Wenn wir diesen Vers im Zusammenhang lesen, verstehen wir, dass Paulus sich mit dem Thema der Gabe der Sprache in der Versammlung und der Notwendigkeit verständlicher Rede befasst.
Es gibt jedoch Grundätze aus diesem Kapitel, die wir auch in einer Zeit anwenden können, in der es diese Gabe nicht mehr gibt. Leider gibt es heute solche, die in den Zusammenkünften nie den Mund öffnen, um Gott zu loben oder zu beten oder einen Abschnitt der Schrift zu lesen oder ein Wort des Dienstes zu sprechen. Einige haben Angst oder Hemmungen und denken, dass sie nicht beredsam genug sind. Sie vergleichen sich dabei mit anderen.
Wir wollen uns gegenseitig ermutigen durch mehrere biblische Beispiele, um das zu tun, was der Herr wünscht. Mose sagte, als Gott ihm befahl, mit Pharaos zu sprechen, er sei kein beredsamer Mann und spreche nicht flüssig. Gott erinnerte ihn daran, dass Er des Menschen Mund gemacht hatte und mit Moses' Mund sein würde (2. Mo 4,10-12).
Als der Mann, der von einer Legion Dämonen befreit worden war, dem Herrn folgen wollte, erlaubte der Herr es nicht. Stattdessen sagte Er dem Mann, nach Hause zu seinen Freunden zurückzukehren und ihnen zu erzählen, was der Herr für ihn getan hatte. Wie viel Bibelwissen hatte er? Was wusste er? Er konnte die „fünf Worte“ bezeugen, was der Herr für ihn getan hatte (Markus 5,18-19).
Jona wurde befohlen, in Ninive zu predigen: "Noch vierzig Tage, und Ninive wird umgekehrt!" (Jona 3,4) – sieben Worte auf deutsch, aber nur fünf auf Hebräisch. Und mit welchem Ergebnis? Die ganze Stadt wurde gerettet! Auch Amos hatte eine feierliche, aber kurze Botschaft von (im Hebräischen nicht einmal) fünf Worten für Israel: „So schicke dich an, Israel, deinem Gott zu begegnen“ (Amos 4,12).
Wenn wir zusammenkommen, hat jeder einen Psalm, eine Lehre oder einen anderen Ausdruck vom Herrn (1. Kor 14,26). Mögen wir treu geben, was der Herr von uns wünscht. Als jedem Diener ein Talent gegeben wurde, befahl der Herr ihnen: „Handelt, bis ich komme“ (Lk 19,13) - nur vier Worte.
So begrenzt, wie wir uns auch fühlen mögen, der Herr verlangt nicht mehr von uns, als was wir können. Nur fünf Worte!
Quelle: bibelpraxis.de/a7317.html