Der Herr Jesus nimmt das Herzulaufen der großen Volksmenge zum Anlass wegzufahren. Heute gibt es viele, die eine große Menschenmenge zum Anlass nehmen, um so länger da zu bleiben. Aber dem Herrn ging es nicht um die Massen – auch als König nicht. Ihm ging es um die Herzen. Hier erkannte Er, dass sie wegen der Wunder gekommen waren, nicht, um Ihn als König anzunehmen. Daher verließ Er diesen Ort und wollte mit den Jüngern ans andere Ufer des Sees Genezareth fahren.
In diesem Augenblick kam ein Schriftgelehrter zu Ihm, offenbar durch das machtvolle Wirken Jesu angezogen. Es ist immer eine Gefahr, wenn wir durch äußere Werke fasziniert werden. Es ist allerdings gut, dass ein solcher Mensch erkennt, dass er beim Herrn Jesus denjenigen gefunden hat, der wirklich helfen kann. Aber dieser in der jüdischen Nation zu der herausragenden Klasse gehörende Mann ist sich seiner Hilfsbedürftigkeit nicht bewusst! Er will dem Herrn um des eigenen Vorteils wegen folgen. Er ist so von sich überzeugt, dass er meint, dass er dem Herrn überallhin nachfolgen könnte. Wer das meint – auch heute – ist auf einem Irrweg. Selbst ein treuer Jünger kann nur bis zum nächsten Schritt denken. Den Rest überlässt er seinem Herrn, dem er in allem vertraut. Aber er muss lernen, dass wahre Jüngerschaft bedeutet, dass man verachtet wird, wie auch der Meister, der Herr Jesus verachtet wurde.
Quelle: bibelpraxis.de/a2143.html