Voraussetzung: Tod, Verherrlichung des Herrn sowie Sendung des Heiligen Geistes

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© ein Bauwerk ...

  1. Wann wurde die Versammlung gebaut? Der Herr Jesus spricht hier in der Zukunftsform: „Ich werde bauen". Die Versammlung gab es damals noch nicht. Es gab auch noch keine Wurzeln der Versammlung, wie es manche meinen, indem sie sagen, die Versammlung sei das geistliche Israel. Das alles wird durch diesen einen Vers direkt widerlegt. Der Herr würde die Versammlung erst noch bauen. Durch den Schlussteil dieses Verses und durch Vers 21 wird angedeutet, dass die Versammlung erst gebaut werden konnte, nachdem der Herr Jesus den Tod und Satan besiegt hatte. Er musste zuvor sterben.
    Das wird durch Epheser 1 bestätigt, wo wir finden, dass zunächst die Macht vorgestellt wird, die an Christus wirkte in seiner Auferstehung, bevor das erste Mal in diesem Brief über die Versammlung Gottes gesprochen wird (vgl. Eph 1,20.22). Aus Apostelgeschichte 1.2 wissen wir zudem, dass der Herr Jesus zur Rechten Gottes verherrlicht werden und danach den Heiligen Geist auf diese Erde senden musste. Erst dann - an Pfingsten - konnte die Versammlung wirklich gebaut werden.
  2. Der Ausdruck „bauen" fällt auf. Damit wird die Versammlung hier als ein Bauwerk gesehen, das der Herr Jesus baut. Dabei steht hier wie in Epheser 2,20-22 das göttlich vollkommene Bauen des Herrn Jesus im Vordergrund. Das, was Er tut, ist immer vollkommen. So kommen nur „Steine", die aus dem Felsen gehauen wurden, in dieses Bauwerk. Kein Ungläubiger kann sich hier einschleichen. Im Unterschied dazu wird dieses Bauwerk im Neuen Testament zuweilen auch als das Werk der Gläubigen hier auf der Erde gesehen, das unter menschlicher Verantwortung gebaut wird (z. B. 1. Kor 3,10-15). Dann ist das Ergebnis nicht vollkommen, sondern von der Treue des Menschen abhängig. Hier sind viel Versagen, Sünden und sogar Zerstörung zu beklagen. Aber diesen Gesichtspunkt stellt der Herr Jesus in Matthäus 16 nicht vor.
    Nur Christus selbst baut an dieser Versammlung. Petrus hat diesen Punkt gut verstanden, so dass er auch in 1. Petrus 2,4.5 nicht davon spricht, dass die Gläubigen bauen, sondern dass sie „aufgebaut werden". Es ist die souveräne Arbeit des Herrn und Gottes, das Haus zu bauen. Unter diesem Blickwinkel haben wir Menschen keinen Anteil am Werk dieses Hauses.
  3. Auffallend ist auch, dass dieser Ausdruck „bauen" bereits in 1. Mose 2 vorkommt. „Und Gott der Herr ließ einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er entschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch; und Gott der Herr baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau, und er brachte sie zu dem Menschen" (Verse 21.22). Tatsächlich ist Eva ein Vorbild auf die Versammlung. So, wie sie „gebaut" wurde (in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, der Septuaginta, steht an dieser Stelle tatsächlich dasselbe Wort wie in Matthäus 16), hat der Herr Jesus auch seine Versammlung gebaut. Das schöne ist, dass es einen zweiten Vergleichspunkt gibt. Eva ist aus Adam „entnommen" worden. So sind die Steine, welche die Versammlung bilden, ebenfalls aus dem Felsen, aus Christus, entnommen. Sie sind seiner Natur teilhaftig, haben dasselbe Leben wie Er, tragen seinen Charakter. Und damit verbindet sich ein dritter Gedanke. Adam „entschlief" - das war die Voraussetzung dafür, dass Eva geschaffen werden konnte. Auch die Versammlung konnte nur entstehen, weil Christus „entschlief". Das spricht von seinem Tod am Kreuz, den Er auf sich genommen hat aus Liebe zu seiner Versammlung (vgl. Eph 5,25).

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