Lesezeit: 2 Min.

Es ist ein gängiger Spruch, dass die Liebe blind sei. Aber ich betrachte dies als eine Verleumdung der Liebe. Sicherlich trifft dies nicht auf die Liebe Christi zu und könnte niemals auf diese angewendet werden. Er kannte alles, was in uns war, und Er kennt jetzt all unsere Wege und all unsere Schwächen und all unsere Torheiten; aber Er liebt uns trotzdem. In der Kraft dieser Liebe handelt Er uns gegenüber, um uns von allem zu befreien, was Er in uns und um uns herum sieht und was unsere heilige Gemeinschaft mit dem Vater und Ihm selbst behindert.

Wozu wäre eine blinde Liebe für Dich oder mich nützlich? Sicherlich zu überhaupt nichts. Wie könnten wir uns jemals in einer Liebe Schutz suchen, die nur in Unkenntnis unserer Fehler und Makel handelt! Unmöglich.

Was wir brauchen, ist eine Liebe, die allen unseren Unvollkommenheiten überlegen ist, und eine Liebe, die uns von ihnen befreien kann. Diese Liebe haben wir in Christus, gepriesen sei sein Name! Es ist eine Liebe, die uns, wie sehr sie uns auch uns selbst offenbaren mag, niemals vor anderen bloßstellt. Es ist eine Liebe, die mit „Schüssel und Handtuch“ zu uns kommt und sich in unendlichem Einfühlungsvermögen und in unübertrefflicher Gnade beugt, um jede Verschmutzung wegzuwaschen. Sie gibt uns das tröstliche Gefühl, „ganz rein“ zu sein. Das ist die Liebe, die du und ich brauchen, und das ist die Liebe, die wir in göttlicher Fülle und Kraft im Herzen jenes vollkommenen Dieners gefunden haben, der für uns immer vor dem Thron gegürtet ist.

„Da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte"“ – wie lange? Solange sie sich gut benahmen und mit (un)befleckten Füßen liefen? Ach nein, das würde niemals für solche wie uns ausreichen. „Er liebte sie bis ans Ende.“ Kostbare, vollkommene, göttliche, ewige Liebe!

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Vom perfekten Seelsorger lernen Manuel Seibel Seelsorge unter Christen ist total wichtig geworden. Wer wollte diesen Dienst nicht gut, ja zunehmend besser ausführen? Die Frage lautet: Wie geht das? Am besten lernen wir von dem, der diese Arbeit perfekt getan hat: von Jesus Christus. Er ist der ... Video ansehen
Verantwortlichkeiten nicht auf den Kopf stellen - auch im christlichen Bereich Manuel Seibel In den Medien weht ein rauer Wind. Jetzt war zu lesen, dass eine leitende Zeitungsjournalistin einen Suizid-Versuch unternommen hat. Sie sah sich in der Öffentlichkeit mit schwer wiegenden Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Interessanterweise wurde ... Podcast anhören
Johannes und Gajus Michael Hopp Der Apostel Johannes und Gajus - zwei verschiedene Personen - und doch bemerkenswerte Parallelen. Eine sticht heraus: das Bewusstsein der Liebe. Artikel lesen
Ist das ein Gott der Liebe? - Ist Gott pro Krieg? Stefan Drüeke Ist das ein Gott der Liebe, der Völker aus Kanaan vertreibt, damit sein Volk dort wohnen kann? Das Video beantwortet diese Frage und zeigt, dass diese Völker ein wenigstens sechsfaches Zeugnis über Gott besaßen. Gott vertrieb sie, weil das Maß ... Video ansehen
Der Wert gläubiger Frauen in Gottes Wort (15): Maria Magdalene Manuel Seibel Unter den gläubigen Frauen im Neuen Testament nimmt Maria Magdalene eine Sonderstellung ein: durch ihre Herkunft und durch ihre Liebe zu ihrem Herrn und Retter. Podcast anhören
Kind Gottes werden - Akt Gottes oder Glaube des Menschen? Michael Hardt Eines der größten Geschenke, die Gott uns als Gläubigen gibt, ist, dass wir Kinder Gottes sind. Es ist ein Beweis der Größe und der Art seiner Liebe. Aber wie wird man überhaupt ein Kind Gottes? Was kommt zuerst, Gottes souveränes Handeln ... Video ansehen