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Der Herr war mit drei seiner Jünger auf dem Berg der Verklärung. Dann erschienen Mose und Elia in herrlichkeit. Während wir hier keinen Hinweis darauf finden, was mit diesen beiden geschah, sehen wir, dass die Jünger durch diese Ansprache des Vaters und den Eindruck der Herrlichkeit überfordert sind, auf ihr Angesicht fallen und sich sehr fürchten. Das ist immer die Folge, wenn das Fleisch in einem Gläubigen nicht durch Selbstgericht ganz praktisch den Platz im Tod zugewiesen bekommt: Man fürchtet sich. Hinzu kommt, dass die Jünger wussten, was das Erscheinen der Herrlichkeit Gottes im Alten Testament immer wieder bedeutete: Gericht für Sünder, die in der Gegenwart des heiligen Gottes standen (vgl. z.B. 4. Mo 12,5; 14,10; 16,19). Weder Gesetz noch Propheten konnten hier helfen. Aber der Herr!

Er lässt seine Jünger auch jetzt nicht fallen, sondern rührt sie an und macht ihnen neuen Mut: „Steht auf und fürchtet euch nicht." Sie brauchten keine Angst zu haben, denn sie hatten den bei sich, auf dem das ganze Wohlgefallen des Vaters ruht. Er rührte sie an - seine Hände ließen sie die Liebe des Vaters spüren, so wie einmal die Übriggebliebenen in Israel durch den Messias angerührt werden, wenn Er zu ihrer Rettung kommen wird.

„Als sie aber ihre Augen erhoben, sahen sie niemand als Jesus allein." Der Vater hat dafür gesorgt, dass dem Herrn Jesus der Platz gegeben wird, der Ihm gebührt. Jetzt stellt Er sicher, dass auch die Jünger den richtigen Blick erhalten und bewahren. „Jesus allein" - das ist die Herausforderung für uns selbst. Ihn kann man nicht groß genug machen! Einmal werden die gläubigen Juden auch diesen Blick finden, wie wir in Jesaja 53 und Sacharja 12,10 lernen. Jetzt galt das schon für die Jünger. Die Vision und die Erscheinung gingen vorüber - Jesus jedoch blieb!

Mose und Elia waren verschwunden. Auch die Szene der Herrlichkeit ist vorbei. Die Jünger waren noch nicht in der Lage, diese Herrlichkeit zu ertragen. Aber bis sie einmal kommen wird, bleibt der Eine, der durch die Zeiten hindurchführt: Jesus Christus. Es gibt eine größere Herrlichkeit als diejenige, die auf dem Berg sichtbar wurde. Das haben wir in Kapitel 16 gesehen. Aber jede Herrlichkeit gehört Ihm und ist etwas Besonderes in sich selbst. Denn es ist seine Herrlichkeit - und Er bleibt.

In dieser Begebenheit stellte Gott sicher, dass die Jünger nur noch Christus im Blickfeld hatten und keine Anstrengungen mehr hin zu Mose oder Elia unternahmen. Für uns gilt es, diese Lektion ganz praktisch zu lernen und unsere Augen nicht mehr von unserem Herrn zu wenden. Es kommt darauf an, Ihn zu sehen und anzuschauen. Ihn allein!

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