur solche, die aus dem Judentum kamen. Dann finden wir noch einmal in Kapitel 4 Vers 4, viele aber von denen, die das Wort gehört hatten, glaubten. Und die Zahl der Männer wurde etwa 5000. Auch da war eine zweite christliche Predigt oder dritte sogar von Petrus und wieder waren seine Zuhörer bestanden nur aus Juden. (00:03:01) Und dann heißt es auf einmal in Kapitel 5 Vers 14, aber umso mehr Glaubende wurden dem Herrn hinzugetan, Scharen von Männern und Frauen. Keine Zahl mehr. Jetzt sind wir in einen Bereich gekommen, das ist im Wesentlichen immer noch Juden, aber wo sich der christliche Bereich, wenn ich das mal so ausdrücken darf, etabliert, wo Gott deutlich macht durch das Werk der Apostel, dass es jetzt einen christlichen Bereich gibt, der eben nicht mehr nur mit Juden, die Juden im Fokus hat. Kapitel 6 Vers 1 und 7, in diesen Tagen aber, als die Jünger sich mehrten, entstand ein Morn. Die Jünger mehrten sich. Vers 7, das Wort Gottes wuchs und die Zahl der Jünger in Jerusalem mehrte sich sehr. Während Juden oft Zahlen sehen, wir sehen das bei den Wundern des Herrn Jesus, da waren 5.000 Männer, da waren 4.000, so finden wir jetzt, dass er am Anfang deutlich macht, wie da wirklich eine erhebliche Zahl, auch genannte Zahl an Menschen zum Glauben kam und dann finden wir diese Zahlen nicht mehr. Kapitel 9 Vers 31 heißt es dann zum Beispiel, so hatte denn die Versammlung durch ganz Judäa (00:04:05) und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurde erbaut und wandelte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch die Ermunterung des Heiligen Geistes. Waren das 300, waren das 3.000, waren das 30.000? Kein Wort mehr dazu. Kapitel 16 heißt es dann in Vers 5, wo der Apostel Paulus nach Europa kommen sollte und die Versammlungen wurden im Glauben befestigt und mehrten sich täglich an Zahl. Wie viel? Kein Wort davon. Kapitel 17 Vers 12 Viele nun von ihnen glaubten und von den griechischen vornehmen Frauen und Männern nicht weniger. Da wird deutlich, es sind nicht wenige, aber wie die Zahl genau ist, wird auch nicht weiter gesagt. Und Jakobus sagt gegenüber Paulus, in Apostelschichte 21 Vers 20 lesen wir das, sie aber als sie es gehört hatten verherrlichten Gott und sprachen zu ihm, du siehst Bruder, wie viele Tausende es unter den Juden gibt, die gläubig geworden sind und alle sind eiferer für das Gesetz. Ah, eiferer für das Gesetz, das ist genau jüdisch und deshalb ist hier auch von Tausenden (00:05:05) die Rede, aber auch selbst da wird keine Zahl genannt. Warum starren wir so auf Zahlen? Weil das irgendwie unsere Evangelisation effizient macht, weil das irgendwie glaubhaft macht, weil wir damit deutlich machen, es lohnt sich, ja es lohnt sich, es lohnt sich für eine Seele, wenn Menschen einen solchen Wert haben, wie Franklin Graham mit Recht sagt, dann lohnt er sich für eine Seele. Wer kann denn überhaupt sagen, 625 hätten sich für eine Beziehung mit Jesus Christus entschieden, sie sind nach vorne gegangen, waren sie vielleicht schon bekehrt, waren sie noch nicht bekehrt, hatten sie sich vorher schon mal entschieden, sind sie wieder zurück gegangen, das weiß kein Mensch, in das Herz eines Menschen kann sowieso nur Gott sehen, kein Mensch. So lasst uns einfach nicht auf Zahlen sehen, lasst uns nicht meinen, wir sind in einer Zeit, wo es immer noch um Zahlen ging, es geht um jede einzelne Seele, dafür wollen wir gewissermaßen ringen, dafür wollen wir kämpfen, wir wollen unseren Nachbarn, wollen wir die gute Botschaft weitergeben, wenn es einer ist, dann freuen wir uns, weil Freude im Himmel ist über einen Sünder, der Buße tut, wie der Jesus das sagt, aber lasst uns (00:06:03) nicht mit Zahlen operieren, lasst uns nicht meinen, wenn wir jetzt 15 Gäste haben, dann ist das besser als 5, ja freuen wir uns natürlich darüber, wenn 15 kommen und nicht nur 5, aber es kommt nicht auf Zahlen an, es kommt auf jede Seele an und wenn wir mit Zahlen operieren, dann zeigen wir, dass wir eigentlich wieder in das jüdische Zeitalter zurückgehen, wo es darauf ankommt, eben mehr zu sein, größer zu sein, eine Zahl zu erreichen und nicht einfach Herzen zu bewegen. Mögen es noch viele sein, darauf wollen wir hinarbeiten, aber nicht auf Zahlen, sondern darauf, dass wir durch unser Leben, durch unseren Lebenswandel, durch das, was wir weitergeben, den Herrn ehren und dann werden schon die rechten Zahlen zustande kommen. Der Herr weiß, wer ihm gehört, der Herr kennt, die sein sind, sagt der Apostel Paulus in 2. Timotheus 2, das mag uns genügen. Wir brauchen nicht Menschen, die nach vorne gehen. Das ist ja auch das, was hier bei dieser Evangelisation dann wieder gewesen (00:07:01) ist. Er lud sie ein, nach vorne auf die Bühne zu kommen, um dort gemeinsam das Gebet zu sprechen, ich habe gesündigt, meine Sünden tun mir leid, vergib mir, ich möchte mich von meinen Sünden abwenden, ich glaube, dass Jesus Christus dein Sohn ist, ich glaube, dass er meine Sünden an das Kreuz genommen hat, ich möchte ihm als meinem Retter vertrauen, ich möchte ihm als meinem Herrn nachfolgen, das bete ich im Namen Jesu. Natürlich wird dann auch hinzugefügt mit Recht, das muss auch von dem Herzen kommen, aber so vorgefertigte Gebet, ja, ich weiß, es gibt Menschen, die wissen gar nicht, wie sie beten können sollen, dann kann man ihnen das erklären, auch in schriftlicher Form oder auch in mündlicher Form, aber lasst uns nicht solche vorformulierten Gebete machen, dann kommen wir zum Vaterunser und dann wird das zu einer Formalie, dann wird das nur dazu, was man aussagt. Das ist gerade das, wenn es um Zahlen geht, wenn man durch Musik untermalt, ja, das können wir auch bei Videos gut tun, das können wir bei solchen Veranstaltungen tun, dass wir dadurch die Emotionen, die Gefühle von Menschen anstecken, anregen. Nein, darum geht es nicht, es geht darum, dass das Herz und die Seele in das Licht Gottes gestellt wird und dass (00:08:02) auf diese Art und Weise sich wirklich Menschen bekehren. Dafür wollen wir beten und dazu wollen wir jeder in seinem Bereich Zeugen Jesu sein durch unser Leben.
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