Hybris kommt vor dem Fall - das Beispiel Macrons gibt es auch unter Christen


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(00:00:00) Vor einiger Zeit las ich einmal einen Artikel darüber, wie der französische Präsident Macron sich in Peking bei seinem letzten Staatsbesuch aufgeführt hat. Er hat dabei nicht nur seine Partner in Europa und in Amerika letztlich desabouiert, hintergangen. Der Skandal war nicht einfach nur, dass er immer wieder eine strategische Distanz zu den Amerikanern versucht hat aufzubauen, sondern wie er auch in Europa gespaltet hat, dadurch, dass er die Interessen der Osteuropäer, was Taiwan zum Beispiel betrifft, nicht bedacht hat. Und die Diagnose, die in den Kommentaren, die ich gesehen habe, abgegeben worden ist, war eben, dass diese Ignoranz gegenüber Osteuropa, gegen Amerika, dieses Selbstüberhebliche eben eine Hybris sei, die von einem Menschen kommt und die ihn dahin führt, dass er sich selbst ins Abseits stellt, ins Abseits begibt. (00:01:02) Er meint eben, er würde die Dinge besser durchschauen als andere und ist dann immun gegen Hilfestellungen, gegen Ratschläge, gegen Hinweise, gegen auch Warnungen und Ermahnungen, die er von außen bekommt. Nun, was genau bei dem französischen Präsidenten da geschehen ist und was ihn dazu motiviert hat, geführt hat, wissen wir nicht, brauchen wir auch gar nicht weiter zu beurteilen. Aber es ist interessant, dass wir so etwas auch in Gottes Wort finden. Ich denke mal an einen König, der eigentlich durch besondere Treue aufgefallen ist, durch besondere Hingebungstreue, der sich Gott hingegeben hat, der eine Aktivität an den Tag gelegt hat, die seinesgleichen sucht, Josia. Er war sehr jung König geworden und hat dann, als er König war und als er dann Gott gesucht hat, wir würden sagen, als er sich bekehrt hat, da ist er mit einer Konsequenz ans Werk gegangen, die seinesgleichen sucht, die eigentlich weder vor ihm noch nach ihm bei den Königinnen zu finden gewesen war. (00:02:01) Und dann ging er weiter, nicht nur hat er sich bekehrt, nicht nur hat er aufgeräumt, was den Götzendienst betrifft, sondern hat er das Haus Gottes auch repariert, den Tempel hat er weitergemacht und hat auch das Passa wieder eingeführt, also eine riesige Treue und dann finden wir auf einmal, dass eine ganze Zeit lang nichts mehr über ihn berichtet wird. Und dann kommt ein anderer König, nämlich der König Ägyptens, der Pharao und der kämpft gegen Karchemis am Euphrat und Josia zieht einfach aus ihm entgegen, man liest das in 2. Chroniker 35. Da heißt es dann in Vers 21, da sandte er, der König von Ägypten, Boten zu ihm, zu Josia und ließ ihm sagen, was haben wir miteinander zu schaffen, König von Judah. Nicht gegen dich komme ich heute, sondern gegen das Haus, mit dem ich Krieg führe. Und Gott hat gesagt, dass ich eilen solle, steh ab von Gott, der mit mir ist, dass er dich nicht verderbe. Und Josia lässt sich nicht beraten, er lässt sich auf dieses Wort Gottes, ja durch einen in diesem Fall ungläubigen König nicht ein und geht seinem eigenen Verderben entgegen. (00:03:04) Seine Selbstüberheblichkeit, diese Meinung, ich bin treu gewesen, ich bin treu, ich bin treuer als andere, also müssen sie auf mich hören und ich nicht auf sie, sie hat ihn hier total ins Abseits geführt. Etwas ganz tragisches, dass wir hier finden, dass dieser König leider nicht mehr sich hat beraten lassen, sondern dass er sich dadurch ins Abseits hat führen lassen. Etwas ähnliches, aber eigentlich noch viel schlimmer finden wir bei dem König Joas. Er war etliche Jahre vor ihm König gewesen, er war auch ein König, der noch jünger war, als er König wurde. Wir lesen von ihm, dass er gerade einmal sieben Jahre alt gewesen ist, als er das Königtum bekommen hat. Und das, was über ihn berichtet wird, ist auf der einen Seite sehr schön, wie er schon als Kind, wie er als Jugendlicher in jungem Alter ebenso treu war wie Josia, wie er sogar (00:04:04) treuer war als, müssen wir sagen, der hohe Priester, der zu seiner Zeit tätig gewesen ist. Aber dann finden wir eben, dass auch bei diesem Mann, als der Priester gestorben ist, als Jojada, der hohe Priester in seiner Zeit, als er nicht mehr lebte, der überhaupt