„Wozu liegt denn das Neue Testament hier auf dem Tisch herum?“ Die Lehrerin hat diesen ihr unliebsamen Gegenstand in einem Schulraum erblickt und an sich genommen.
Sie öffnet das Buch – aufs Geratewohl, wie sie glaubt –, und ihr Blick fällt auf die Stelle im Matthäus-Evangelium (Kap. 11,25), die sie im spöttischen Ton laut liest:
„Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast.“ Mit starrem Blick schlägt sie das Buch zu und legt es zurück aufs Pult.
Anne, eine gläubige Schülerin, die den Vorgang beobachtet hat, staunt darüber, wie machtvoll Gott auch hinter Kulissen wirkt, dass Er den Spötter so den Mund verschließt.
Gott liest im Herzen eines jeden Menschen und erkennt all seine Gedanken, auch die geheimsten. So kann Er uns aus seinem Wort gerade das vorstellen, was unserem geistlichen Zustand und unserem Lebensumständen angepasst ist. Den einen will er auffordern, sich zu Ihm zu wenden, um sich retten zu lassen. Den anderen, der schon an Christus glaubt, will Er für den weiteren Lebensweg unterweisen.
Aber wer wir auch sind, Gott redet zu uns. Daran sollten wir immer denken, wenn wir die Bibel aufschlagen, um darin zu lesen. Und dann sollten wir auf das gelesene Wort achten und seine Wirkung nicht unterschätzen. Gott sagt: „Es wird durchführen, wozu ich es gesandt habe.“ (Jes 55,11).
(aus: Folge mir nach - Heft 8/2012)Quelle: bibelpraxis.de/a2288.html