Reich Gottes motivierend – Jüngerschaft im Alltag (FMN)

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Hingabe

In Matthäus 16,24 sagt der Herr Jesus zu seinen Jüngern den bemerkenswerten Satz: „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach.“ Vereinfacht kann man diesen Satz mit „Alles, was ich habe, setze ich nicht für mich, sondern für den Herrn Jesus ein“ zusammenfassen. Wer dem Herrn Jesus entschieden nachfolgen möchte, muss seine eigenen Interessen zurückstellen. Nachfolge in diesem Sinn bedeutet, persönlich auf vieles zu verzichten und alle Energie für den Herrn Jesus einzusetzen.

Der eine oder andere könnte jetzt denken: „Das ist aber nicht sehr motivierend, sondern eher schwer umzusetzen.“ Vielleicht haben die Jünger auch so gedacht. Deshalb ist der nachfolgende Vers 27 sehr ermunternd, da der Herr Lohn verspricht: „Denn der Sohn des Menschen wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er jedem vergelten nach seinem Tun.“ Das sollte, neben der Freude in der Nachfolge des Herrn Jesus, Ansporn für uns sein, Ihm freudig und gern nachzufolgen.  „Um meinetwillen“ – diese Ausrichtung entscheidet und motiviert.

Demut

Nun besteht die Gefahr, dass sich ein Jünger etwas auf seine Treue einbildet. Um dem zu entgegenzuwirken, werden uns in der Bibel einfache Bilder vorgestellt. Auf die Frage der Jünger: „Wer ist denn der Größte im Reich der Himmel?“ (Mt 18,1-3) stellt der Herr Jesus ein Kind in die Mitte. Kleine Kinder „machen“ einfach, ohne sich darauf etwas einzubilden.

Außerdem zeichnen sie sich noch durch etwas Weiteres aus: Sie vertrauen einfach. Nach dem Motto: „An der Hand meines Vaters wird mir nichts geschehen.“

Dieses demütige und vertrauensvolle Verhalten wünscht der Herr Jesus auch von uns.

Vergebung

Im Reich Gottes oder Reich der Himmel sind wir nicht alleine unterwegs, sondern uns sind Glaubensgeschwister, Mit-Jünger, an die Seite gestellt. Und wo Menschen miteinander zu tun haben, kann es auch zu Schwierigkeiten kommen. Wem Unrecht zugefügt wurde, soll bereit sein zu vergeben. Wenn wir im Hinterkopf haben, wie viel uns vergeben wurde, sollte es uns leicht fallen, vergebungsbereit zu sein – auch wenn eine Person x-mal gegen uns gesündigt hat (siehe Mt 18,22).

Um uns das Verhältnis deutlich zu machen, welche Schuld Gott uns vergeben hat und was wir gegebenenfalls vergeben müssen, erzählt der Herr Jesus ein eindrückliches Beispiel (Mt 18,23-35): Der erste Schuldner hat 10.000 Talente (=60.000.000 Denare) zurückzuzahlen, der zweite nur 100 Denare. Um es noch etwas deutlicher zu machen: Wenn wir davon ausgehen, dass der Tageslohn damals bei einem Denar lag (Mt 20,2), dann beträgt das Verhältnis 6 Monate Arbeitszeit auf der einen Seite gegenüber 23.000 Jahren Arbeitszeit auf der anderen Seite!

„Wie hoch war die Schuld, die zu zahlen,
und mittellos stand ich davor,
bis endlich die Botschaft von Jesus,
dem Bürgen, erreichte mein Ohr:

Er hat bezahlt, was ich nicht zahlen konnte,
Er hat getan, was mir unmöglich war.
Er brachte mich zu Gott, dem Vater,
Er starb für mich auf Golgatha.“

Wie viel hat der Herr Jesus für mich „bezahlt“, damit Gott mir vergeben konnte?!

