Gauck und Schadt erläutern ihr Zusammenleben ohne Trauschein

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Kurz vor Ende seiner Amtszeit als Bundespräsident hat Joachim Gauck sein Zusammenleben mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt versucht zu erläutern. Es ist bekannt, dass Gauck nach wie vor verheiratet ist mit Gerhild Gauck, seit 1959. Seit 1991 lebt Joachim Gauck, der frühere evangelische Pfarrer und Vater von vier Kindern, mit der Journalistin Daniela Schadt zusammen. Er möchte sich ausdrücklich nicht scheiden lassen.

Nun muss man bei der Beurteilung einer solch hochstehenden, ständig in der Öffentlichkeit auftretenden Person natürlich vorsichtig sein. Vor allem muss man ausgewogen urteilen. Es ist nicht zu leugnen, dass sich viele Beobachter einig sind, dass Bundespräsident Gauck eine gute Arbeit geleistet hat. Er gehört zu der Obrigkeit, für die wir nach 1. Timotheus 2 und Römer 13 beten und der wir uns unterordnen. Die wir nicht lästern wollen und dürfen (vgl. Jud 8; 2. Pet 2,10), wie es viele gleichgültige Christen tun.

Dennoch bleibt bestehen, dass der Weg, den Gauck eingeschlagen hat, ein sündiger Weg ist. Er hat umso mehr Verantwortung, als er Pastor der evangelischen Kirche war und als Bundespräsident noch mehr im Fokus stand. Er hat für viele Vorbildcharakter. Was ist nun seine Begründung für seinen Lebensweg: Gauck: „Wir sind übrigens keine Ehekritiker. Wir haben nur für uns eine Form des Zusammenlebens gefunden, die wir verantworten können, und die auch alle in der Familie mittragen ... In diesen Fragen ist das Land liberaler, es ist toleranter geworden - zum Glück." Was ist das für ein Argument für einen Christen und Pastor? Alle in der Familie hätten das mitgetragen. Gilt das auch für seine Ehefrau? Von ihr war durchaus anderes zu lesen. Aber ist entscheidend, was Menschen zu einem solchen Lebensweg sagen? Es kommt der Augenblick, wo „der Herr auch das Verborgene der Finsternis ans Licht bringen und die Überlegungen der Herzen offenbaren wird" (1. Kor 4,5).

Wenn wir davon ausgehen, dass Gauck durch seine Vergangenheit wirklich einen Augenblick in seinem Leben hatte, wo er Gott seine Sünden bekannt hat: Was will er Ihm dann sagen, wo Gottes Wort so klar ist über diesen Punkt. Gott nennt das Hurerei, einen sündigen Zustand, dessentwegen wir nicht einmal mit jemand, der sich zu Christus bekennt, essen können. Dabei ist unerheblich, ob derjenige Bundespräsident ist oder Bettler. Wenn er sich zu seinem Glauben an Jesus Christus bekennt, ist er verantwortlich, auch so zu leben. Vor diesem Hintergrund ist der Verweis darauf, das Land sei liberaler geworden, Hohn. Ist das ein Ausweis an zunehmender Geistlichkeit und Hingebung zu Gott? Oder ist das der Zustand von Laodizea?

Gauck sagte auch: „Wir werden wohl irgendwann in den Gottesdienst gehen. Und dann danken wir dem lieben Gott unter anderem dafür, dass die Zeit hier im Amt ungefähr so verlaufen ist, wie wir es uns erhofft hatten." Lasst uns nicht vergessen: „Hat der Herr Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern, wie daran, dass man der Stimme des Herrn gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder. Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille wie Abgötterei und Götzendienst" (1. Sam 15,22.23). Diese Ermahnung gilt uns allen, auch im 21. Jahrhundert.

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