Obwohl der Herr den Engel von Philadelphia nur lobt, gibt es bei ihnen keine Demonstration von Kraft und Energie wie in den Pfingsttagen von Apostelgeschichte 2. Die Zeit dafür war in der Tat schon lange vorbei. Nun kennzeichnete Schwäche oder geringe Kraft den Zustand der Heiligen von Philadelphia.
Das war notwendigerweise so (wir sprechen eher von der prophetischen als von der geschichtlichen Auslegung dieser Verse über Philadelphia, also nicht von dem, was am Ende des 1. Jahrhunderts praktischerweise aktuell war). Denn obwohl an sich alles vollständig und voller Gemeinschaft war, muss Philadelphia doch in Anbetracht ihrer Koexistenz mit Thyatira und Sardes [also der katholischen und protestantischen Kirche] den Charakter eines Überrestes haben.
Die natürliche Gesinnung und sogar gottesfürchtige Seelen, wenn sie nicht im Wort unterwiesen sind, sehnen sich nach der Offenbarung von Kraft wie in den ersten Zeiten. Aber solche Gläubige sollten aus dieser göttlichen Mitteilung lernen, dass es da, wo der geistliche Zustand von Philadelphia wirklich vorhanden ist, man somit dem Willen des Herrn entspricht, niemals etwas anderes geben kann als „eine kleine Kraft“.
Quelle: bibelpraxis.de/a6783.html