12 Handkörbe voll

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Der Herr Jesus speiste eine große Volksmenge. Zum Schluss sammelten die Jünger noch 12 Handkörbe voll übriggebliebene Brocken auf.

Zunächst einmal hat man den Eindruck, dass mehr übrig bleibt als ursprünglich vorhanden war. Das muss uns beeindrucken. „Zwölf" spricht wie die Zahl „sieben" von Vollkommenheit (4x3; 4+3), bezieht sich jedoch in der Regel auf die vollkommene Verwaltung göttlicher Dinge, hier auf der Erde durch den Menschen. In diesem Wunder mögen die zwölf Handkörbe auf die Quellen der Kraft für den Armen in Israel in Gegenwart des Königs aufmerksam machen. Wie hier in diesem Wunder hat die Zahl „zwölf" eigentlich immer mit der Erde zu tun, und zwar in einer vollkommenen Regierung (12 Apostel, 12 Stämme Israels), aber auch mit der Souveränität Gottes (12 Tore, 12 Grundlagen im neuen Jerusalem: Off 21,12-14).

Vielleicht zeigen diese Handkörbe auch, dass der Herr Jesus im 1000-jährigen Friedensreich die zwölf Stämme seines irdischen Volkes zum Segen der Menschen im Allgemeinen benutzen wird. Dabei werden sie durch die 12 Apostel (nicht den Apostel Paulus) angeführt, die aus dem Volk Israel stammten (Off 21,12). Sie werden auf Thronen sitzen und regieren. Sie werden zum Wohl des Volkes und der Welt handeln.

Für jeden der zwölf Jünger gab es einen Handkorb voll. Im allgemeinen Verständnis dieser Begebenheiten erkennen wir, dass, wenn sich der Herr an dieser Stelle zwar sozusagen ein letztes Mal an sein ganzes Volk wendet, er aber mit seinem Volk doch noch nicht abgeschlossen hat. Er hat es nicht vollständig aufgegeben. Es wird noch einmal eine Zeit geben, in der Er seinem irdischen Volk Speise bereiten wird. Daher bleibt etwas für den zukünftigen Segen seines Volkes hier schon übrig: für jeden Stamm sozusagen ein Handkorb voll.

Man könnte sich auch fragen, warum der Herr so viel neues Brot hervorgebracht hat, dass sogar noch etwas übrig bleibt. Ist das nicht Verschwendung? Wir lernen hieraus, dass der Herr immer mehr schenkt als das, was Menschen nötig haben. Jeder konnte sich nicht nur satt essen, sondern sogar noch mehr als das. Es gibt niemanden, dessen Bedürfnisse durch das Werk des Herrn und sein Wirken nicht gestillt werden könnten. So war es auch beim Passahlamm in 2. Mose 12. Das Lamm war nie zu klein für ein Haus, höchstens das Haus zu klein, um ein ganzes Lamm zu essen.

Darüber hinaus ist interessant, dass der Herr das Übriggebliebene aufsammeln lässt. Damit beugt er einer Verschwendung vor und lehrt uns eine gewisse Sparsamkeit - nicht im Austeilen, wohl aber im Verwalten. Er zeigt uns, auch in den kleinsten Dingen sorgsam zu sein. Und konnte der Herr mit diesen Brocken nicht genau die Bedürfnisse derjenigen - nämlich der Jünger - stillen, die jetzt nur für andere tätig gewesen waren? Christus sorgt dafür, dass keiner seiner Jünger leer ausgeht. Wer für Ihn tätig ist, wird von Ihm auch seine Speise erhalten, einen ganzen Korb voll.

Der Herr möchte auch nicht, dass seine Jünger denken, alles geschehe mit Hilfe von Wundern. Direkt nach dem Wunder sollen sie wieder auf ganz „natürliche Weise" handeln und das einsammeln, was übrigblieb.

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