Nach dem tragischen Fallen von Petrus durch die Verleugnung des Herrn Jesus wurde Petrus sicher vom Gefühl tiefen Versagens erdrückt. War das ein Grund dafür, dass er zu einigen seiner Gefährten sagte: „Ich gehe fischen!"? Vielleicht kam er zu dem Schluss, dass er nun ein Ausgestoßener war, der dem Meister, dem er gefolgt war, nichts mehr nützte, und dass er nun besser zu seinem früheren Beruf zurückkehren sollte, aus dem ihn der Herr in die Nachfolge gerufen hatte.
So beschloss er, in seinem alten Beruf tätig zu werden. Aber er ging nicht allein. Sechs andere Jünger, die von seiner Entscheidung beeinflusst wurden, beschlossen, mit ihm zu gehen. Zweifellos hatten die Führungsqualitäten von Petrus schon früher einen starken Einfluss auf seine Gefährten ausgeübt. Dabei ist allerdings zu beachten, dass er nicht sagte: „Lasst uns fischen gehen!" Seine Entscheidung war seine eigene und für ihn selbst. Doch seine Entschlossenheit, zum Fischen zurückzukehren, war ansteckend und hatte eine größere Wirkung als nur auf Petrus allein.
Hätte der Herr Jesus nicht eingegriffen und in Gnade wiederhergestellt, wäre die apostolische Gruppe auf ein Drittel ihrer Stärke geschrumpft. Judas war bereits an seinen eigenen Ort gegangen und Petrus war wieder zum Fischfang zurückgekehrt. Sechs andere hatte er dabei mit sich gezogen, darunter sogar Johannes. Wie schwerwiegend wäre diese Rückkehr und Abkehr gewesen, wenn der Herr ihnen nicht in rettender Gnade nachgegangen wäre!
Diejenigen, die in irgendeiner Weise im Vordergrund oder Blickfeld stehen, sollten umso mehr darauf achten, vorsichtig sein, wie sie wandeln, da sie so leicht andere beeinflussen können, die auf sie als Leiter schauen. Es wird uns geraten: „‚Macht gerade Bahn für eure Füße‘, damit nicht das Lahme vom Weg abkomme, sondern vielmehr geheilt werde" (Heb 12,13).
Quelle: bibelpraxis.de/a7001.html