Gott hat „am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn ...; welcher ..., nachdem er durch sich selbst die Reinigung der Sünden bewirkt, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe" (Heb 1,2.3).
Der Weg Jesu: vom Thron Gottes zum Kreuz
Der Herr Jesus Christus ist auf die Erde gekommen, um zu sterben. Es war der Ratschluss Gottes, dass Er am Kreuz von Golgatha die Erfüllung der Brandopfer, Speisopfer, Dank- und Friedensopfer sowie Sünd- und Schuldopfer werden sollte. Dort hat Er Gott vollkommen verherrlicht. Gottes Ansprüche der Sünde wegen sind vollständig befriedigt worden: Der Herr Jesus hat unsere Sünden gesühnt. Aber nicht nur das, Er hat die Reinigung der Sünden bewirkt – in eigener Macht.
Nach vollbrachtem Werk, nachdem Er gestorben war, wurde unser Herr in ein Grab gelegt. Aber dort ist Er nicht geblieben, sondern ist auferstanden. Wir lesen zwar nicht, wie die Auferstehung geschah, denn das würde unser Verständnis übersteigen. Wir lesen jedoch von der Tatsache der Auferstehung in allen vier Evangelien und auch an vielen Stellen in den Briefen des Neuen Testaments.
„Denn ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften; und dass er Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen." (1. Kor 15,3-5). In der Apostelgeschichte lesen wir, dass der Herr Jesus nach seiner Auferstehung vierzig Tage auf der Erde gelebt hat und vielen Gläubigen erschien. Am vierzigsten Tag hielt Er noch eine Rede an seine Jünger. „Und als Er dies gesagt hatte, wurde er emporgehoben, indem sie es sahen, und eine Wolke nahm Ihn auf von ihren Augen weg" (Apg 1,9).
Der Weg Jesu: vom Kreuz zum Thron Gottes
In Hebräer 1 lesen wir nun, welche Stellung der verherrlichte Christus im Himmel einnimmt. Er hat sich kraft seiner eigenen Machtvollkommenheit gesetzt. Es ist wahr, dass Gott Ihn, den Menschen Jesus, dorthin gesetzt hat (Eph 1,20). Aber Er hatte als der Sohn Gottes die persönliche Würde, sich zur Rechten Gottes hinzusetzen. Sicherlich benutzt der Geist Gottes eine bildhafte Sprache. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass im Himmel ein „gegenständlicher„buchstäblicher Thron steht, auf dem der Herr Jesus körperlich „sitzt". Und doch können wir die Herrlichkeit und Ehre durch diesen Ausdruck, den der Geist Gottes gewählt hat, besser nachempfinden.
In Hebräer 1 wird jedoch nicht gesagt, dass der Herr Jesus zur „Rechten Gottes" sitzt. Hier heißt es, dass Er „sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe". Damit kommt die überwältigende Herrlichkeit, Macht und Größe dieses Platzes und damit der Person dessen, die diesen Platz einnimmt, zum Ausdruck.
Der „Platz zur Rechten" ist schon immer ein besonderer Ehrenplatz gewesen (vgl. z. B. 1. Kön 2,19). Diesen nimmt unser Herr im Himmel ein. Er hat sich zur Rechten „der Majestät" gesetzt: Diese Majestät ist Gott in seiner Größe, Herrlichkeit und Macht. Alle diese Attribute strahlen auf den Sohn zu seiner Rechten. Und dieser Platz befindet sich „in der Höhe", nicht einfach im Himmel. Damit wird die Erhabenheit dieser Stellung unterstrichen.
Diese gewaltige Herrlichkeit hat der Sohn kraft eigener Autorität eingenommen. Denn Er ist der Sohn, der alle Ratschlüsse Gottes ausgeführt hat und vor aller Zeit schon der Erbe war: Gott, gepriesen in Ewigkeit.
Quelle: bibelpraxis.de/a81.html