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Aus 1. Timotheus 4,3 entnehmen wir, dass wir die Speisen essen dürfen, die Gott geschaffen hat zur Annahme mit Danksagung. Die Annahme wird somit direkt mit der Danksagung verbunden. Ähnlich ist die Stelle in Römer 14,6. Der Apostel Paulus hat es selber so vorgelebt (Apg 27,35). Wie tat es der Herr Jesus, als Er hier auf der Erde war? Wiederholt lesen wir, das Er für die Speisen dankte (z.B. Joh 6,11; Lk 22,17.19; 24,30). Ist uns der Herr Jesus nicht im Besonderen ein Vorbild und wird Er uns nicht groß, wenn wir Ihn in für den Menschen denkbar ungünstigsten Umständen erblicken, als er nach 40 Tagen in der Wüste, in denen Er nichts aß, hungerte und von dem Teufel versucht wurde? Die wir in Europa vielfach jeden Tag genug zu essen haben und oft mehr als das, wir können uns 40 Tage zu hungern kaum vorstellen. Natürlich war Er Gottes Sohn und hätte selber für Nahrung im Überfluss sorgen können, dafür hätte Er nicht einmal den Stein gebraucht. Dennoch tat Er nichts in Unabhängigkeit von Gott.
Kennen wir eine solche Abhängigkeit von Gott überhaupt noch, dass wir notfalls lieber hungern würden, als Nahrung zu nehmen, ohne zu wissen, ob Gott möchte, dass wir gerade jetzt essen sollen? Damit meine ich nicht, dass wir stundenlang warten müssen, bis Gott uns zeigt, ob wir essen dürfen oder nicht. Wenn Er gibt, wird Er in der Regel auch wollen, dass wir essen, damit unser Leben erhalten bleibt (vergl. Apg 27,34). Aber wir wollen uns einander dennoch ermuntern, bewusster und mit Danksagung die Gaben als direkt von Gott kommend anzunehmen. Verunehren wir nicht den Geber und sind wir Gott gegenüber nicht gleichgültig, wenn wir nicht danken? Nehmen wir es bewusst aus der Hand Gottes, wenn wir schon eine Minute später nicht mehr wissen, ob wir vor dem Essen gedankt hatten oder nicht? Nur eine unwichtige Kleinigkeit? Und dennoch wird an dieser Kleinigkeit etwas von unserer Gesinnung und der Wertschätzung unserem Gott und Vater gegenüber sichtbar.
Sollten übrigens Ungläubige zugegen sein, könnte es das erste Zeugnis von unserer Seite Ihnen gegenüber sein, dass wir an Gott glauben. Natürlich kann es Gelächter oder Spott auslösen; möglicherweise aber auch die ersten Fragen, um in ein weiterführendes Gespräch mit ihnen zu kommen. Besonders für solche ist dies eine gute Möglichkeit, die nicht so redegewandt sind und sich schwer tun, mit anderen ins Gespräch zu kommen, speziell über den Glauben.

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