Soll man Evangelisten und Prediger zum Vortrag einladen?

Lesezeit: 3 Min.

Wann sollte man Evangelisten bitten, einen evangelistischen Vortrag zu halten? Sollte man sie dazu „einladen“, oder unmittelbar vor dem Dienst darum bitten?

Es gibt keine Schriftstelle, die sich speziell mit dieser Frage beschäftigt. Aber die Regeln und Prinzipien, die das Verhalten in Versammlungsfragen betreffen, können auch auf diesen persönlichen Dienst angewendet werden. Beides - Versammlungsfragen und der persönliche Dienst - ist eng verbunden mit den Dingen Gottes. Alles das, was zu Unordnung führt, sollte sorgsam vermieden werden. Und alles sollte „anständig und in Ordnung“ geschehen, geistlich angemessen und ordentlich sein (1. Korintherbrief, Kapitel 14, Vers 33 und 40).

Einen Bruder für einen solchen Dienst anzusprechen, ist für ihn ein Hinweis auf eine „geöffnete Tür“ an diesem besonderen Ort und für diesen besonderen Zeitpunkt (1. Korintherbrief, Kapitel 16, Vers 9). Wenn Gott diese Tür geöffnet hat (2. Korinther Kapitel 2, Vers 12; Kolosserbrief, Kapitel 4, Vers 3), wird sein Wirken zu großem Segen führen. Aber natürlich ist wichtig zu bedenken, dass die Person, die „anfragt“, göttliche Führung genauso nötig hat wie die Person, „die gefragt wird“ - wenn es der Wille des Herrn sein soll, der ausgeführt wird.

Natürlich müssen Personen, die weiter entfernt werden, rechtzeitig vor der Evangeliumsverkündigung „angefragt“ werden. Kornelius sandte nach Joppe, um Petrus einzuladen, nach Cäsarea zu kommen, damit dieser ihm und seinen Freunden das Wort Gottes predige (Apostelgeschichte, Kapitel 10). Es zu einer Regel zu machen, bis zur letzten Minute keine Vorbereitung für das Predigen des Evangeliums zu machen, wird sehr wahrscheinlich zur Unordnung führen. Und diese ist schändlich für den Namen des Herrn, besonders, wenn Unbekehrte anwesend sind (vgl. als Prinzip 1. Korintherbrief, Kapitel 14 Vers 23).

Der Unterschied zwischen dem Predigen des Evangeliums, der Anbetung und dem Dienst in der Versammlung sollte berücksichtigt werden. Bei letzterem ist es der Geist Gottes, der in allen gemeinsam in der versammelten Versammlung regiert (1. Korintherbrief, Kapitel 12 und 14). Aber das Verkündigen des Evangeliums ist ein persönlicher Dienst, besonders für Ungläubige, aber auch für die Gläubigen. Letztere werden belehrt über den Segen des Evangeliums Christi. Der Evangelist oder Prediger ist dem Herrn persönlich verantwortlich. Der Herr Jesus ist es, der ihn in dem Predigen führt und ihm zeigt, wo und wann er predigen und was er sagen soll.

Welche Praxis bei der Einladung von Predigern auch immer angewendet wird, die „Tür“ sollte immer so lange wie möglich offen bleiben, um einen fähigen Bruder aufzunehmen, den der Herr auch unerwartet senden mag. Solch ein „Erscheinen“ mag selten statt finden, und in dem normalen Ablauf ist es gut für den Bruder, der „zwischen den Toten und den Lebenden“ (4. Mose, Kapitel 17, Vers 13) stehen soll- mit einer Botschaft über die gegenwärtige Errettung und das künftige Gericht - Zeit und Gelegenheit zu haben, auf den Herrn bezüglich seines Dienstes zu warten. Daher ist es gut, ihn so weit wie möglich entsprechend zu informieren.

Aus: The Bible Monthly, 1933, Seite 120

Beitrag teilen
Stichwörter

Verwandte Artikel

Vor 100.000-en Manuel Seibel Deutschland lebte und lebt augenscheinlich von Massenereignissen. Sei es der Sport - sei es der Papstbesuch. Er begeistert 100.000-e - sie kommen von überall her, um ihn zu sehen und zu hören. Jetzt aber für uns Christen: Sind wir eigentlich ... Artikel lesen
Miller, Andrew Miller (1810 - 1883) Arend Remmers Andrew Miller stammte aus dem Dorf Kilmaurs in Ayr-shire (Schottland), wo er am 27. Januar 1810 geboren wurde. Als junger Mann trat er in die Firma Smith, Andersen & Co. in Glasgow ein, deren Londoner Niederlassung er schließlich übernahm. Diese ... Artikel lesen
Der Prediger (3) Michael Hopp Das Buch des Predigers ist sehr reichthaltig. Besonders wertvoll ist, dass wir dort eine Reihe von Hinweisen finden, die mit dem Herrn Jesus in Verbindung stehen. Artikel lesen
Die Predigt von Johannes dem Täufer Manuel Seibel "In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen" (Mt 3,1.2) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Der Evangelist wird in die Nachfolge gerufen Manuel Seibel "Und als Jesus von dort weiterging, sah er einen Menschen am Zollhaus sitzen, Matthäus genannt, und er spricht zu ihm: Folge mir nach!" (Mt 9,9) - eine kurze Andacht. Artikel lesen
Anhaltendes Gebet, Bedürfnisse und Gastfreundschaft (Röm 12,12.13) Manuel Seibel Wer könnte die Wichtigkeit des Gebets übersehen? Dennoch sind wir oft so träge darin ... Wie wertvoll ist es auch, an den Bedürfnissen anderer teilzunehmen und durch freudige Gastfreundschaft geprägt zu sein. Podcast anhören