Das erste, womit sich dieser Prophet auseinandersetzen musste, war die Gewalt der Welt. „Greift ihn", rief der wütende König. Dies lenkte den Propheten nicht vom Gehorsam ab und erschreckte ihn nicht, und bald war der Geist des Königs gedämpft und er freute sich über die Heilung durch die Hände des Propheten.
Unmittelbar danach wurde der Prophet von dem Schutz der Welt geprüft. „Komm mit mir ins Haus und stärke dich", lautete nun die Einladung des Königs. Der Prophet hatte nun Gelegenheit, der Ehrengast der Welt zu sein; eine viel ernstere Versuchung. Doch er hielt es fest aus.
Etwas später, als der Prophet nach dem Wort des Herrn einen anderen Weg zurückgekehrt war, kam der alte Prophet von Bethel mit seiner Aufforderung: „Komm mit mir nach Hause und iss Brot." Hier wurde er von religiösen Vereinigungen getestet, die weitaus gefährlicher sind. Wie schwer, die freundliche Einladung seines Mitpropheten abzulehnen; dennoch hat er es getan.
Diese Prüfung folgte jedoch sofort ein böser Akt religiöser Nachahmung. Der alte Prophet trug ihm vor, dass auch er das Prophetenamt innehatte, und dann beanspruchte er eine besondere Offenbarung durch einen Engel, die zur Wirkung hatte, die ursprünglichen Anweisungen, nach denen er handelte, völlig zunichte zu machen. Er wurde gebeten, genau das zu tun, wovon ihm gesagt worden war, er solle es nicht tun. „Bring ihn mit dir in dein Haus zurück, damit er Brot esse und Wasser trinke. Er belog ihn." Vor dieser Täuschung fiel der Mann Gottes.
Warum hat er zugehört! Sicher hätten ein paar Augenblicke Nachdenken ausgereicht, um ihn auf die Hut sein zu lassen. Hat Gott je versäumt, das Ende von Anfang an vorauszusehen? Musste Er jemals seine Anweisungen widerrufen, bevor seine Unternehmungen abgeschlossen waren? Wenn Gott dem Mann Gottes aus Juda ursprünglich seine Anweisungen direkt gegeben hatte, würde Er ihn dann nicht direkt über weitere Anweisungen informieren und stattdessen jemanden benachrichtigen, der an der Angelegenheit nicht beteiligt war? Aber es war leicht und angenehm, dem alten Propheten zuzustimmen. Er tat es und gehorchte nicht ...
Einige von uns fallen leichter durch die Missbilligung der Welt. Andere durch ihr Lächeln. Wieder andere werden auf diese Weise nicht so leicht erschüttert. Aber dann bringt der Feind religiöse Verlockungen ins Spiel. Es ist traurige Wirklichkeit, dass dem Teufel für diese schmutzige Arbeit kein Werkzeug so passend ist als ein falscher Religionslehrer oder ein wahres Kind Gottes, das aber auf einem falschen Weg unterwegs ist. Der alte Prophet von Bethel war jemand, der die eine oder andere Art von Versuchung für den Mann Gottes darstellte. Am Ende war er erfolgreich.
Die Summe der ganzen Sache ist dies: Es gibt nichts so Gutes und Sicheres und Gott Wohlgefälliges als vollständiger und bedingungsloser Gehorsam gegenüber seinem Wort. Alle notwendigen Anweisungen für den Mann Gottes sind darin enthalten, wie 2. Timotheus 3,16-17 bekräftigt. Deshalb ist es Ungehorsam, über das hinauszugehen, was Er geschrieben hat, genauso wie es Ungehorsam ist, nur einen Teil zu tun.
Wie leicht sind wir von uns selbst eingenommen und glauben, wir hielten das Zeugnis aufrecht oder ehrten den Herrn, wenn wir die Mücke siebten, aber das Kamel verschluckten. Wenn wir also in bestimmten Kleinigkeiten gehorsam sind, in anderen größeren Dingen aber gegen dem, wo das Wort Gottes am deutlichsten ist, ungehorsam sind
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Nehmen wir daher die Warnungen des Alten Testaments an, indem wir unsere Herzen erforschen. So werden wir weise zur Errettung von der Sünde des Ungehorsams gegenüber Gottes Wort. Der Herr hat gesagt: „Aber auf diesen will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort" (Jes 66,2).
Quelle: bibelpraxis.de/a5043.html