Am: Do, 9. Mai 2024
Jan Ullrich war ganz oben - 1997. Da wurde er Tour-de-France-Sieger, als erster Deutscher. Aber nach und nach kam der Abstieg, auch moralisch, bis er ganz unten war. Dem "Ausstieg" ist er noch einmal entkommen - ob ihm das eine Lehre fürs Leben war? Er hatte Freunde, die ihm geholfen haben. Das erinnert an den "verlorenen Sohn". Gott hat diesen nicht aufgegeben, sondern sich um ihn gekümmert. Das tut Er mit jedem von uns. Gott sei Dank! Denn das ist unsere einzige Hoffnung.
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(00:00:00)
Vor einiger Zeit war eine Dokumentation über die Karriere des Radrennfahrers Jan Ullrich
in den Medien und wurde mit einer großen PR-Kampagne auch begleitet.
Das lässt uns auf das Leben eines jungen Mannes, heute nicht mehr jungen Mannes, blicken,
der ein Phänomen war.
Er hat die Tour de France als erster Deutscher gewonnen, war Idol von vielen, aber er hat
das Leben nicht nur von oben, sondern auch von unten kennengelernt.
Er ist ganz unten gelandet, sein Leben stand auf des Messers Schneide, auch von Suizid
und Gedanken dieser Art ist die Rede.
Er ist ganz ganz unten angekommen.
Wir denken an solche Stellen wie Lukas 15, wo wir den sogenannten verlorenen Sohn finden,
ein Mann der erst viel Erfolg zu haben schien, so ähnlich wie Jan Ullrich.
Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne, Lukas 15 Vers 11, und der Jüngere von ihnen sprach
zu dem Vater, Vater gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt, und erteilte ihnen die Habe. (00:01:02)
Jan Ullrich hatte viel, eine große sportliche Begabung und er war fast oben.
Er hat inzwischen zugegeben, dass er sehr früh auch in das Doping gekommen ist.
Das ist jetzt kein Grund ihn zu verurteilen, weil das das System damals war, ohne Doping
ist damals keiner irgendwie weiter gekommen.
Wer dieses Nest beschmutzt hat, der war draußen, der wurde geächtet, der hatte keine Chance.
Aber er hatte viel und das hat er jetzt, so wie dieser verlorene Sohn, das hat er so benutzt,
wie er das wollte und nach nicht vielen Tagen brachte der jüngere Sohn alles zusammen und
reiste weg in ein fernes Land und dort vergeudete er sein Vermögen, indem er ausschweifend lebte.
Genau das hat Jan Ullrich dann auch getan.
Er ist nicht nur in Doping, er ist auch in Drogen gekommen und Alkohol und was er nicht
alles in seinem Leben gemacht hat, bis er ganz unten angekommen war.
So wie bei dem verlorenen Sohn.
Als er aber alles verschwendet hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land
und er selbst fing an, Mangel zu leiden. (00:02:01)
Das führt Gott letztlich in jedem Leben auch so herbei.
Das ist ja auch klar, wenn man ungläubig ist, wenn man nicht ein Leben mit dem Herrn
Jesus führt, dann wird man früher oder später die Leere empfinden, die bei allem, was diese
Welt an Konsum zu bieten hat, eben bestehen bleibt und die man fühlt, die man bemerkt.
Da kann man sich tot trinken sozusagen und ist trotzdem nicht glücklich.
Man kann alles haben und ist trotzdem leer in sich und das Leben ist öde, das Leben
ist nichts, was einem irgendwie etwas geben kann.
Wenn man nicht Jesus Christus als Retter hat, wenn man nicht ein Ziel vor Augen hat mit
dem Herrn Jesus, dann wird jedes Ziel, was man in dieser Welt hat, wird früher oder
später verblassen, wird einem nichts geben.
Man hat es erreicht und dann, wie soll es weitergehen?
Das habe ich erlebt in der Karriere von Menschen, die sehr jung, sehr hochgekommen sind und dann,
was ist das nächste Ziel?
Und dann kommt die Leere, dann kommt die Öde, dann kommt auch irgendwie das Versagen hinzu
und dann geht es bergab.
Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes und der schickte
ihn auf seine Felder, Schweine zu hüten und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den (00:03:04)
Futterpflanzen, die die Schweine fraßen und niemand gab ihm.
Da sehen wir, dass man unten angekommen ist, dass man wirklich ganz unten angekommen ist,
dass man am Boden ist.
Und was macht man dann?
Was kann man damit dann noch erreichen?
Nun, dann denke ich an eine zweite Geschichte, wo es da einen Gelähmten gab, in Markus 2.
