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Es ist ein gängiger Spruch, dass die Liebe blind sei. Aber ich betrachte dies als eine Verleumdung der Liebe. Sicherlich trifft dies nicht auf die Liebe Christi zu und könnte niemals auf diese angewendet werden. Er kannte alles, was in uns war, und Er kennt jetzt all unsere Wege und all unsere Schwächen und all unsere Torheiten; aber Er liebt uns trotzdem. In der Kraft dieser Liebe handelt Er uns gegenüber, um uns von allem zu befreien, was Er in uns und um uns herum sieht und was unsere heilige Gemeinschaft mit dem Vater und Ihm selbst behindert.

Wozu wäre eine blinde Liebe für Dich oder mich nützlich? Sicherlich zu überhaupt nichts. Wie könnten wir uns jemals in einer Liebe Schutz suchen, die nur in Unkenntnis unserer Fehler und Makel handelt! Unmöglich.

Was wir brauchen, ist eine Liebe, die allen unseren Unvollkommenheiten überlegen ist, und eine Liebe, die uns von ihnen befreien kann. Diese Liebe haben wir in Christus, gepriesen sei sein Name! Es ist eine Liebe, die uns, wie sehr sie uns auch uns selbst offenbaren mag, niemals vor anderen bloßstellt. Es ist eine Liebe, die mit „Schüssel und Handtuch“ zu uns kommt und sich in unendlichem Einfühlungsvermögen und in unübertrefflicher Gnade beugt, um jede Verschmutzung wegzuwaschen. Sie gibt uns das tröstliche Gefühl, „ganz rein“ zu sein. Das ist die Liebe, die du und ich brauchen, und das ist die Liebe, die wir in göttlicher Fülle und Kraft im Herzen jenes vollkommenen Dieners gefunden haben, der für uns immer vor dem Thron gegürtet ist.

„Da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte"“ – wie lange? Solange sie sich gut benahmen und mit (un)befleckten Füßen liefen? Ach nein, das würde niemals für solche wie uns ausreichen. „Er liebte sie bis ans Ende.“ Kostbare, vollkommene, göttliche, ewige Liebe!

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