„Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern was ich brauche“, sagte einmal der bekannte französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry.
Das hört sich sehr geistlich an, oder? Ich habe so etwas auch schon manches Mal gehört. Dennoch könnte dieser Satz in manchen Fällen falsch sein. Warum?
Weil wir doch das erbitten wollen, was nach Gottes Willen ist. Natürlich dürfen wir mit allen unseren Wünschen zu Gott kommen: „Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott“ (Phil 4,6). Wir brauchen also bei Gebeten nicht danach zu fragen, bevor wir uns an Gott wenden: Ist das auch in Deinem Namen gebetet?
Aber wer so geistlich ist, zu wünschen, dass Gott nicht seine Wünsche erfüllt, sondern das, was er aus Gottes Sicht braucht, der sollte sich vorher darüber klarwerden, was Gott möchte. Denn ein geistlicher Wunsch gehört zu einem geistlichen Gebet …
Wir wissen, dass sich Gottes Plan mit unseren Gebeten decken kann. „Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten, er uns hört. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, um was irgend wir bitten, so wissen wir, dass wir die Bitten haben, die wir von ihm erbeten haben“ (1. Joh 5,14.15). Wenn also unsere Gebete erhört werden, dürfen wir im Allgemeinen darauf schließen, dass sie nach seinem Willen waren. Es sei denn, wir wollten Gott etwas abtrotzen, und Er hat unser Gebet erhört, auch wenn es nicht nach seinen Gedanken war (Ps 106,15).
Wir wollen also lieber nicht so „geistlich reden“, wie der obige Satz suggeriert, dafür aber Gott in aller Freimütigkeit unsere Bitten vorlegen. Zugleich wäre es schön, wenn wir die Bitten in seinem Namen mehr und besser kennten. Das würde zeigen, dass wir wirklich in seiner Gemeinschaft unser Leben führen.
Quelle: bibelpraxis.de/a3420.html