Als ich heute morgen den Vorschlag las, den Gottesdienst ohne Bibel durchzuführen, wollte ich schon einen bösen Kommentar schreiben. Bis ich gelesen habe, warum dieser Vorschlag gemacht wurde. Zunächst hatte ich vermutet, weil die Bibel so abschreckend wirken könnte. Aber wie gut, dass ich mir doch noch Zeit genommen habe, um den Hintergrund dieser Idee zu verstehen. Die Wycliff Bibelübersetzer wollen mit dieser Aktion an den Notstand erinnern, dass ungefähr 300 Millionen Christen auf dieser Erde keine Bibel besitzen.
Natürlich wollen wir keinen Gottesdienst ohne Bibel haben. Sie ist ja die Grundlage für jeden Gottesdienst, für jede Predigt, für jede geistliche Aktivität. Aber sind nicht die meisten von uns Menschen, die mehr Geld besitzen, als sie für ihr Leben brauchen? Leben nicht die meisten Christen über der Armutsgrenze und wollen nur einen selbstgesteckten Standard bewahren?
„Das Wohltun aber und Mitteilen vergesst nicht, denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen“ (Hebräerbrief, Kapitel 13, Vers 16). Ist das keine Anregung, Ermunterung, ja Ermahnung, an die Menschen zu „denken“, die über keine Bibel in ihren Händen verfügen?
Quelle: bibelpraxis.de/a1432.html