Heiratsantrag

Lesezeit: 3 Min.

Heiratsantragsumfrage

Ein sogenanntes, christliches, evangelisches Magazin (chrismon) fragte über 1.000 Menschen, was ihrer Meinung nach zu einem gelungenen Heiratsantrag gehöre. Als Antwort wurde unter anderem gegeben:

1) 42% sind der Meinung, dass sich ein Paar schon lange kennt und möglichst schon zusammengelebt hat.

2) 41% meinen, dass der Antrag bei einer besonderen Gelegenheit gemacht wird, zum Beispiel im Urlaub.

3) 36% sind der Meinung, dass das Finanzielle vorher geregelt ist.

Unkenntnis über die Ursache für Eheglück

Dass die Frage der Sicherheit ganz oben auf der Skala steht, kann man nachvollziehen. Aber gerade diese Antwort zeigt, dass

a) immer noch die Illusion herrscht, wenn man möglichst lange zusammen gelebt hat, kann nichts mehr schief gehen - obwohl die Realität genau das Gegenteil beweist.

b) man immer noch nicht (oder heute erst recht nicht) verstehen will, dass die Bibel ein ganz anderes Konzept hat.

Was sagt die Bibel?

Was sagt die Bibel? „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein“ (1. Mose, Kapitel 2, Vers 24). Was bedeutet das konkret?

1) Das Verlassen der Eltern ist eine Grundvoraussetzung, dass eine Ehe funktionieren kann. Es heißt nicht, dass man mit den Eltern nichts mehr zu tun haben soll. Natürlich nicht. Die Bibel ist voll mit Aussagen, dass wir unsere Eltern bis an unser Lebensende ehren sollen. Das können wir nur tun, wenn wir sie auch besuchen, ihre Ratschläge gerne annehmen und in Frieden und Gemeinschaft mit ihnen leben. Aber Gott wünscht, dass wir einen eigenständigen Haushalt haben, in den die Eltern nicht hineinregieren. Auch finanziell nicht, ohne dass dies ausschließt, dass man sich einmal helfen kann. Aber vor allem seelisch und Körperlich soll ein (junges) Ehepaar von Anfang an auf eigenen Beinen stehen.

2) Es wird eine neue „Keimzelle“ gebildet - ein neues Ehepaar. Der Mann kümmert sich nicht um andere Frauen, um andere Familien, um andere Leute, sondern um seine Ehefrau. Ihr hängt er an. Für sie sorgt er. Sie ist ihm wichtig. Für sie gibt er alles. Und es geht nicht um ein vorübergehendes Zusammensein. Es geht nicht um ein Zusammensein auf Zeit, auf Probe. Es ist endgültig und vollständig.

3) Und sie bilden auch eine körperliche Einheit in der Ehe. Hier ist von Mann und Frau - nicht von Partner und Partnerin - die Rede, auch wenn Eheleute natürlich Partner sind. Hier ist auch nicht von Lebensabschnittgefährte die Rede, sondern von einer grundsätzlichen, dauerhaften, unauflöslichen Einheit. Das dürfen wir nicht vergessen. Und diese umschließt in der Ehe auch den körperlichen, intimen Bereich.

Der Versuchsballon ist ein Irrweg

Es ist offensichtlich, dass hier nicht von Versuchsballon die Rede ist. Auch nicht von Sicherheit. Unsere Sicherheit in der Ehe ist kein Mensch, sondern unsere Beziehung zu Gott, zu Jesus Christus. Wenn Er Menschen zusammengebracht hat - die Bibel nennt das an einer Stelle: Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen! - dann ist dies größte Sicherheit.

Menschliche Sicherheit gibt es letztlich nicht. Und auch die Erfahrung zeigt: Selbst wenn Menschen über viele Monate zusammen gelebt haben, heißt das nicht, dass eine anschließende Ehe halten wird. Letztlich hält nur das Bewusstsein zusammen, dass uns der Herr Jesus Christus zusammengeführt hat.

Es gibt einen Weg zurück!

Das Zusammenleben - also der mehr körperliche Teil - ist nicht das Entscheidende. Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Willensentscheidung. Und zwar eine ständige, immer wieder neue! Wenn ich mich auf der geistigen Ebene dazu entschließe, und mich in die Gefühlswelt meines Ehepartners einfühle, wird auch der körperliche Bereich kein Problem darstellen. Wenn es jedoch nur um den körperlichen Bereich geht, ist es oft ein Indiz dafür, dass es nicht um Liebe, sondern um Ego-Liebe geht - genauso wie um Ego-Sex. Und daran geht jede Beziehung zugrunde, wenn man sich selbst geistig, seelisch und körperlich befriedigen möchte.

Aber es gibt immer einen Weg zurück, einen Neuanfang, wenn beide wollen! Mit der Hilfe des Herrn kann man dann wieder mit echter Liebe zu glücklicher Ehegemeinschaft (zurück)finden.

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