Eine erste kleine Abweichung führte zu weitreichenden Folgen: Salomo

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„Und das Gewicht des Goldes, das bei Salomo in einem Jahr einging, war 666 Talente Gold“ (1. Kön 10,14).

„Und die Ausfuhr der Pferde für Salomo geschah aus Ägypten; und ein Zug Kaufleute des Königs holte einen Zug für Geld“ (1. Kön 10,28).

„Und der König Salomo liebte viele fremde Frauen, und zwar neben der Tochter des Pharaos: moabitische, ammonitische, edomitische, sidonische, hethitische, von den Nationen, von denen der HERR zu den Kindern Israel gesagt hatte: Ihr sollt nicht unter sie kommen, und sie sollen nicht unter euch kommen; gewiss, sie würden euer Herz neigen ihren Göttern nach! An diesen hing Salomo mit Liebe“ (1. Kön 11,1-2).

Gottes Vorhersehen

Für den Fall, den Gott bereits vorausgesehen hatte, nämlich dass Israel einen König haben wollte, wurde diesem verboten, seine Frauen oder seinen Reichtum zu vermehren und nach Ägypten hinabzuziehen, um die Pferde zu mehren (5. Mose 17,16-17).

Mit welchen Segnungen auch immer wir umgeben sein mögen, wir können niemals folgenlos das Wort Gottes verlassen, noch den Weg, der in seinem Wort für seine Kinder vorgesehen ist.

Gott hatte Salomo, der nur um Weisheit gebeten hatte, mit Reichtum und Ehre überhäuft; aber das Studium des Gesetzes, das dem König vorgeschrieben war (5. Mose 17,19-20), hätte ihn daran hindern sollen, die Mittel zu benutzen, die Salomo später zur Erhöhung seines persönlichen Reichtums einsetzte. Diese Kapitel lehren uns, dass er genau das tat, was das Gesetz ihm verbot. Er vermehrte Silber und Gold, er mehrte die Zahl seiner Frauen und ließ eine große Anzahl von Pferden aus Ägypten herbeischaffen.

Äußerlich alles gut

Gottes frühe Verheißungen an Salomo erfüllten sich. Salomo war reich und herrlicher als alle Könige seiner Zeit. Aber die Mittel, die er benutzte, um sich persönlich zu bereichern, zeugten von einem Herz, das sich von Gott entfernt hatte, und führten zu seinem Verderben nach dem gerechten Urteil und sicheren Wort Gottes. ...

Salomo erfreute sich der sicheren Zusagen Gottes. Aber er sündigte mit den Mitteln, mit denen er seine eigenen Begierden zu befriedigen sucht. Obwohl das Ergebnis die Erfüllung der Verheißung war, kamen doch die Folgen seines verkehrten Handelns über ihn.

Äußerlich war nur die Erfüllung der Verheißung zu sehen; in Wirklichkeit war da noch etwas anderes. Ohne Pferde aus Ägypten und Gold aus Ophir zu holen, wäre Salomo reich und herrlich gewesen, denn Gott hatte es verheißen.

Nun aber bereicherte er sich selbst. Dadurch wich er von Gott und seinem Wort ab. Nachdem er sich seinen Begierden nach Reichtum und Ruhm hingegeben hatte, vermehrte er die Zahl seiner Frauen, und in seinem hohen Alter wendeten sie sein Herz ab.

Eine Vernachlässigung des Wortes

Diese Vernachlässigung des Wortes, die zunächst keine schlimmen Auswirkungen zu haben schien (denn er wurde reich, als ob es nur die Erfüllung der Verheißung Gottes gewesen wäre), führte bald zu einer in ihrer Art und in ihren Folgen schwerwiegenderen Abweichung, zu einem stärkeren Einfluss, der sich den Geboten des Wortes Gottes unmittelbar widersetzte. Schließlich – nicht am Anfang! – kam es zu einem eklatanten Ungehorsam gegenüber Gottes positivsten und wesentlichsten Forderungen.

Der schlüpfrige Pfad der Sünde wird immer mit beschleunigten Schritten beschritten, weil die erste Sünde dazu neigt, in der Seele die Autorität und die Kraft dessen zu schwächen, was uns allein davor bewahren kann, noch größere Sünden zu begehen: das Wort Gottes sowie das Bewusstsein seiner Gegenwart, das dem Wort seine ganze praktische Macht über uns verleiht.

Entnommen aus: Die Synopsis des Wortes Gottes (John Nelson Darby), erschienen im Ernst-Paulus-Verlag

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