erst dafür gesorgt hat, dass Joas an die Macht kam, die Frau von Jojada hatte Joas verborgen. Und als er starb, da verließ der König das Gebot Gottes, das Gesetz Gottes und ließ sich von seinen Beratern führen. Er hat sich nicht mehr eben von dem Priester, auch dann von dem Sohn des hohen Priesters Jojada beraten lassen, sondern hat diesen sogar noch umgebracht. Sekaya, das muss man sich vorstellen. Und warum? Weil er sich von seinen eigenen Beratern, Joas, von seinen eigenen Beratern dann, die (00:05:02) in seinem Alter wahrscheinlich gewesen sind, beraten ließ und nicht mehr auf Gott und auf sein Wort hörte. Auch das gibt es, dass die Hybris, dass der Hochmut eines Menschen dahin führt, dass er sich einen eigenen Kreis um sich schart und dann meint, in diesem Kreis, das wäre wirklich das, was Gott wollte. Und man hat, man sagt das heute, sich eine Blase geschaffen und ist eben dann nicht mehr auf dem Weg Gottes, sondern ist auf einem Weg, der zum Verderben führt. So war es bei Joas, dass er mit schwerer Krankheit am Ende starb. Wir denken auch an Salomo, einen Mann, der so treu angefangen hat, aber der auf einmal sich hat das Herz abbringen lassen durch seine Frauen, heißt es ausdrücklich in Gottes Wort. Er führte dazu, dass er meinte, auch mit 1000 Frauen, Hauptfrauen und Nebenfrauen, könnte er ein Leben führen in Treue Gott gegenüber. Und dann hat er sich getäuscht. So kann man treu anfangen, so kann man treu sein, so kann man auch als Diener des Herrn (00:06:03) einen guten Weg gehen, aber wenn man dann nicht mehr auf Gott und sein Wort hört, wenn man nicht mehr auf die Propheten, würden wir damals sagen, auf diejenigen hört, die Gottes Wort bringen, die Gottes Wort auslegen, die Gottes Wort näher bringen, die warnen, die ermahnen, dann lässt man sich auf einen Weg bringen wie Josia, wie Joas, wie Salomo. Wir finden das natürlich auch bei Ungläubigen und erst recht bei Ungläubigen, wenn wir an einen Pharao denken, wenn wir an einen Absalom denken und an einen Saul denken, die einen solchen Hochmut, eine solche Selbstgewissheit, eine solche Selbstüberschätzung hatten und dann alle umgekommen sind in ihrem Hochmut, in ihrer Hybris. Das ist ja unser eigenes Herz und natürlich weisen wir das von uns, ganz leicht von uns und sagen, nein, nein, mir kann das nicht passieren, doch, das kann jedem passieren, wenn das einem Josia passiert ist, wenn das einem Salomo passiert ist, einem Joas, dann sind auch wir in Gefahr, wenn wir nicht nahe bei dem Herrn bleiben, wenn wir uns die Warnungen, (00:07:03) die uns gegenüber ausgesprochen werden, die Hinweise, die wir bekommen, wenn wir sie nicht zu Herzen nehmen, sondern dann womöglich noch in Bitterkeit, in Hass um uns schlagen, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, dass wir auf einen Weg gehen, der ins Verderben führt. Aber es gibt immer einen Weg zurück. Leider finden wir weder bei Josia noch bei Joas, dass sie diesen Weg zurück gefunden hätten. Bei Salomo können wir das nicht so genau sagen, man nimmt ja an, dass er die Sprüche und auch des Predigers am Ende seines Lebens geschrieben hat, dann wäre das ein Hinweis, dass er doch noch irgendwie umgekehrt wäre, aber bei den meisten finden wir das leider nicht. Sie verharren in der Selbstüberschätzung, sie sehen, dass die anderen immer falsch liegen, dass die anderen einem ans Zeug flicken wollen, so wie wir das bei Joas und Josia finden und dann gehen sie einen Weg, der weiter zum Negativen führt. Wir wollen selber, wir wollen nicht an irgendjemand jetzt denken, sondern wir wollen an uns selbst denken. (00:08:01) Der Herr möge Gnade schenken, dass wir überhaupt erst einmal einen solchen Weg gehen, wie Josia, Joas und Salomo am Anfang, aber wenn der Herr uns diese Gnade geschenkt hat, dann sollten wir umso mehr darauf achten, dass wir ein empfindsames Ohr haben, um die Warnungen des Herrn, durch wen er auch senden mag, mögen sie noch so ungeistlich sein, Abraham musste auch auf einen Ungläubigen hören, mögen wir diese Warnungen ernst nehmen, annehmen und unser Leben, unsere Gedanken, unsere Empfindungen wieder neu an Gott und an seinem Wort dann ausrichten.
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