Am: Do, 21. September 2023
Viele haben nach dem Beginn des Krieges von Russland (Putin) gegen die Ukraine gesagt: Putin hat uns alle getäuscht. Ist dieses Bild realistisch, oder haben sich viele Politiker in einer Sicherheit gewogen, die durch nichts begründet war? Auch wir können manchmal sagen: Nein, diese Entwicklung hätte ich bei dieser oder jener Person wirklich nicht vorhersehen können. Wirklich nicht? Kommt das alles aus dem Nichts?
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Putin hat uns alle getäuscht. Wirklich? Den Aufstieg des Kreml-Herrschers säumen Leichen.
Einen solchen Artikel las ich vor einiger Zeit in der Neuen Züricher Zeitung.
Und da wurde sehr klar herausgearbeitet, dass das eigentlich ein nicht vertretbarer Einwand ist,
den viele Politiker, viele Menschen heute machen und für sich in Anspruch nehmen,
dass man Putin in dem, was er tut, wie er es tut, in was für einem Machtanspruch er da handelt,
dass man den nicht hätte erkennen können.
Und dass das ganz plötzlich auf einmal ganz, ganz anders war als vorher.
Und in diesem Artikel wird herausgearbeitet, dass es einfach nicht war.
Wenn man die Augen aufgemacht hätte, wenn man bereit gewesen wäre,
wirklich über Fakten zu sprechen, dann hätte man von Anfang an,
von Anfang an vielleicht nicht, aber schon lange Zeit sehen können, in was für eine Richtung es läuft.
Ist das nicht auch im christlichen Bereich wahr?
Ist nicht auch im christlichen Bereich es oft so, dass wir die Augen verschließen vor der Wirklichkeit? (00:01:06)
Dass wir uns etwas schön malen und dann ganz überrascht tun,
wenn auf einmal, wie wir das so ausdrücken, das Kind in den Brunnen gefallen ist?
Wir sehen die Entwicklung von Menschen, wir sehen die Entwicklung von Jugendlichen,
wir sehen die Entwicklung von Predigern, wir sehen die Entwicklung von solchen,
die, man würde heute neudeutsch sagen, Influencer sind,
und tun dann auf einmal ganz überrascht, wenn das in eine bestimmte Richtung geht.
Wie finden wir das in Gottes Wort?
Es ist ja so, dass bei Judas Iskariot zum Beispiel die Jünger wirklich,
wie man das so sagt, aus allen Wolken gefallen sind.
Der Herr hat das natürlich gewusst, er hat das nicht offenbart.
Aber hätte man nicht die Gesinnung von Judas sehen können,
wir können ja nicht in das Herz sehen, aber was wir tun können ist,
dass wir sehen, was jemand tut.
Simon der Zauberer, da war doch offensichtlich, dass er selbst die Ehre suchte,
Apostelgeschichte 8, dass er nicht wirklich die Ehre des Herrn suchte, (00:02:02)
sondern dass er alles das getan hat, was ihn selbst irgendwie,
was ihn selbst genutzt hat, was ihn selbst in den Mittelpunkt gestellt hat.
Wenn wir an Saul im Alten Testament denken, das sind jetzt alles Ungläubige,
dann finden wir, dass dort deutlich wird durch das Verhalten,
dass kein Glaube vorhanden war.
Konnte man da wirklich überrascht sein über den Weg, den er gegangen ist?
Wenn wir an die heutige Zeit denken, in der wir leben,
da finden wir zum Beispiel in Apostelgeschichte 20, Vers 29 und 30,
dass Paulus sagt, ich weiß, dass nach meinem Abschied reißende Wölfe
zu euch hereinkommen werden, die die Herde nicht verschonen.
Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden,
um die Jünger abzuziehen, hinter sich her.
Sind wir noch bereit zu sehen, sind wir noch bereit,
mit geöffneten Augen zu einem biblischen Urteil zu kommen
und uns nichts vorzumachen?
Diese Leute, die der Apostel Paulus hier beschreibt,
das sind ja nicht Leute, die durch eine Art und Weise aufgefallen sind, (00:03:04)
dass sie abschreckend sein würden oder abschreckend waren.
Paulus warnt ja gerade deshalb davor,
weil diese Menschen oftmals sehr liebenswürdig sind,
einnehmend sind, eine nette Art und Weise haben
und man eben dahinter schauen muss.
Aus eurer eigenen Mitte, sagt Paulus,
werden Männer aufstehen, die falsche Dinge,
verkehrte Dinge reden, um Jünger abzuziehen.
Das heißt, das ist an dem, was sie sagen,
an dem, was sie schreiben, an dem, was sie tun,
wird offensichtlich, dass sie die Herde wegziehen
und dass sie sie nicht zu Christus führen, sondern hinter sich her.
