Herrlichkeiten Jesu Christi (01) - Der Abdruck des Wesens Gottes

Lesezeit: 3 Min.

Gott hat „am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn ...; welcher ...der Abdruck seines Wesens" ist (Heb 1,2.3).

Mensch und Gott in einer Person

Das Wesen des Herrn Jesus ist in seiner Tiefe für einen Menschen, auch wenn er gläubig geworden ist, unergründlich. So heißt es in Matthäus 11,27: „Niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn und wem irgend der Sohn ihn offenbaren will." Wir lernen, dass nur der Sohn den Vater erkennen kann. Aber der Sohn hat den Vater in seinem Leben hier auf der Erde und vor allem im Sterben am Kreuz von Golgatha offenbart.

Den Sohn dagegen erkennt nur der Vater. Von einer weiter gehenden Offenbarung an Menschen lesen wir hier nichts. Wir verstehen diesen Unterschied, denn wer könnte wirklich ergründen, was es bedeutet, dass der Herr Jesus zugleich vollkommen Mensch und vollkommen Gott ist. Wir bestaunen, dass Er beides in seiner Person vereinigt.

Wir können die einzelnen Aspekte der Herrlichkeit, die wir in Bezug auf den Herrn Jesus anschauen können, grundsätzlich danach unterscheiden, ob sie sich mehr auf seine Menschheit oder mehr auf seine Gottheit beziehen. Seine Herrlichkeit als „Abdruck des Wesens Gottes" zeigt uns eine Seite, die Ihn als den ewigen Sohn Gottes auszeichnet.

Christus ist Gott

Wenn Jesus Christus der Abdruck des Wesens Gottes ist, dann muss Er Gott sein. Dass Er der Abdruck ist, bedeutet schlicht gesagt, dass Er der sichtbare Repräsentant des Unsichtbaren ist – und dem Unsichtbaren nicht nur ähnlich ist, sondern vollständig entspricht. Nur weil Christus Gott ist, kann Er das Wesen Gottes in sich selbst tragen. Denn Er ist nicht nur eine Wiederspiegelung Gottes, sondern Gott selbst.

Zugleich wird der Sohn damit jedoch auch von Gott unterschieden, denn dieser Abdruck des Wesens ist der Sohn, das wird nicht von dem Vater und auch nicht von dem Heiligen Geist gesagt. Wie herrlich ist es, dass der Sohn nicht der Abdruck des Wesens des Sohnes, sondern des dreieinen Gottes ist.

Wir finden eine ähnliche Sichtweise der Herrlichkeit des Sohnes in Johannes 1: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott." Der Herr Jesus ist das Wort, das in seinem Wesen ewig ist (im Anfang), das als Person von Gott unterschieden wird (bei Gott), und das zugleich Gott ist (war Gott). Das ist unser Herr!

Christus ist das ewige Wort

Er ist der Abdruck des Wesens Gottes als das Wort. In Christus können wir sehen, was Gott ist. Aber Er ist nicht nur die Offenbarung Gottes, nein Er ist Gott selbst. So drückt der Sohn, der das ewige Wort ist, das aus, was Gott in sich selbst ist, weil der Sohn Gott ist. Das können wir in der Tat nicht verstehen, sondern nur bewundern.

Der Ewige ist als Mensch auf die Erde gekommen, um Gott zu offenbaren. Nur weil Er Gott ist, kann Er uns Gott zeigen. Nur weil Er Mensch ist, können wir diese Offenbarung wirklich erfassen. Der Höhepunkt dieser Offenbarung war ohne jeden Zweifel sein Tod am Kreuz von Golgatha. Dort zeigte Er, dass Gott Liebe ist und nicht den Tod von uns Sündern wollte. Und dort offenbarte Er Gott als Licht, denn Gott ist zu rein von Augen, um Sünde zu sehen (Hab 1,13) und musste die Sünde der Welt, die auf den Herrn Jesus gelegt wurde, an Ihm, dem Vollkommenen, richten.

In alle Ewigkeit sei Er, der Sohn des lebendigen Gottes, angebetet.

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