Am: Mi, 2. September 2020
Es ist nicht so einfach, zu einer Minderheit zu gehören. Das merken Schüler in der Schule, Arbeitnehmer im Beruf, Gläubige in dieser Welt, manche auch in den aktuellen Diskussionen über Covid-19. Ist es richtig, zur Minderheit zu gehören? Ist es besser, zur Mehrheit zu zählen?
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Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast, dieses Mal zum Thema Minderheiten. Das ist
ein Thema, was aktuell in den Medien diskutiert wird in Verbindung mit Covid-19. Viele Menschen
sind sehr einverstanden mit den Regelungen, auch mit den Beschränkungen, die uns auferlegt werden,
aber so heißt es, es gäbe eine Minderheit, die dagegen votiert, die damit nichts anfangen kann,
die zum Teil gewaltsam dagegen ist. Und Minderheiten hätten eben nicht die Mehrheit auf ihrer Seite und
könnte man deshalb vernachlässigen, sie hätten nicht recht. Nun geht es uns hier nicht um die
Frage, was ist mit Covid-19, sondern ich nehme das mal zum Anlass, über die Frage von Mehrheit
und Minderheit nachzudenken. Wir finden in Gottes Wort an vielen Stellen, dass es Minderheiten gab.
Vielleicht das erste Mal, dass wir von einer solchen Minderheit lesen, ist 1. Mose 6. In (00:01:01)
1. Mose 6 heißt es, dass die Menschen begannen sich auf der Fläche des Erdbodens zu mehren und
dass Gott dann das Urteil fällt in Vers 6 und es reute den Herrn, dass er den Menschen gemacht
hatte auf der Erde und es schmerzte ihn in sein Herz hinein, denn er hat in Vers 5 feststellen
müssen, dass die Bosheit des Menschen groß war auf der Erde und alles Gebilde der Gedanken seines
Herzens nur böse den ganzen Tag. Das führt zu der Konsequenz Vers 7 und der Herr sprach, ich will den
Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens vertilgen, vom Menschen bis zum Vieh,
bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels, denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. Das
heißt, die Menschheit insgesamt war verderbt, war verdorben, war böse, war gewalttätig und Gott
wollte sie richten und dann heißt es aber in Vers 8, Noah aber fand Gnade in den Augen des Herrn.
Auch Petrus spricht in seinem Brief davon, dass nur acht gerettet wurden, das heißt nicht die (00:02:03)
Mehrheit, alle Menschen sind in dem Gericht Gottes umgekommen durch die Flut bis auf eine
absolute Minderheit Noah. Wer hatte Recht? Die Masse oder die Minderheit? Hier war es eindeutig Noah
und seine sieben Familienangehörigen. Wir denken zweitens an die Zeit von David, da war er mit ganz
wenigen der verfolgte, Saul mit den vielen, er hatte die Mehrheit, er hatte das Sagen. Wer hatte
Recht? Wer stand auf der Seite des Herrn? Wer stand auf der Seite Gottes? Wer war gehorsam? David. Wir
denken an die Zeit von Jeremiah. Jeremiah war ein einsamer Rufer, treu, wirklich beachtlich, dass
er in einer Zeit der Gottlosigkeit, wo man sich gegen Gott auflehnte, gegen das Gesetz auflehnte,
wo man in Bosheit, in Götzendienst, in Hurerei, in eigentlich allem Bösen war und da war dieser (00:03:02)
eine Mann, der war treu. Dieser eine Mann, der stellte sich auf die Seite Gottes, auch wenn es
ihn das Leben kosten würde. Wir denken viertens an Johannes den Täufer. Da war ein Mann, ein Mann,
den Gott gebrauchen konnte. Ja, durch die Erweckung, die Gott durch ihn bewirkt hat, kamen auf einmal
Massen zu ihm. Da waren doch viele, die die Seite Gottes wählten, aber als es dann darum ging, auch
mit dem Leben einzustehen, da war er allein. Da waren er und seine Jünger, die er hatte, da waren
sie die Minderheit und obwohl er das Wort Gottes predigte, obwohl er treu war, war die Masse, war
gegen ihn. Wer hatte Recht? Johannes der Täufer. Wir denken fünftens an den Überrest, an diesen
Überrest in Juda, diesen Überrest, von dem wir in Gottes Wort vielfach lesen. Schon in 1. Mose 45, (00:04:01)
in der Zeit von Josef, konnte Josef sagen, Versieben und Gott hat mich vor euch hergesandt,
um euch einen Überrest zu setzen auf der Erde und euch am Leben zu erhalten für eine große Errettung.
