Warum ich nicht tanze ...

Lesezeit: 3 Min.

„Hoffentlich kommt er jetzt nicht wieder mit einem Verbot rüber", mag der eine oder andere denken, wenn er diese Überschrift liest. Nein, es geht nicht um Verbote, es geht um die Frage, wie wir zur Ehre Gottes und damit rein leben können.

Im Neuen Testament äußert sich Gottes Wort nicht sehr ausführlich zum Thema „Tanzen". Aber einmal (an zwei Parallelstellen) kommt der Tanz doch vor: „Als aber der Geburtstag des Herodes begangen wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor ihnen, und sie gefiel dem Herodes" (Mt 14,6). Wir haben es hier mit einer offensichtlich angeheiterten Gesellschaft zu tun. Herodes, der König, hatte Geburtstag. Dazu hatte er viele eingeladen. Und nachdem sie entsprechend Alkohol getrunken hatten, konnte die Tochter der Frau Herodes' durch einen vermutlich sexuell aufreizenden Tanz die Gemüter weiter anfeuern, dass ihr Herodes alles versprach, was sie wollte (bis zur Hälfte des Königreichs).

Nun kann man heute auch tanzen, ohne alkoholisiert zu sein. Vielfach aber ist der Tanz heute verbunden mit einer Musik, die das Gegenteil von „christlich" ist. In einer Umgebung, die das Gegenteil von „christlich" ist, wenn man an Discos etc. denkt. Und mit Bewegungen, die das Gegenteil von „christlich" sind. Jeder, der tanzt, mag sich fragen, was jemand, der dem anderen Geschlecht angehört, beim Zuschauen empfinden mag, wird ...

Aktuell hat es ein Tanz aus Angola zu großer Beliebtheit gebracht: Es ist der Modetanz Kizomba. In einer Beschreibung einer „konservativen Tageszeitung" (FAZ) las ich dazu: „Frauen auf hohen Absätzen und Männer in flachen Repetto-Schuhen tanzen wie in sich selbst versunken in spielerischer Umarmung. Die Paare wirken, als wären ihre Hüften zusammengeschweißt. Während die Männer die Frauen mit Oberkörper und Beinen sachte führen, sind die Wangen der Tanzenden fest aneinandergedrückt. Plötzlich erstarren die Frauen, und die Männer lassen sie mit ihren Armen behutsam quer Richtung Boden gleiten, um sie wenige, aufregende Augenblicke danach wieder aufzurichten. Gleich darauf schweben sie weiter über die Tanzfläche" (kursiv von mir).

Vermutlich braucht man das nicht weiter zu kommentieren. Natürlich - das ist nur EIN Beispiel eines Tanzes, es gibt viele andere, die zunächst nicht „hauteng" ausgeführt werden müssen. Und man mag einwenden, dass ja ein Ehepaar so tanzen kann. Nun geht es mir heute nicht um die gesellschaftlichen Veranstaltungen, die mit Tänzen verbunden sind, und wie ein Christ dazu stehen sollte.

Aber sind es im Allgemeinen die Ehepartner, die solche Tänze machen und genießen? Schon dann, wenn es um Verlobte geht, sollte man sich bewusstmachen, was das bei dem Gegenüber auslöst. Aber dann stellt sich ja die Frage: „Mit wem" hat man diese Tänze erlernt, die man ja im Allgemeinen nicht isoliert, ganz allein, erlernen kann?

Lasst uns nie vergessen, dass sowohl Männer (die wir alle Diener des Herrn sind als Erlöste) wie auch Frauen zu einem reinen Lebenswandel, zu einem Leben in Reinheit aufgefordert werden (1. Tim 4,12; 5,2.22; Tit 2,5). Das gilt sowohl für unsere Gedanken als auch für unsere Gefühle. Das gilt für uns als auch für das, was wir bei anderen auslösen.

Unsere Anbetung heute ist im Gegensatz zu der durch viele äußerliche Elemente geprägten Anbetung im Judentum geistlicher Natur. Und nicht selten steht Tanz in der alttestamentlichen Zeit mit Götzendienst und Hurerei in Verbindung. Kein Wunder!

Wir wollen lieber eine Handlung zu wenig ausführen, als durch bestimmte Dinge einen Schritt zu weit zu gehen und in Unreinheit zu fallen. Dazu wollen wir uns gegenseitig eine Hilfe sein.

Beitrag teilen

Verwandte Artikel

Warum weint Johannes im Himmel? Was steht im Buch mit 7 Siegeln? Michael Hardt Im Himmel weinen? Ja - Johannes weinte im Himmel! Warum? Offenbarung 5 beschreibt eine atemberaubende Szene: Im Himmel sitzt Gott auf seinem Thron, in seiner Hand ein Buch mit sieben Siegeln. Es enthält seinen Plan für die Erde. Aber um diesen ... Video ansehen
Warum ich Weihnachten nicht feiere Manuel Seibel Am 24. Dezember jeden Jahres sind die Kirchen - gemeint sind die Kirchengebäude - voll. Darüber sollte man sich freuen, wenn wenigstens an diesem Tag die Menschen in die Kirchen strömen. Eigentlich eigenartig, dass dies gerade für solche ... Artikel lesen
Warum liebt mich Gott? Wie kann man seine Liebe spüren? (FMN) Manuel Seibel „Warum liebt mich Gott?“ Liegt das nur an seinem Wesen, weil er nicht anders kann? Denn an mir ist ja nicht wirklich viel Liebenswertes, so wie ich mich manchmal IHM gegenüber verhalte. Also, warum liebt Gott gerade mich? Folge mir nach - Heft 6/2015 Artikel lesen
Warum wirken Gläubige nicht glücklicher als Ungläubige? Manuel Seibel Eine Umfrage hat ergeben, dass nur jeder vierte Deutscha glaubt, dass Gläubige glücklicher sind als Ungläubige. Woran mag das liegen? Denn eigentlich sollte es doch wohl anders aussehen ... Podcast anhören
Warum sind wir noch verheiratet? Manuel Seibel Wenn Ehepaare länger verheiratet sind und die Kinder aus dem Haus ziehen, stellt sich oft eine Leere ein. Man stellt fest, dass eigentlich nur die Kinder noch zusammengehalten haben. Und dann? Auseinandergehen und ein neues, herausforderndes ... Podcast anhören
Warum hast du nicht gehorcht? (1. Kön 13) - drei Arten von Versuchungen Frank B. Hole Gott hatte einen Propheten Judas nach Bethel zu Jerobeam gesandt. Dieser hatte dort Götzendienst eingeführt. Wichtig war, dass der Prophet dem Wort Gottes gehorsam war. Er war es zuerst - dann aber ließ er sich von dem Weg des Gehorsams ... Artikel lesen