Es liegt nicht etwa an Gottes mangelnder Macht, dass Er uns nicht sofort aus Prüfungen und Bedrängnissen befreit. Sein Verstehen ist endlos, und Er arbeitet an seinen eigenen Plänen zu unserem Segen, wenn Er zulässt, dass Trübsal über uns hereinbricht und uns weiterhin bedrückt.
Wir müssen die Lektion lernen, die Hiob vor Augen geführt wurde, nämlich dass der Mensch Gottes Pläne nicht ergründen kann. Daher sollten wir versuchen, uns seinen Handlungen in göttlicher Vorsehung zu unterstellen, ohne sie infrage zu stellen. Wenn die Not oder das Leiden länger andauert, ist es leicht, zu denken, dass Gott uns vergessen hätte oder gleichgültig gegenüber dem ist, was wir durchmachen. Aber das ist immer falsch. Er ist immer um sein Volk besorgt und wird zu seiner Zeit Befreiung schenken. Bis dahin steht seine Gnade zur Verfügung, um die Seele zu stützen und zu stärken, so dass man es standhaft aushalten kann, als sähe man den Unsichtbaren (Heb 11,27).
„Er gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle“ (Jes 40,29). Das war es, was Paulus befähigte, sich seiner Schwachheit zu rühmen, "damit die Kraft des Christus über mir wohne" (2. Kor 12,9).
Er wird uns die nötige Kraft geben, um jede Prüfung zu bestehen, die Er in unserem Leben erlaubt.
"Er gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle" (Jes 40,29). Bloße natürliche und körperliche Kräfte werden nichts nützen in einer Stunde, in der man aufgerufen ist, sich großen seelisch und geistlich notvollen Situationen zu stellen. Wer aber gelernt hat, alles Gott zu überlassen und ruhig auf Ihn zu warten, dem wird die nötige Kraft gegeben, um sich über bedrückende Umstände zu erheben. Dann ist man in der Lage, sich himmelwärts zu erheben wie ein Adler, der der Sonne entgegensieht. So wird man den vor sich liegenden Wettlauf mit Geduld laufen und mit Gott in neuem Vertrauen und Mut leben. So jemand weiß, dass er immer der Gegenstand göttlicher Liebe und Fürsorge ist.
Es ist eine Sache, auf den Herrn zu warten. Etwas ganz anderes ist es, Ihn zu erwarten. Wenn wir auf Ihn warten, werden wir in sein Ebenbild verwandelt. Wenn wir Ihn in Geduld erwarten, werden wir von Sorgen und Ängsten befreit, weil wir wissen, dass Gott niemals zu spät kommt, sondern dass Er zu seiner Zeit die Hilfe geben wird, die wir benötigen.
Quelle: bibelpraxis.de/a6859.html