
...und sagen zu können: „Ich weiß, um was Christus besorgt ist; und das, was die Sorge Seines Herzens ist, soll auch die Sorge meines Herzens sein." Er trägt Sorge um ein Zeugnis auf Erden für Gott; und wenn ich in meinen eigenen Augen nur klein genug bin, wird Er sagen: ,,Ich kann in dir einen Strahl hervorbringen und dich genau dahin stellen, wo der Strahlleuchten kann." Wenn auf die Schafe Christi, mit denen Er gegenwärtig beschäftigt ist, Lichtstrahlen fallen, so geschieht es, damit sie aus ihnen hervorleuchten. Es mag sein, dass man nur wenig Licht besitzt; aber selbst das Glimmen eines Johanniswürmchens leuchtet hell in einer finsteren Nacht.
Wir sind berufen, ein praktisches Zeugnis von der Oberherrlichkeit Christi abzulegen. Einst hatten wir kein Verständnis über die Tatsache Seiner Erhöhung zur Rechten Gottes als Herr über alles und über alle; jetzt ist es unsere Freude, zu denken, dass Er in dieser Stellung ist. "Gott ist es, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Wirken, nach Seinem Wohlgefallen/l (Phil. 2, 13); und Sein Wohlgefallen ist, dass alle Dinge im Himmel und auf Erden und unter der Erde sich Seinem Christus unterwerfen. Wenn Gott in euch gewirkt hat, so habt ihr in Christo etwas erkannt, was euer Herz unterworfen und den Wunsch in euch erweckt hat, Ihm praktisch anzugehören. Nur die Kirche oder die Versammlung kann von Herzen und mit Einsicht sagen: ,,Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht!" (Offb. 1, 6).
Angesichts der gewaltigen Strömung in entgegengesetzter Richtung sollen wir ein praktisches Zeugnis ablegen, dass alles Christus angehört. Es sollte der Wunsch des Volkes Gottes sein, es allen kund zu tun, dass der von den Menschen verachtete und verworfene Jesus von Nazareth Herr über alles ist zur Rechten Gottes (Joh. 3,31; Joh. 17, 2; Röm. 9, 5; Matth. 26, 64). Schon durch den Glauben hat dieses Volk es besiegelt, dass Gott einen solchen Platz dem Nazarener gegeben hat, für welchen der Mensch auf Erden keinen anderen Platz hatte, als das Kreuz. Gott führt uns einer Szene entgegen, wo man keinen anderen Namen kennen wird, als den Namen Jesus, wo jedes Knie sich beugen wird allein vor Ihm, der der Herr ist. Wenn wir diesen Augenblick verwirklichen, wie geringfügig erscheint dann, im Blick auf jene große Vergeltung, alles, was wir auf dem Wege dorthin durchzumachen haben! Wenn ich etwas, weil es meinem Herrn missfällt, aufzugeben habe, ist dieses - selbst wenn es sich um das Ausreißen eines Auges handelte - im Blick auf das "über die Maßen überschwengliche, ewige Gewicht von Herrlichkeit" (2. Kor.4, 17), zu der ich von Gott geführt werde, der Mühe wert, davon zu reden? Wir machen uns zu wenig vertraut mit dem Gedanken an die Universal-Herrschaft Christi und an deren Nähe. Sehnen wir uns danach? Es gibt keinen Aufschub von Seiten Christi; Er harrt nur noch der Seelen, welche gesammelt werden sollen. "Denn noch um ein gar Kleines, und der Kommende wird kommen und nicht verziehen" (Hebr.10, 37).
Quelle: bibelpraxis.de/a1650.html