Der Gedanke an die uns vergebene Schuld macht uns fähig und bereit, unseren Mitmenschen zu vergeben. Es ist verglichen mit der Milliardenschuld, die uns vergeben wurde, eigentlich immer nur eine winzige Sache …

Mission

Es gibt viele Aufgaben im Reich Gottes. Eine ganz klare Aufgabe hatte der Herr Jesus seinen Jüngern gegeben:

„Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern“ (Mt 28,19). Und jeder von uns wird zu einem Lebensstil „würdig des Evangeliums des Christus“ (Phil 1,27) aufgefordert, durch den Er das Wort des Lebens in seiner verdrehten Umgebung darstellt und dann auch die gelegene Zeit zur Verbreitung des Evangeliums nutzt (Phil 2,15; Kol 4,5.6).

Um diesem Auftrag nachzukommen, musst du nicht zwingend nach China, Afrika oder sonst wo hingehen. Wahrscheinlich gibt es rund um deinen Wohnort Menschen aus mehr verschiedenen Herkunftsländern, als du Länder bereisen wirst. Geh (zunächst) dahin. Fang einfach an. Vielleicht ist das Aufgabengebiet vor Ort schon so groß, dass du damit genug zu tun hast.

Leiden

Dem Herrn Jesus nachzufolgen bedeutet auch, für Ihn zu leiden. In Apostelgeschichte 14,22 wird den Jungbekehrten ganz deutlich gesagt, „dass wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen“. Aber die Christen damals wurden auch ermutigt, trotz schwieriger Situationen, dem Herrn Jesus nachzufolgen. Denn gleichzeitig wird auf das herrliche Ziel hingewiesen, wo es kein Leid mehr geben wird – im Reich Gottes.

Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern

Es ist wirklich großartig und wertvoll, dass wir nicht isoliert unterwegs sind. Uns sind Glaubensgeschwister an die Seite gestellt. Manchmal legen wir bei ihnen einen sehr hohen Maßstab an, dem wir selber nicht gerecht werden. Oder wir meinen die Freiheit zu haben, uns etwas erlauben zu können, was meinem Bruder, meiner Schwester zum Fallstrick wird. Unter den Geschwistern in Rom gab es diese Gefahr, deshalb wurden sie in Römer 14,13-18 darauf hingewiesen. Unser Verhalten unseren Mitchristen gegenüber sollte durch Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist gekennzeichnet sein. Das ist Gott wohlgefällig und wird von unseren Geschwistern positiv zur Kenntnis genommen.

Wo ein solches Verhalten selbstverständlich ist, regelt sich manches fast von selbst. Und das Reich Gottes wird als großer Segen erlebt.

Mitarbeit

Wenn es ein gutes Miteinander gibt, dann macht es auch Freude, gemeinsam im Reich Gottes zu arbeiten. Aufgaben gibt es genug. Die „Missionsarbeit“ haben wir schon genannt, aber es gibt noch unzählige weitere Betätigungsfelder. Durch das gemeinsame Arbeiten kann man sich gegenseitig unterstützen und motivieren. Auch der Apostel Paulus hatte solche, die mitgearbeitet und ihn dadurch unterstützt haben (Kol 4,11). 

Jünger / Nachfolger des Herrn Jesus sein

Wie bereits erwähnt, hat das Reich Gottes mit Jüngerschaft zu tun. Ein besonderes Kennzeichen der Jünger des Herrn Jesus ist die Liebe. Liebe untereinander (Joh 13,35) ist das Merkmal eines Jüngers. Gerade die vorher genannten Punkte: Demut, Vergebung, Gemeinschaft haben die Liebe als Grundlage.

Neben der Liebe ist die Frucht für Gott ein weiteres Kennzeichen. In Johannes 15 wird uns eine Steigerung gezeigt: Frucht, mehr Frucht, viel Frucht, bleibende Frucht.

Frucht können wir bringen, wenn wir in Christus bleiben und in dieser Haltung für Ihn tätig sind (Joh 15,5.16). Überall dürfen wir als Reben am Weinstock Christus „reproduzieren“, dann sind wir wirklich seine Jünger (Joh 15,8).

Jeder, der sich Christ nennt, lebt im Reich Gottes. Und als wahre Christen möchten wir doch gerne motiviert und freudig dem Herrn Jesus nachfolgen. Der Segen und die Freude werden nicht ausbleiben …

Folge mir nach - Heft 6/2024

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