Auf dem Schulweg bleibt Andreas vor einem Obststand stehen. Eine einzelne Banane scheint ihn anzulächeln. Andreas fühlt sich unbeobachtet. Ohne viel nachzudenken greift er nach der Banane und steckt sie in seine Tasche.
Dem Verkäufer ist die Untat des kleinen Spitzbuben nicht entgangen. Er hält ihn fest und redet ihm ins Gewissen: „Ich hoffe, es war das erste Mal, dass du etwas genommen hast, was dir nicht gehört. Und es wäre wirklich gut für dich, wenn es auch das letzte Mal wäre!“
In späteren Jahren musste Andreas ab und zu an diese Lektion denken. Und als er Christ geworden war und regelmäßig in der Bibel las, konnte er auch den Wirkungsmechanismus der Versuchung besser verstehen.
In unseren Eingangsversen beschreibt der Apostel Jakobus die Spirale des Bösen: Im Herzen lauern sündige Begierden. Wenn wir dann etwas sehen, was die Begierde weckt, sind wir in Gefahr, dem Impuls nachzugeben und das Verkehrte zu tun. Und das Ende dieser Spirale sind der Tod und das Gericht Gottes.
Bei seiner Umkehr zu Christus empfing Andreas die Vergebung seiner Sünden und eine ganz neue Natur, die das Gute liebt und das Böse ablehnt. Und doch schlummern nach wie vor auch die alten Begierden in seinem Herzen. Deshalb hält Andreas sich an das Wort des Herrn Jesus: „Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach“ (Matthäus 26,41). Er braucht die Kraft Gottes, um den Versuchungen widerstehen zu können.
Quelle: bibelpraxis.de/a7113.html