Der Jesus hat das in Johannes 10 auch von diesen falschen Hirten,
von den Dieben und den Räubern deutlich gemacht.
Und auch von außen kommen solche, die die Herde nicht verschonen.
Das kann man sehen.
Wir müssen nur bereit sein, eben die Dinge auch einmal nüchtern
nach dem Wort Gottes anzuschauen, uns nicht blenden zu lassen,
vielleicht durch die Art, vielleicht durch die Gabe von jemand, (00:04:01)
sondern mit einem biblisch, natürlich in Demut
und auch in Selbstreflexion über das, was man selber denkt,
was man selber tut, das nach dem biblischen Urteil anzuschauen.
Wir haben ja eine Verantwortung für die Herde.
Wir als Väter für unsere Familie, wir als Eltern für unsere Familie,
wir am Ort für die Geschwister am Ort,
wenn wir einen gewissen Ältestendienst tun.
Als solche, die wir über den Ort hinaus tätig sind,
haben wir eine Verantwortung für die Herde.
Nehmen wir sie wahr oder verstecken wir uns?
Es ist sehr deutlich, dass solche Entwicklungen vorhersehbar sind.
Wie spricht Judas dort in Vers 8?
Das sind solche, die sich über Autoritäten einfach hinwegsetzen,
die schlecht von älteren Brüdern zum Beispiel sprechen,
die schlecht von solchen sprechen, die der Herr als Autorität gegeben hat, (00:05:01)
mögen sie noch so schwach und mangelhaft das tun.
In Vers 10 diese aber lästern, was sie nicht kennen.
Was irgend sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere verstehen,
darin verderben sie sich.
Also sie offenbaren sich darin, dass sie über Dinge reden,
von denen sie durch das, was sie sagen, offenbar machen,
wenn man das an Gottes Wort einmal prüft, dass sie davon gar nichts verstehen.
Aber wie Tiere, die selbstsüchtig, die nach Instinkten handeln,
vergehen sie sich.
Vers 11, sie sind den Weg keins gegangen,
haben sich für Lohn dem Irrtum Biliams hingegeben.
Das macht deutlich, dass sie Personen folgen,
die in der Schrift beschrieben werden, dass sie Merkmale an sich haben,
wie ein Biliam, der aus Ehre für sich bestimmte Dinge getan hat.
Kein, der eine Religiosität an den Tag gelegt hat,
aber ohne Gott, der Gott den Rücken gekehrt hat.
Das sind natürlich hier Ungläubige,
aber wir sehen, dass dieses Schwarz-Weiß-Bild, (00:06:03)
dass es sich eben in Merkmalen auch auf mich,
auf uns als Gläubige übertragen lässt.
Diese Flecken bei euren Liebesmalen,
die schrecken nicht davor zurück,
auch inmitten der Gläubigen weiter tätig zu sein.
Auch Leute auf ihre Spur zu bringen, abzuwerben,
für ihren eigenen Weg, für ihre eigenen Ideen,
für ihre eigenen Überzeugungen.
Wilde Meereswogen, die ihre eigene Schändlichkeit ausschäumen.
Das ist sichtbar, das kann man erkennen,
das kann man identifizieren.
Wie ist das mit Demas?
Es ist ja nicht von heute auf morgen gegangen,
dass er die Welt liebgewonnen hat,
wie Paulus das in 2. Timotheus 4 beschreibt,
sondern das hat einen Vorlauf gehabt.
Putin hat uns alle getäuscht.
Nein, wir haben uns alle täuschen lassen.
Wir haben uns täuschen lassen wollen.
Wir sind einem falschen, einem Idealbild hinterhergelaufen
im Blick auf seine Person.
Das ist eine echte Warnung, dass wir nicht nachher sagen, (00:07:01)
ich habe das ja alles nicht kommen sehen,
ich habe das ja alles nicht gesehen.
Wenn jemand etwas gesagt hat, das war ja aus Eifersucht,
das war ja jemand, der jemand was geneidet hat.
Sind wir noch bereit, die Augen offen zu halten?
Nochmal, auch in Selbstreflexion.
Und wie an anderer Stelle mal gesagt,
wir dürfen auch nicht einfach falsches Zeugnis ablegen,
Hinterrücks oder einfach irgendwelche Gerüchte
in Umlauf bringen.
Sondern es muss nach der Wahrheit sein.
Aber dann lasst es uns nicht so tun,
als ob wir Dinge, dass wir Entwicklungen nicht gesehen hätten.
Wir können das auf Orte beziehen, wir können das auf Personen beziehen
und wir müssen das in erster Linie immer wieder
auf uns selbst auch beziehen, ob wir bereit sind,
uns und unser Leben an dem Wort Gottes auch messen zu lassen.