Die Athener zur damaligen Zeit waren ganz moderne Leute. Sie ließen die Verehrung vieler Götter zu. Warum sollte man in religiösen Fragen auch so einseitig sein und sich auf eine bestimmte Richtung festlegen? Wer weiß denn schon, was wirklich wahr ist? Überlassen wir die Entscheidung der persönlichen Überzeugung des Einzelnen, so dachten sie. Wichtig ist nur die Aufrichtigkeit, mit der jemand seine Gottheit anruft. Und um ja keinen Gott zu vergessen und dadurch vielleicht zu erzürnen, hatten sie auch einen Altar für den „unbekannten Gott“. Man weiß ja nie …
Ist das nicht die gleiche Haltung, die heute viele in Glaubensfragen einnehmen? Jeder müsse für sich selbst entscheiden, was er glaube. Hauptsache, man sei aufrichtig von „seinem Gott“ überzeugt. – So tolerant sich das anhört, so gefährlich ist es. Denn die Aufrichtigkeit, mit der ich an eine Sache glaube, macht diese noch nicht wahr. Wenn ich die verkehrte Medizin einnehme, kann ich mich sogar damit vergiften, selbst wenn ich aufrichtig davon überzeugt bin, es sei die richtige.
Die Menschen in Athen waren aufrichtig in ihrem Glauben, und doch waren sie Götzendiener. Ihre Ergebenheit den Göttern gegenüber berührte Paulus außerordentlich. Deshalb verkündigte er ihnen den allein wahren Gott. Er wusste, dass diese Menschen verloren gehen würden, wenn sie nicht den richtigen, den rettenden Glauben annehmen würden. Und so ist es bis heute geblieben. In der Frage des Glaubens darf es keine Ungewissheit geben. Jesus Christus ist der von Gott bestimmte Retter und der Richter der Welt (Apg 17,30.31).
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