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Dies trifft gleichfalls auf die Hirten zu. Und es waren Hirten in derselben Gegend, die auf freiem Feld blieben und in der Nacht Wache hielten über Ihre Herde. (Lk 2,8)

Schafhirten waren den Ägyptern ein Gräuel (1. Mo 46,34), und sie zählten nicht zur gehobenen Gesellschaftsschicht. Hätten wir nicht erwarten können, nachdem der Herr Jesus, der Erretter, geboren war, dass die Hohenpriester und Schriftgelehrten darüber informiert worden wären, Männer mit Ansehen bei den Juden? Nein, gerade diese Hirten wurden als Erste über die Geburt des Herrn informiert, soweit die Bibel berichtet.

Von diesen Hirten finden wir mehrere Kennzeichen, die für uns heute noch von Bedeutung sind.

  1. Sie blieben: Das spricht von Ruhe, kein aufgeregtes Hin- und Herlaufen, kein Aufgeben der Aufgabe. Wie steht es damit bei uns?
  2. Auf freiem Feld: Sie hatten keinen Palast, konnten sich nicht der Bequemlichkeit hingeben und waren dazu noch Wind und Wetter ausgesetzt. Kann es bei uns nicht vorkommen, dass wir die Bequemlichkeit lieben und alles zu vermeiden suchen, was sich dem entgegenstellt?
  3. In der Nacht Wache hielten: Sie selbst schliefen in der Nacht nicht, sondern waren durch Wachsamkeit gekennzeichnet. Um uns her ist es geistig und moralisch gesehen Nacht. Sind wir solche, die, was die Dinge Gottes angehen, wachsam sind, oder sind wir geistig eingeschlafen (Eph 5,14)? Gerade weil die Hirten wach waren, konnten sie diese Mitteilungen bekommen.
  4. Wache hielten: sie waren mit dem Schutz der Herde beschäftigt, nicht mit sich selber.
  5. Über ihre Herde: Schon bei Kain und Abel finden wir den Unterschied zwischen dem Ackerbauer, der meinte, selber etwas leisten zu können, und der stolz darauf war, und dem Hirten, der sich bewusst war, lediglich auf das von Gott Anvertraute aufzupassen, ohne eigenes hinzutun.(1. Mo 4,1-5) Wir glauben leider oft, Großartiges leisten zu können. Aber was haben wir nicht von Gott empfangen? (1. Kor 4,7)
  6. Über ihre Herde: Es war keine fremde, sondern ihre eigene Herde, ihre Aufgabe: Erkennen auch wir unsere Aufgaben und führen sie aus, oder sehen wir sie als zu gering an, tun sie nicht, streben aber stattdessen nach Höherem, Besserem?

Gerade diesen Hirten wird eine der gewaltigsten Nachrichten zu teil, die Menschen auf dieser Erde empfangen haben. Das machte sie glücklich und verherrlichte Gott.

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