
Schaphan, der Schreiber, war eine wichtige Persönlichkeit in Juda. Während der Erweckung Josias war es Schaphan, der dem König das neu entdeckte Buch des Gesetzes vorlas (2. Kön 22,8-10). Einige Jahre später erwies sich Schaphans Sohn Achikam als einer der ganz wenigen Freunde des Propheten Jeremia, als das Volk ihn töten wollte.
Doch die Szene in Hesekiel 8 ist ganz anders. Etwa 15 Jahre nach Jeremias Erfahrung mit Achikam erhielt Hesekiel eine Vision von Jaasanja, einem anderen Sohn Schaphans. Auch er war ein Anführer des Volkes. Seine Führerschaft drückte sich jedoch in einer schmutzigen, schlimmen Zeremonie aus, bei der an die Wände gemalte abscheuliche Götzen geehrt wurden! Arrogant erklärte er: „Der Herr sieht uns nicht, der Herr hat das Land verlassen!“ (Hes 8,12).
Wir kennen keine Einzelheiten über Schaphans Söhne während ihrer Kindheit,. Aber wir können mehrere Lektionen diesen Hinweisen entnehmen.
- Wir sollten als Eltern nie davon ausgehen, dass der geistliche Fortschritt eines Kindes auf ein anderes übertragbar ist.
- Elternschaft erfordert ständige Wachsamkeit!
- Die Sturheit der Jugend, die nicht korrigiert wird, hat sich oft zu einem eigensinnigen Erwachsensein ausgewachsen.
- Wenn wir zulassen, dass unsere Kinder den Wind säen, werden sie und wir den Wirbelwind ernten (Hos 8,7).
Es gibt noch eine andere Seite:
- Wir sollten nicht zu schnell gottesfürchtige Eltern für die Entscheidungen ihrer erwachsenen Kinder verantwortlich machen.
- Schaphans Treue ist gut bezeugt, und Jaasanjas Götzendienst war seine eigene Sache.
- Wenn wir Söhne oder Töchter gottesfürchtiger Eltern sind, sollten wir uns ihr Beispiel wirklich zu eigen machen. Am Tag des Gerichts wäre es besser, wenn wir nie den Weg der Gerechtigkeit gekannt hätten, als ihn zu kennen und sich von ihm abzuweichen (2. Pet 2,21).
Gott sieht uns auf allen unseren Wegen.
Quelle: bibelpraxis.de/a6969.html