Wir sehen also da, dass vorgeschattet wird, schon das, was wir später dann vor allen Dingen in den
Propheten finden, dass es eine große Masse des Volkes geben würde. Daniel spricht von den vielen,
die auf der Seite des Antichristen stehen werden in der Zukunft, die sich nicht Gott beugen und
die einen falschen Weg gehen. Zum Beispiel in Jesaja 37 Vers 32, da heißt es, denn von Jerusalem wird
ein Überrest ausgehen und ein Entronnenes vom Berg Zion. Der Eifer des Herrn, der Herrscharen,
wird dies tun. Darauf geht später der Apostel Paulus in dem Römerbrief dann auch noch einmal
ein, wenn er in dem Römerbrief sagt, dass nur ein Überrest des Volkes errettet werden wird. Das heißt, (00:05:03)
die große Masse wird auf einem bösen Weg verharren, aber da wird es einen Überrest geben, von dem auch
Malachi in seinen Propheten spricht, die wirklich den Herrn suchen werden. Das wird ein Überrest sein,
der sich um Gott und sein Wort kümmert und die sich finden werden, die zwar ganz wenige nur sein
werden, aber sie werden in Gottesfurcht vor Gott sein und sie werden miteinander über das Wort
Gottes reden. Malachi 3 Vers 16, da unterredeten sich miteinander, die den Herrn fürchten und der
Herr merkte auf und hörte und ein Gedenkbuch wurde von ihm geschrieben für die, die den Herrn
fürchten und die seinen Namen achten. Ganz wenige werden das sein, aber sie werden das Wohlgefallen
des Herrn haben. Die Masse wird Unrecht haben, sie wird auf der falschen Seite stehen. Wir denken
auch an den Apostel Paulus, der Apostel Paulus, der so treu war, der Gott hingegeben sein Leben
geführt hat, der alles getan hat, um die Gläubigen auf einen guten Weg hinter dem Herrn Jesus her zu (00:06:03)
führen. Was muss er in 2. Timotheus 1 Vers 15 sagen? Du weißt dies, nämlich Timotheus, dass alle,
die in Asien sind, sich von mir abgewandt haben. Da war er allein, nicht ganz allein. Es war immer
noch der Herr natürlich immer auf seiner Seite und wenige Mitstreiter allein. Wir sehen daraus,
nicht die Masse hat Recht, sondern die Minderheit. Nein, das können wir auch nicht sagen. Gott hat
Recht. Sein Wort hat Recht. Das heißt also nicht, dadurch, dass ich zu einer Minderheit gehöre in
einer Sache, dadurch habe ich Recht, sondern nur dadurch, dass ich mich auf die Seite Gottes stelle,
nur dadurch, dass ich seinem Wort gehorsam bin, nur dadurch, dass ich durch Gottesfurcht geprägt
bin. Dadurch bin ich auf der Seite dessen, der Recht hat. Wir selbst wollen hoffentlich nie
Recht haben. Es gibt ja auch Gegenbeispiele in der Schrift. Der Apostel Paulus muss in 2. Korinther (00:07:02)
2 zurückkommen auf denjenigen, von dem er in 1. Korinther 5 den Korinthern schreiben musste,
dass sie diesen ausschließen sollten. Und dann sagt er in 2. Korinther 2, weil der Mann Buße
getan hat, genügend ist einem solchen diese Strafe, die von den vielen ist. Da war in der
Versammlung dann tatsächlich die ganze Masse, also die vielen, bei ihnen wahrscheinlich alle,
haben den rechten Standpunkt gewählt. Also nicht dadurch, dass ich alleine bin, habe ich Recht,
sondern es kommt darauf an, dass ich auf der Seite des Herrn stehe. Oder denken wir an 4. Mose 16,
wo die Rotte Koras, ja da wird man dieser Tage ja manchmal auch daran erinnert, wie so eine Rotte
gegen Mose, gegen Aaron auftritt. Das waren einige Familien Koras und Datan und Abiram und andere.
Aber es war eine Minderheit. Hatten sie Recht in ihrem Aufstand gegen die Autoritäten? Überhaupt (00:08:01)
nicht. Nicht, weil sie eine Minderheit waren, hatten sie Recht, sondern sie hatten Unrecht,
weil sie gegen Gott, gegen seine Anweisung und gegen diejenigen standen, die er beauftragt hatte
und denen er seine Gnaden gab und seine Autorität gegeben hatte. Das heißt, wenn wir darüber
nachdenken, was ist mit Minderheiten und Mehrheiten, dann kommt es darauf an, was sagt das Wort Gottes?
Wer stellt sich unter das Wort Gottes? Wer handelt, wie Gott das in seinem Wort sagt? Es kommt also
nicht auf die Quantität zweitens an, sondern auf die Qualität. Ja, wenn wir heute in den Bereich
von Kirchen, Gemeinden, Versammlungen sehen, dann gibt es eine Masse, die sagt, wir müssen so
handeln, wir müssen das erlauben, wir müssen das verbieten. Da ist nicht entscheidend, sind das
viele oder sind das wenige, sondern entscheidend ist, was sagt Gottes Wort? Das heißt, lasst uns
nie jemanden deshalb verachten, lasst uns nie meinen, weil jemand zu einer Minderheit gehört, (00:09:02)
hat er Unrecht. Umgekehrt lasst uns nie denken, weil wir zu einer Minderheit gehören, haben wir
Recht. Nein, Recht hat Gott. Recht hat der Herr Jesus, Recht hat sein Wort. Und auch wenn es um
alltägliche Unterhaltung und Diskussionen geht, wenn es um Fragen geht, die uns aktuell beschäftigen,
ist nicht entscheidend, ob man zu einer Minderheit gehört oder zu einer Mehrheit. Entscheidend ist,
was in der Sache wahr ist. Wir brauchen uns nicht in die Politik, auch nicht in die Gesellschaft,
auch nicht in gesellschaftliche Diskussionen einzumischen. Was wir tun wollen ist, wir wollen
das Licht Gottes verbreiten, ob wir wenige sind oder ob wir viele sind, im Gehorsam seinem Wort
gegenüber.