Und da finden wir, dass dieser Gelähmte Freunde hatte.
Da heißt es in Vers 2, Markus 2 Vers 2.
Und sogleich versammelten sich viele, sodass selbst an der Tür kein Raum mehr war, und
er redete zu ihnen das Wort, und sie kommen zu ihm und bringen einen Gelähmten von Vieren
getragen.
Und da sie wegen der Volksmenge nicht an ihn herankommen konnten, deckten sie das Dach
ab, wo er war.
Und als sie es aufgebrochen hatten, ließen sie das Bett hinab, auf dem der Gelähmte
lag.
Da sehen wir, dass dieser Gelähmte hatte Freunde, und das braucht so ein Mensch.
Er braucht solche, die sich um ihn kümmern, wenn man ganz unten ist.
Jan Ullrich hat das erlebt, jetzt nicht im geistlichen, biblischen Sinn, aber doch jemand,
der sogar sein Rivale war, Armstrong, der ihm dann auf einmal zur Seite stand. (00:04:03)
So, das reicht natürlich nur für ein irdisches Leben irgendwie, dass man so halbwegs gebacken
bekommt.
Wir brauchen solche Menschen, die sich um solche Menschen kümmern, die am Boden sind,
die nichts mehr haben, und die offen sind dann auch für das Evangelium, weil sie merken,
dass da eine Lehre in ihnen ist, die sie jetzt nicht mit Sport oder mit sonstigen Dingen
füllen können, das bringt sie ja nicht weiter, mögen sie noch so esoterisch gut und attraktiv
klingen.
Das Einzige, was einem wirklich dann weiterhilft, ist letztendlich der Glaube an Jesus Christus,
das Bekenntnis der Sündhaftigkeit und die Umkehr.
Die Frage ist, haben wir solche, die helfen?
Das betrifft nicht nur Ungläubige, das betrifft genauso Gläubige.
Wie war das bei David?
Er ist auch ganz unten angekommen, Ehebruch begangen, ein Mord begangen, ganz, ganz unten,
aber Gott lässt solche Menschen nicht, Gott lässt auch uns nicht.
Die Frage ist, gibt es dann solche, die ein Auge haben, die ein Herz haben für solche,
die am Boden liegen und ihnen helfen, so wie diese vier Freunde oder wie hier bei diesem (00:05:07)
verlorenen Sohn er durch Gott selbst zur Umkehr geführt wird.
Und da sehen wir bei diesem verlorenen Sohn, der war ganz unten und dann hat er aber irgendwie
erkannt, so kann es ja nicht weitergehen.
Ich habe doch einen Vater zu Hause, der mich liebt, der mich sogar irgendwie annehmen
wird, wenn ich zurückkomme, bekennen werde und das hat er getan.
So ist er zurückgekommen und der Vater hat ihm das beste Kleid gegeben, hat ein Fest
für ihn veranstaltet, hat ein Tier geschlachtet, das beste Tier, das er hatte, um dann die
Gemeinschaft mit seinem Sohn zu haben, zu pflegen, zu feiern.
So ist unser Gott, er nimmt jeden an, der sich zu ihm wendet, der umkehrt.
Wir müssen nur bereit sein, dazu umzukehren.
Und wir brauchen solche, die eben Freunde sind, Freunde jetzt nicht im intimen Sinn,
dass sie gute Freundschaften mit solchen gepflegt haben, wie kann man das mit jemandem, der
auf einem falschen Weg ist, aber Freunde, Bekannte, die ein Herz haben für solche, (00:06:01)
die am Rand stehen, die am Boden liegen und die ihnen weiterhelfen, die zu ihnen gehen,
die sich Zeit nehmen, die ein Ohr haben und die nicht bei dem ersten Problem schon wieder
weglaufen, denn dass das ein paar Runden dauert, das kann man aus der Geschichte, aus dieser
Dokumentation über Jan Ullrich erkennen.
Wir wollen lernen daraus, wollen lernen, dass es solche Freunde gibt, wollen lernen,
dass man am untersten Punkt angekommen sein kann, selbst wenn man einer der begerbtesten
Sportler gewesen ist, aber dass Gott einen nicht fallen lässt, dass Gott einen nie aufgibt,
wenn man bereit ist, sich zu öffnen einer solchen Hilfestellung und wenn wir solchen
helfen, dann wird Gott das segnen, wenn wir uns Zeit nehmen, wenn wir uns die Energie
nehmen, um solchen, die am Rand sind, die am Boden sind, zu helfen.
Wunderbar, dass wir aus so einer traurigen Geschichte eigentlich auch etwas lernen, wie
wir das aus Gottes Wort gewohnt sind.